Marc Marquez - © Repsol

© Repsol – Marc Marquez kommt trotz seiner Erfolge nicht bei allen MotoGP-Fans gut an

Marc Marquez polarisiert. Zwar beeindruckt der Spanier durch seine spektakuläre Fahrweise viele Motorradfans auf der ganzen Welt, doch einige Zuschauer werfen dem zweimaligen MotoGP-Champion bereits seit Jahren einen viel zu aggressiven Fahrstil vor.

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal sieht in dem Honda-Piloten in erster Linie einen guten Botschafter für den Sport. Er glaubt, dass Marquez jede Woche viele TV-Zuschauer zum Einschalten bewegt.

Weil der Spanier seinen Titel 2015 nicht verteidigen konnte, bezeichnet Poncharal Marquez‘ Saison zwar als „große Enttäuschung“, trotzdem erklärt er gegenüber ‚Crash.net‘: „Für mich ist er noch immer derjenige, der am aufregendsten anzusehen ist. Er ist genau der Typ von Fahrer, den ich mir liebend gerne anschaue, weil er über das Limit geht. Aber genau das wollen wir sehen.“

Der Franzose zieht einen Vergleich zu dem neuen Weltmeister Jorge Lorenzo und erklärt: „Jorge ist sehr schnell. Ich denke, dass Marquez so schnell wie Jorge ist, aber der Ursprung ihrer Performance ist ganz unterschiedlich. Wenn du keine Stoppuhr dabei hast, dann würdest du bei Jorge denken, dass er nur die Reifen aufwärmt. Wenn da dagegen Marc siehst, dann denkst du dir: ‚Verdammt!'“

„In jeder Kurve sieht es aus, als würde er stürzen. Du denkst, dass niemand auf der Welt schneller ist, und das ist so aufregend“, erklärt Poncharal und ergänzt: „Ich sehe Jorge gerne zu, denn er fährt sehr sauber und technisch. Aber du musst schon ein Feinschmecker sein, um es zu genießen. Aber bei Marc denkt sich jeder, der die Action im TV sieht: ‚Wow!‘ Selbst wenn du 75 Jahre alt bist und niemals auf zwei Rädern gefahren bist.“

„Ich denke daher, dass er unser bester Botschafter für die MotoGP ist. Der Kerl ist ein Vulkan! Unglaublich! Ich sehe Marc gerne zu und ich denke, dass er unserem Sport eine Menge gegeben hat“, sagt Poncharal, der gleichzeitig aber auch Verständnis für die Marquez-Kritiker hat. In der vergangenen Saison ging der Spanier häufig über das Limit und stürzte dabei.

Bereits häufig versprach Marquez nach einem Sturz, in Zukunft etwas weniger Risiko einzugehen. Doch Poncharal ist skeptisch und erklärt: „Ich bin mir da gar nicht so sicher, denn in diesem Jahr hat er nach ein paar Stürzen gesagt: ‚Ich habe daraus gelernt.‘ Aber im nächsten Rennen oder kurze Zeit später ist er doch wieder gestürzt.“ 2015 flog der Spanier insgesamt 13-mal ab.

Text von Ruben Zimmermann

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