MotoGP-Publikumsliebling Valentino Rossi verpasste in der abgelaufenen Saison die große Sensation um fünf WM-Punkte.
Wie in der Saison 2014 sicherte sich der Italiener auch 2015 den Vizetitel. Beim Saisonfinale in Valencia sicherte sich Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo mit einem Sieg den WM-Titel, während Rossi nur die Vize-Krone blieb.
Tech-3-Teamboss Herve Poncharal ist überzeugt, dass der schnellste Fahrer der Saison Weltmeister wurde, doch auch Rossis Leistungen werden vom Franzosen gewürdigt.
„Jorge war für mich eindeutig der schnellste Fahrer. Doch der schnellste Fahrer muss nicht zwangsläufig gewinnen“, weiß Poncharal und lobt im Gespräch mit ‚Crash.net‘ Lorenzos Tempo: „Er demonstrierte, dass er auf eine Runde und auf eine Renndistanz schnell ist. Doch man muss auch mit dem Druck und äußeren Einflüssen wie dem Wetter zurechtkommen.“
„Er verdient den Titel“, hält Poncharal fest. „Gleichzeitig muss ich festhalten, dass Vale etwas Beeindruckendes leistete. Er ist 36 und ein halbes Jahr alt. Es ist unglaublich, dass er Marquez, Lorenzo, Pedrosa und Iannone folgen konnte, obwohl sie zehn oder 15 Jahre jünger sind.“
Wie sich die Dinge ändern, wenn man älter wird, kann der Tech-3-Teamchef gut nachvollziehen. „Ich bin beinahe 60 Jahre alt. Ich weiß, wie ich im Alter von 20 Jahren war und wie ich mit 30-35 war. Ich kenne den Unterschied“, betont der Franzose und fragt sich: „Woher nimmt er den Antrieb, um so hart zu arbeiten, das Risiko auf sich zu nehmen und so motiviert zu sein? Ich weiß es nicht.“
„Meiner Meinung nach könnte es die beste Saison von Vale gewesen sein, auch wenn er am Ende nicht den Titel holen konnte“, grübelt Poncharal. „Es ist beeindruckend, was er in diesem Jahr leistete. Ich würde sagen, dass Jorge den Titel verdient, sie beide aber nahezu gleichauf waren. Beide hätten den Titel verdient. Wenn man die Geschichte und die Umstände bedenkt, dann war es eine unglaubliche Leistung von Vale und ich denke, er kann auf die Saison ziemlich stolz sein.“
Großen Anteil an Rossis Saison hatte die gute Arbeit bei Yamaha. Die Japaner rüttelten an Hondas Vormachtstellung in der MotoGP und holten alle drei WM-Titel. Von den ersten sieben Rennen konnte Yamaha sechs gewinnen. Am Ende holten Lorenzo und Rossi elf von 18 Siegen. „Yamaha hat unglaublich gute Arbeit geleistet. Sie haben die Meisterschaft auf eine Art und Weise dominiert, wie es nicht oft der Fall war“, bilanziert Poncharal. „Jeder erwartete, dass es für Yamaha schwierig wird“, so der Tech-3-Teamchef.
Text von Sebastian Fränzschky
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