(Motorsport-Total.com) – Die Gerüchte verdichten sich, dass Jack Miller 2021 vom Ducati-Satellitenteam Pramac ins offizielle Werksteam wechseln wird.
Nun bestätigt auch Pramac-Teamchef Francesco Guidotti, dass das passieren könnte. Da sowohl Miller als auch Francesco Bagnaia Verträge mit Ducati und nicht mit Pramac haben, entscheidet Ducati wer in welchem Team fährt.
„Die logische und normale Situation wäre es, wenn Jack ins Werksteam geht“, wird Guidotti von ‚MotoGP.com‘ zitiert. „Als er zu uns gekommen ist, war es sein Ziel, ins Werksteam zu kommen. Nach einem schwierigen ersten Jahr hat er in der vergangenen Saison ein sehr gutes Potenzial gezeigt. Er hat einen sehr guten Schritt gemacht.“
Danilo Petrucci hat zwar in Mugello gewonnen und die WM 2019 vor Miller beendet, aber in der zweiten Saisonhälfte blieben Topergebnisse aus. Auf der anderen Seite zeigte Miller seine bisher beste Saison mit sehr konstanten Ergebnissen. Fünf Podestplätze – drei davon im Herbst – verdeutlichten seine Fortschritte.
„Er ist bereit für das Werksteam“, ist Pramac-Teamchef Guidotti überzeugt. „Ich weiß aber nicht, ob der Vertrag schon unterschrieben ist.“ Als Satellitenteam war immer Pramac für die Fahrerwahl verantwortlich, obwohl man sich mit Ducati abgestimmt hat. Diese Position wurde im vergangenen Jahr umgedreht. Nun entscheidet Ducati in Abstimmung mit Pramac.
„Natürlich halten sie uns auf dem Laufenden. Sie führen die Verhandlungen mit Jack. Soweit ich weiß, ist der Deal noch nicht fixiert“, so Guidotti. „Aber von beiden Seiten besteht die Absicht, diesen Wechsel zu machen. Ich denke, man ist sich sehr nahe.“ Miller würde in die Fußstapfen seines australischen Landsmanns Casey Stoner treten, der bis Ende 2010 für Ducati gefahren ist.
Was passiert mit Petrucci und Dovizioso?
Wechselt Miller ins Werksteam, dann muss geklärt werden, wer der zweite Fahrer ist. Die Verhandlungen mit Andrea Dovizioso liegen momentan auf Eis. Weil in dieser Saison nur wenige Rennen gefahren werden können, will Ducati das Gehalt von Dovizioso kürzen. Er soll rund sechs Millionen Euro pro Jahr verdienen.
Allerdings hat man sich noch nicht auf eine Gehaltskürzung geeinigt. Und bevor das nicht geschehen ist, wird man nicht über die Zukunft sprechen. Es ist aber davon auszugehen, dass Dovizioso bei Ducati bleiben wird. Einerseits ist er die Nummer 1 der Italiener, andererseits hätte er kaum Alternativen.
Deshalb könnte Petrucci seinen Platz verlieren. Es wird spekuliert, dass man dem Italiener einen Platz im Superbike-Team anbieten könnte, wo er die Panigale von Chaz Davies übernehmen könnte. Petrucci sagte aber jüngst, dass sein Plan A ein Verbleib in der MotoGP ist. Ein Superbike-Angebot von Ducati hat er noch nicht bekommen.
Sollte Miller ins Werksteam wechseln und Petrucci in der Superbike-WM platziert werden, dann müsste Pramac einen neuen Fahrer suchen. Diese Chance könnte ein Talent aus der Moto2 bekommen. Lorenzo Baldassarri und Enea Bastianini stehen bei Ducati auf der Liste, aber auch Jorge Martin.
Text von Gerald Dirnbeck
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