Jorge Lorenzo - © Ducati

© Ducati – Crew-Chief Cristian Gabbarini
bespricht sich mit Jorge Lorenzo

Licht und Schatten bei Ducati: Während Andrea Dovizioso auch nach dem zweiten Testtag auf dem Losail-Circuit in Katar einen souveränen und starken Eindruck vermittelte, lief es bei Teamkollege Jorge Lorenzo weiterhin nicht rund.

Der Spanier hat noch keine Lösung gefunden, um mit der 2018er-Desmosedici ein optimales Gefühl zu finden. Obwohl auf seiner Seite der Garage hart gearbeitet wurde, waren am Freitag ratlose und enttäuschte Gesichter zu sehen – auch bei Lorenzo selbst.

Mit einer knappen Sekunde Rückstand belegte er den 14. Platz. „Ich fuhr mit einem weichen Reifen, als ich mich den ganzen Tag am schlechtesten fühlte. Deshalb habe ich noch einen großen Spielraum für eine schnelle Runde. Ich hoffe, dass ich morgen viel schneller bin“, kommentiert Lorenzo. Aber eine schnelle Runde ist nicht entscheidend, sondern die Rennpace über die Distanz. Und auch diesbezüglich sieht es nicht positiv aus. „Was meine Pace von 19:00 bis 21:00 Uhr betrifft, ist sie nicht gut. Das stimmt.“

„Die anderen Fahrer sind bei der Pace deutlich schneller. Sie leiden nicht so stark wie ich unter der fallenden Temperatur. Und je höher die Luftfeuchtigkeit wird, desto größer werden meine Probleme“, erklärt der Spanier. „Das ist die Situation hier, weil das Rennen um 19:00 Uhr (Ortszeit; Anm. d. Red.) gestartet wird. Deshalb müssen wir für diese Bedingungen die beste Lösung finden und so konkurrenzfähig wie möglich sein. Wenn ich weniger Grip spüre, dann habe ich am Kurveneingang nicht das gleiche Vertrauen und meine Rundenzeiten werden langsamer.“

Dovizioso mit verkürztem Longrun sehr zufrieden
Crew-Chief Cristian Gabbarini experimentiert mit verschiedensten Einstellungen. Auch Vergleiche zwischen Standard-Verkleidung und jener mit Winglets wurden durchgeführt. „Es gibt sehr gute Punkte und sehr schlechte Punkte. Am Ende ist die Rundenzeit leider gleich“, seufzt Lorenzo. Trotzdem will er den Kopf nicht in den Sand stecken: „Wenn ich das perfekte Set-up habe und neue Reifen verwende, kann ich 1:54 fahren. Warten wir morgen ab.“

Deutlich besser läuft es für Dovizioso. Auch der Regen zu Mittag brachte ihn nicht aus der Ruhe. „Wir konnten heute testen, was wir geplant hatten. Ich bin sehr zufrieden, denn am Ende waren die Bedingungen gut. Die Strecke war sehr schnell und mein Speed ist sehr gut. Ich bin meine beste Rundenzeit während eines Longruns gefahren. Es war kein richtiger Longrun, sondern zwölf Runden. Ich bin sehr zufrieden, weil ich eine gute Pace halten konnte. In der Vergangenheit fiel mir das immer schwer.“

Mit seiner persönlichen Bestzeit führte Dovizioso das Klassement lange an. Erst am Ende wurde er von Suzuki-Pilot Andrea Iannone überflügelt, der allerdings auf Zeitenjagd war und keinen Longrun fuhr. „Auf dieser Strecke“, betont Dovizioso, „funktioniert unser Motorrad immer sehr gut. In diesem Jahr scheint es noch besser zu sein. Deshalb bin ich zufrieden. Wir haben heute wieder Chassis verglichen.“ Wie immer gibt es positive und negative Aspekte. Den Longrun fuhr er mit dem neuen Chassis. Noch ist aber nicht entschieden, welche Variante er am Rennwochenende einsetzen wird.

Text von Gerald Dirnbeck & Oriol Puigdemont

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