Yamaha-Pilot Maverick Vinales hat den zweiten Testtag der MotoGP in Katar als Tagesschnellster abgeschlossen.
Nach seinem zweiten Platz am Freitag setzte sich der Spanier diesmal mit einer Bestzeit von 1:54.455 Minuten an die Spitze und unterbot die Tagesbestzeit des Vortages von Andrea Dovizioso (Ducati) damit um 0,346 Sekunden. Dennoch sorgte der Ducati-Pilot für den Aufreger des Tages.
Sein Team schickte den Italiener nämlich mit neuer Verkleidung auf die Strecke. Und die sorgte für erstaunte Gesichter. Noch am Freitag hatte Ducati-Teammanager Davide Tardozzi angekündigt: „Natürlich haben wir unsere Aerodynamik untersucht und weiterentwickelt. Noch ist nichts spruchreif. Aber man kann sagen, was wir haben, ist ein wenig anders.“ Am Samstag ließ Ducati die Katze dann aus dem Sack.
Die neue, radikal designte Frontpartie der 2017er-Desmosedici bietet im Vergleich zu den Aero-Lösungen der anderen Teams die größte Auflagefläche. Damit will Ducati den Wegfall der bisherigen Winglets, die genau für diesen Zweck konzipiert waren, kompensieren und das Motorrad stabiler machen. Zudem verschafft sich Ducati mit bogenförmig gerahmten Aussparungen viel Spielraum für weitere Optimierungen.
Ducati kassiert für neue Verkleidung viel Spott
Denn laut neuem Reglement muss nur die äußere Form der Verkleidung abgesegnet und homologiert werden. Was innerhalb dieser äußeren Form passiert, ist völlig offen und auch unabhängig von Update-Restriktionen. Sollte sich das neue Design bezahlt machen, könnten andere Team nachziehen. Bisher ließ Ducati seinen „Hammerhai“ oder „Mantarochen“, wie die neue Front im Netz geschimpft wird, nur kurz auf die Strecke.
Seine Zeit vom Vortag konnte Dovizioso nicht toppen. Er ordnete sich folglich nur im Mittelfeld als 13. ein – und damit hinter Teamkollege Lorenzo, der Achter wurde. Er war zu Beginn der Session auf leicht feuchter Strecke gestürzt. Bester Ducati-Fahrer wurde Privatier Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) auf Platz sieben mit einem Rückstand von 0,790 Sekunden auf die Spitze. Dort dominierte diesmal Yamaha, und das als Trio.
Denn hinter dem Tagesschnellsten Vinales meldete sich Teamkollegen Valentino Rossi zurück. Mit einer Bestzeit von 1:54.732 Minuten fehlten dem Italiener nur 0,277 auf Vinales. Bei einem Sturz hatte sich Rossi zuvor kleinere Blessueren an der linken Hand und dem rechten Arm zugezogen, was ihn jedoch nicht daran hinderte, von Rang 13 und Rang zwei zu stürmen und sich im Vergleich zu Freitag deutlich steigern.
Jonas Folger auf Rang drei so stark wie nie
Den Yamaha-Reigen an der Spitze komplett macht Jonas Folger (Tech-3-Yamaha). Der Deutsche schlägt sich im neuen Team weiter mehr als beachtlich und verzeichnet mit Rang drei sein bis dato bestes Ergebnis. Stärkster Honda-Pilot wurde wie schon am Vortag Cal Crutchlow (LCR-Honda, 4.), der seine Werkskollegen Marc Marquez (6.) und Dani Pedrosa (16.) auf Abstand hielt. Sie ließen die neue Verkleidung heute in der Box.
Bei Aprilia sorgte Aleix Espargaro mit Rang fünf für ein Erfolgserlebnis – und das, obwohl auch er zwischenzeitlich zu Boden ging. MotoGP-Rückkehrer KTM muss sich derweil weiter mit der roten Laterne begnügen, wobei Bradley Smith, mit 55 Runden einer der fleißigsten Tester des Tages, den Abstand auf die Spitze von +3,936 auf +2,812 Sekunden verkürzen konnte und diesmal vor Teamkollege Mika Kallio landete.
Die Testzeiten aus Qatar (Samstag)
01. Maverick Vinales (Yamaha) – 1:54.455 Minuten (49 Runden)
02. Valentino Rossi (Yamaha) +0,277 Sekunden (37)
03. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +0,462 (41)
04. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,577 (46)
05. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,666 (34)
06. Marc Marquez (Honda) +0,741 (50)
07. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0,790 (48)
08. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,889 (53)
09. Scott Redding (Pramac-Ducati) +0,898 (43)
10. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +0,899 (45)
11. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +0,965 (46)
12. Andrea Iannone (Suzuki) +1,090 (48)
13. Andrea Dovizioso (Ducati) +1,128 (42)
14. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,225 (33)
15. Loris Baz (Avintia-Ducati) +1,353 (42)
16. Dani Pedrosa (Honda) +1,420 (48)
17. Alex Rins (Suzuki) +1,655 (43)
18. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +1,759 (48)
19. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +1,796s (59)
20. Sam Lowes (Aprilia) +1,821 (35)
21. Pol Espargaro (KTM) +2,193 (43)
22. Bradley Smith (KTM) +2,812 (55)
23. Mika Kallio (KTM) +3,233 (42)
Text von Juliane Ziegengeist
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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