Es ist der Wurm drin: Auch am ersten Testtag in Katar will sich bei Yamaha-Pilot Valentino Rossi mit seiner neuen M1 kein wirklich gutes Gefühl einstellen.
Wie schon bei den letzten Tests fühlt sich der Italiener mit dem Motorrad noch immer nicht 100-prozentig wohl: „Heute haben wir vor allem am Fahrverhalten des Motorrads am Kurveneingang gearbeitet. Dabei haben wir Fortschritte gemacht, aber ich bin nicht besonders glücklich“, gibt er zu.
Mit einer Tagesbestzeit von 1:55.679 Minuten und einem Rückstand von 0,860 Sekunden schloss er den ersten Testtag in der Wüste als Siebter ab – und damit auch hinter seinem neuen Teamkollegen Maverick Vinales (2., 1:55.179 Minuten). Während sich der junge Spanier bereits in die Arbeit am Setup vertiefte, hapert es bei Rossi noch an Grundlegenderem. Das bestätigt auch Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli.
„Man kann sagen, dass sich die Arbeit auf beiden Seiten der Box doch ziemlich unterscheidet“, erklärt der Italiener. So habe sich Rossi in einigen Punkten, etwa beim Chassis, noch nicht final entschieden. Noch immer fehle ihm das Gefühl für das Vorderrad: „Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, denn am Kurveneingang bekomme ich nicht genug Rückmeldung, um pushen zu können“, sagt der 38-Jährige selbst.
Rossi hadert, Vinales schwärmt: „Gefühl wird immer besser“
Zudem klagt Rossi über Schwierigkeiten mit der Haltbarkeit des Vorderreifens: „Der ist etwas zu weich, deshalb müssen wir an der Gewichtsverteilung arbeiten. Die Streckenbeschaffenheit ändert sich hier in Katar normalerweise sehr stark, daher werden wir morgen weiterarbeiten und versuchen, es besser zu machen.“ Dann stehen auch erste Rennsimulationen an, um Reifenverschleiß und Benzinverbrauch einzuschätzen.
Vinales ist diesbezüglich schon einen Schritt weiter. Immerhin legte er mit 60 gefahrenen Runden am Freitag die meisten Kilometer zurück. Entsprechend zufrieden ist der Spanier: „Ich habe mich von der ersten Runde an auf dem Motorrad wohl gefühlt und war schnell. Wir sind jetzt auf vier verschiedenen Rennstrecken gefahren, und auf allen habe ich mich gut gefühlt. Das zeigt, dass ich mich gut an das Motorrad gewöhnt habe.“
So konnte sich Vinales bei jedem Versuch steigern und mit denselben Reifen über die Distanz starke Rundenzeiten zeigen. Dennoch sieht der Yamaha-Neuzugang noch Luft nach oben: „Wir wollen vor allem am Renntempo arbeiten, was hier sehr wichtig ist, denn in Katar baut der Reifen sehr stark ab, vor allem auf der linken Seite. Morgen wollen wir versuchen, dass der Reifen länger hält und die Rundenzeiten konstanter werden.“
Auch dann werden Vinales und Rossi wieder die Verkleidung mit innenliegenden Winglets fahren, die Yamaha als erstes Team während der Wintertests einführte. Teamdirektor Meregalli bestätigt: „Diese Verkleidung werden wir nächste Woche homologieren lassen. Während der Saison ist ein Update möglich. Wir wissen nicht wann, aber die japanischen Ingenieure werden mit Sicherheit etwas Neues finden.“
Die Testzeiten aus Katar (Freitag)
01. Andrea Dovizioso (Ducati) – 1:54.819 Minuten (36 Runden)
02. Maverick Vinales (Yamaha) +0.360 Sekunden (60)
03. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,601 (28)
04. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +0,794 (42)
05. Jorge Lorenzo (Ducati) +0,797 (46)
06. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +0,821 (37)
07. Valentino Rossi (Yamaha) +0,860 (48)
08. Dani Pedrosa (Honda) +0,873 (38)
09. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +0,886 (54)
10. Andrea Iannone (Suzuki) +0,932 (41)
11. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1.011 (41)
12. Marc Marquez (Honda) +1.080 (39)
13. Aleix Espargaro (Aprilia) +1.097 (43)
14. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +1.198 (59)
15. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1.266 (37)
16. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +1.297 (43)
17. Loris Baz (Avintia-Ducati) +1.374 (31)
18. Alex Rins (Suzuki) +1.770 (48)
19. Pol Espargari (KTM) +1.846 (46)
20. Sam Loews (Aprilia) +2.271 (38)
21. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +2.636 (46)
22. Mika Kallio (KTM) +3.220 (32)
23. Bradley Smith (KTM) +3.936 (46)
Text von Juliane Ziegengeist & Sven Haidinger
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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