© Motorsport Images – Fabio Quartararo hat mit der Yamaha M1, Jahrgang 2024, sichtlich zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) – Einst war das Qualifying die große Domäne von Fabio Quartararo. Allein in seiner Rookie-Saison in der MotoGP-Klasse – 2019 im damaligen Petronas-Yamaha-Team – fuhr der Franzose sechsmal auf die Pole.

In den folgenden zwei Jahren ließ er im Yamaha-Werksteam neun weitere Poles folgen, bevor er sich im Oktober 2021 in Misano zum MotoGP-Weltmeister krönte.

Seit seinem Titelgewinn aber ist Quartararo nur noch eine einzige weitere Pole gelungen. Das war am Indonesien-Wochenende 2022 in Mandalika. Dieser Grand Prix fand damals im März statt, weshalb Quartararos bislang letzte MotoGP-Pole schon mehr als zwei Jahre zurückliegt. Sein bislang letzter Sieg (Sachsenring im Juni 2022) liegt mittlerweile ebenfalls schon zwei Jahre zurück. Was hat sich seitdem so gravierend verändert?

„Im Zeitraum von 2019 bis 2022 war es so: Je mehr ich gepusht habe, desto schneller war ich. In diesem Jahr nun scheint es so zu sein, dass ich umso langsamer werde, je mehr ich pushe“, beschreibt Quartararo, wie er mit der aktuellen Yamaha M1 zu kämpfen hat. Er fügt hinzu: „Ich bin aber nun mal jemand, der einen aggressiven Fahrstil hat.“

Dieser aggressive Fahrstil mit „hartem Griff in die Bremse und dem Versuch, das Motorrad in die Kurve zu zwingen, der scheint mit dem aktuellen Motorrad nicht mehr zu funktionieren“, sagt der MotoGP-Weltmeister von 2021. Seine Schlussfolgerung: „Wir müssen clever sein. Und ich muss [im Qualifying] öfters versuchen, anderen zu folgen.“

Seinen Yamaha-Vertrag, den hat Quartararo vor knapp drei Monaten um zwei weitere Jahre bis Ende 2026 verlängert. Die M1 wird er also noch eine ganze Weile lang fahren. Mit der offensichtlichen Notwendigkeit, seinen Fahrstil anzupassen, hat er grundsätzlich kein Problem.

„Ehrlich gesagt ist es so, dass sich unsere Fahrstile von Jahr zu Jahr deutlich verändern. Gleichzeitig kommt es mir aber so vor, wie wenn die Yamaha von Jahr zu Jahr ein komplett anderes Motorrad wird“, beschreibt Quartararo.

Nachsatz des Yamaha-Routiniers: „Auch wenn sich die Veränderungen [am Motorrad] nicht immer in besseren Ergebnissen niederschlagen, so wird doch immer wieder etwas verändert.“ Das ist auch dringend notwendig, denn in der aktuellen Spezifikation sei die M1 laut Quartararo „wirklich anstrengend zu fahren. Wir müssen es schaffen, dass die Richtungswechsel wieder einfacher möglich sind“.

Neben Honda ist Yamaha der einzige Hersteller im aktuellen MotoGP-Feld, der in dieser Saison den Vorteil der umfangreichen Zugeständnisse (Concessions) genießt. Die vielen privaten Testfahrten allerdings wirken sich nicht nur positiv aus, wie Quartararo erst kürzlich angemerkt hat.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Matteo Nugnes

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