Fabio Quartararo sieht die viele Arbeit und spürt leichte Fortschritte

(Motorsport-Total.com) – Obwohl Yamaha nur zwei Motorräder im Feld hat, ist der Aufholprozess bisher etwas besser als bei Honda gelungen.

Zuletzt in Malaysia gelang zum ersten Mal seit einem Jahr mit beiden Fahrern ein Top-10-Ergebnis. In der Herstellerwertung hat Yamaha 46 WM-Punkte mehr gesammelt als Honda.

Die personelle Umstrukturierung im vergangenen Winter, mit unter anderem Max Bartolini als neuem Technikchef, haben Wirkung gezeigt. „Die Mentalität ist jetzt anders“, betont Ex-Weltmeister Fabio Quartararo.

„Mit den Concessions denken wir nicht an 2025, sondern wir denken ständig daran, das Motorrad besser und besser zu machen. Wir haben die Motorspezifikation mehrmals geändert, wir hatten vier neue Chassis und werden noch ein weiteres haben.“

Yamaha hat in diesem Jahr so viele neue Entwicklungen an die Rennstrecke gebracht, wie seit vielen Jahren davor nicht. Zuletzt in Sepang gab es die fünfte Motorspezifikation, die bei Quartararo allerdings schon am Freitag kaputt gegangen ist.

Es ist eine konstante Entwicklung. „Wir haben kein 2025er-Motorrad. Unser jetziges Motorrad wird Schritt für Schritt weiterentwickelt. Das meine ich“, sagt Quartararo. „Ich denke, der Test [nach dem Finale in Barcelona] wird sehr wichtig werden.“

„Wir werden dort einige andere Dinge sehen. Mit vier Motorrädern werden auch die Wintertests sehr wichtig. Wir haben viele Testtage. Das wird für uns sehr wichtig werden, um weitere Fortschritte zu machen.“ Die Einfrierung der Motorspezifikation gilt für Yamaha und Honda nicht.

Seit Saisonbeginn wird auch an neuen Elektronikstrategien gearbeitet. Das liegt an Bartolinis Erfahrungsschatz von seiner Zeit bei Ducati. „Natürlich kommt das von ihm“, bestätigt Quartararo. „Ich glaube, ich habe in diesem Jahr mehr mit ihm als mit meiner Mutter gesprochen.“

„Deswegen habe ich ihn schon langsam satt! Spaß beiseite. Ich spreche oft mit Max. Aus meiner Sicht muss ich viel mit ihm sprechen und verstehen, was vor sich geht. Jetzt verstehe ich im Vergleich zum Saisonbeginn besser, was er sagt.“

„Damals habe ich ihm nicht wirklich geglaubt. Jetzt sehe ich, wie wir Schritt für Schritt arbeiten und ich habe das Gefühl, wir verbessern uns. Und das machen wir auch. Aber wir brauchen mehr Zeit. Ich verstehe jetzt, warum es so lange dauert, bis man einen Fortschritt schafft.“

Bartolini bestätigt: Yamaha arbeitet an allen Bereichen
Die Anstrengungen von Yamaha sind deutlich zu erkennen. Je nach Strecke sind Top-10-Ergebnisse in Reichweite. Wie ernst man die MotoGP nimmt, verdeutlicht das finanzielle Investment mit dem neuen Satellitenteam Pramac.

Die Ingenieure können dann viel mehr probieren und vor allem viel mehr Daten sammeln. „Wir versuchen an allen Bereichen zu arbeiten“, wird Bartolini von Sky Italien zitiert. „Wir haben massiv an der Aerodynamik gearbeitet, denn dort waren wir weit zurück.“

„Beim Chassis haben wir kleine Fortschritte gemacht, vor allem bei der Suche nach Grip. Beim Motor suchen wir nach der Balance zwischen Fahrbarkeit und Leistung. Wir haben ein wenig aufgeholt, aber noch nicht so viel, um konkurrenzfähig zu sein.“

Alex Rins hatte jüngst geklagt, dass Yamaha immer noch kein optimales Set-up für ihn gefunden hat. Er möchte nicht die Abstimmung von Quartararo kopieren, da er anders fährt. In Sepang lief es für Rins mit dem neuen Motor deutlich besser.

Wird die M1 zu sehr für Quartararo entwickelt?
Besteht bei Yamaha die Gefahr, dass das Motorrad zu sehr für Quartararo entwickelt wird? „Wenn man einen talentierten Fahrer wie Fabio hat, der Probleme umfahren kann, besteht dieses Risiko“, meint Bartolini auf diese Frage.

„Wir versuchen auch viele Informationen von Rins zu erhalten. Wird uns Dovizioso helfen? Ich weiß es nicht, weil er bisher nur zwei Tests für uns gefahren ist und wir erst sehen müssen, wie sich die Zusammenarbeit fortsetzen wird.“

Miguel Oliveira bringt im nächsten Jahr Erfahrungen von KTM und Aprilia mit. Jack Miller vor allem aus seiner jüngeren Vergangenheit bei KTM und Ducati. Sie werden das Pramac-Team bilden und sollten schon beim Dienstagstest nach dem Barcelona-Finale erstmals die M1 fahren.

Außerdem wird voraussichtlich Augusto Fernandez das Testteam verstärken. Unterschrieben ist der Vertrag noch nicht, aber man ist sich prinzipiell einig. Beim Dienstagstest in Barcelona wird er noch nicht die M1 fahren.

Das liegt daran, dass Yamaha zunächst Pramac mit Material versorgen und das neue Team einarbeiten muss. Für Fernandez könnte es Ende November möglicherweise in Jerez noch einen Privattest geben.

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Lorenza D’Adderio

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