(Motorsport-Total.com) – Nachdem Fabio Quartararo einen Punkterang im MotoGP-Sprint von Le Mans als Zehnter knapp verpasste hatte, lief es am Sonntag im langen Rennen zunächst besser für den Yamaha-Piloten.
Bis auf Rang sechs kam er nach vorn, doch dann beendete ein Sturz alle Hoffnungen auf ein starkes Heimergebnis.
Trotzdem sagt Quartararo: „Um ehrlich zu sein, bin ich glücklich. Ich bin glücklich, weil es das erste Rennen in diesem Jahr ist, bei dem ich das Gefühl habe, konkurrenzfähig zu sein, und weil ich mit Fahrern kämpfen konnte, mit denen ich auch in der Vergangenheit gekämpft habe, wie Aleix (Espargaro; Anm. d. R.).“
„Ich habe Maverick (Vinales) und Marc (Marquez) vor mir gesehen. Zehn Runden vor Schluss bin ich dann gestürzt – leider. Aber es war das erste Mal, dass ich in dieser Position auf Platz sechs lag, ohne dass viele Stürze vor mir passiert sind.“
„Ich habe also alles gegeben und wollte das Maximum herausholen. Leider sind wir gestürzt, aber wir haben unsere 100 Prozent gegeben“, zieht Quartararo ein positives Fazit.
Angesprochen auf den Sturz, räumt der Franzose ein: „Ich war von der ersten Runde an voll am Limit, insofern ist es seltsam, dass es nicht schon früher ist. Aber wenn man vor seinem Heimpublikum fährt, will man einfach alles geben.“
„Ich wollte nicht ein einziges Prozent Spielraum haben, aber ich glaube, am Ende war es etwas zu viel. Trotzdem kann ich sagen, dass ich gestürzt bin, weil ich alles gegeben habe“, ist Quartararo stolz. Was seine Performance bis zum Crash angeht, sieht er durchaus Fortschritte gegenüber den Rennen zuvor.
Quartararo spricht von neuer Basis der M1
So habe Yamaha am Sonntagmorgen „eine große Veränderung am Motorrad“ vorgenommen, die sich bei Quartararo zwar nur als „kleiner Unterschied“, aber im positiven Sinne bemerkbar machte. „Wir sind also mit diesem Motorrad gefahren.“
„Für mich sieht es so aus, als ob es unsere neue Basis sein wird. Und ab Dienstag haben wir zwei Testtage in Mugello, sodass wir auch die Möglichkeit haben werden, auf einer ganz anderen Strecke zu vergleichen. Aber ich denke, dass ich hier sehr, sehr gut gefahren bin und hoffentlich können wir so weitermachen.“
Auf die Frage, wo er mit dem veränderten Motorrad eine Besserung gespürt habe, sagt Quartararo: „Ein bisschen mehr Grip, vor allem am Kurveneingang, aber nur ein bisschen. Wir haben Ideen, was wir verbessern können, aber das wird Zeit brauchen. Unsere Elektronik passt noch nicht. Aber wir lernen Schritt für Schritt.“
„Man konnte sehen, dass unser Motorrad von Kurve 5 bis Kurve 6 im Vergleich zu den anderen immer sehr unruhig war. Es ist super behäbig, was uns beim Turning beeinträchtigt. Aber wir arbeiten daran, und ich denke, wir sind auf einem guten Weg.“
Dabei sei sein Heim-Grand-Prix in Le Mans vor allem mental ein echter Booster gewesen, betont Quartararo. Zum einen wegen seiner Performance, zum anderen wegen der Fans.
„Ich war in der Lage, die anderen Fahrer in Sichtweite zu halten, und meine Pace war allzu schlecht. In Jerez haben wir zwar einen guten Sprint hingelegt, aber die Hälfte der Fahrer stürzte vor mir, und ich hatte einen wirklich guten Start. Hier war es das erste Rennen, in dem wir wirklich kämpfen konnten.“
Heimische Fans bejubeln Quartararo trotz Sturz
„Mental ist das wirklich gut, und die Atmosphäre war verrückt. Es sind ja jetzt auch schon ein paar Jahre, in denen wir nicht so performen, wie wir sollten. Aber wenn man selbst nach einem Sturz zurück an die Box kommt und die Menge den eigenen Namen rufen hört, ist das sehr emotional“, sagt der Franzose.
„Hoffentlich können wir nächsten Jahr zurückkommen und für sie ums Podium kämpfen“, blickt er bereits auf 2025 voraus. Es ist noch ein langer Weg, aber wir werden ankommen.“
Teamkollege Alex Rins kam nach einem Sturz im Sprint tags darauf nicht über den 15. Platz hinaus und rangierte das ganze Wochenende über deutlich hinter Quartararo. Auf dessen Leistung in Le Mans angesprochen, sagt er: „Fabio hat das großartig gemacht, aber wir beide haben immer noch dieselben Probleme.“
„Ich würde also nicht sagen, dass seine Ergebnisse an diesem Wochenende herausragend waren. Wir arbeiten in die gleiche Richtung und versuchen, das Motorrad zu verbessern.“
„Natürlich studieren wir beide die Daten des anderen“, erklärt Rins weiter. „Ich kann ein paar Punkte sehen, wo ich schneller bin, und ein paar Punkte, wo ich langsamer bin. Aber wir haben im Allgemeinen noch viel Raum für Verbesserungen.“
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Lorenza D’Adderio
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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