(Motorsport-Total.com) – Bis er zum ersten Mal in Yamaha-Werksfarben auf die Strecke gehen wird, dauert es noch.
Einen Antrittsbesuch im europäischen Hauptquartier des japanischen Hersteller in Gerno di Lesmo (Italien) hat Fabio Quartararo aber schon hinter sich. Eindrücke davon teilte er jüngst auf seinen Social-Media-Kanälen.
Im Gespräch mit der französischen TV-Sendung ‚Clique‘ verrät er, was ihn dabei am meisten faszinierte: die Yamaha M1 aus dem Jahr 2004. Auf ihr feierte Valentino Rossi seinen ersten Weltmeistertitel mit Yamaha, der zugleich den ersten Gesamtsieg der japanischen Marke in der MotoGP überhaupt markierte.
„Es ist das erste Motorrad, an das ich mich erinnern kann“, verrät Quartararo. „Damals habe ich mir gesagt: Eines Tages will ich selbst Rennfahrer werden.“ Jetzt, 16 Jahre später, tritt er als Nachfolger von Rossi im Yamaha-Werksteam in die Fußstapfen seines großen Kindheitsidols, mit dem er im Vorjahr sogar ein Podest teilte.
Erster MotoGP-Sieg „hat mich definitiv befreit“
Als Quartararo, damals noch bei Petronas-Yamaha, seinen zweiten Sieg in Jerez feierte, wurde Rossi Dritter. „Es war so schön, als er kam, um mir nach meinem zweiten Sieg zu gratulieren“, erinnert sich der Franzose und schwärmt: „Wenn mir das jemand vor ein paar Jahren gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt.“
Noch mehr als das gemeinsame Podium mit Rossi bedeutete Quartararo aber sein Premierensieg beim Saisonauftakt nur eine Woche zuvor auf derselben Strecke. „Ein Rennen auf Anhieb zu gewinnen, hat mich definitiv befreit“, sagt er. „Es war ein außergewöhnlicher Moment, auf den ich seit meiner Kindheit gewartet hatte.“
Auch dass vor ihm seit über 20 Jahren in der MotoGP kein Franzose mehr triumphiert hatte, habe ganz besondere Emotionen in ihm ausgelöst. Schon 2019 feierte Quartararo mehrfach auf dem Treppchen, doch ein Sieg blieb ihm damals noch verwehrt. „Ich wusste, dass es eines Tages passieren würde“, sagt er rückblickend.
Quartararo fühlt sich an Kindheit erinnert
Allerdings räumt der Yamaha-Pilot auch ein: „Vor drei Jahren schien es nicht möglich zu sein, ich war in einem sehr komplizierten Moment meiner Karriere.“ Denn sowohl in der Moto3 als auch in der Moto2 hat Quartararo weniger erreicht, als er und auch viele anderen von ihm erwarteten. Sein Sieg in Jerez rief Erinnerungen wach.
„Plötzlich dachte ich an all die Opfer zurück, die ich in meiner Kindheit gebracht hatte, um dorthin zu gelangen, an die Tausenden von Kilometern, die mein Vater und ich zwischen Nizza und Spanien zurücklegten, als ich auf dem Boden des Lastwagens schlief, während er fuhr. Das sind die Bilder, die mir plötzlich in den Sinn kamen.“
Nun wartet auf den 21-Jährigen nur noch ein Ziel: der WM-Titel. Im Vorjahr blieb nach drei Siegen und sonst eher enttäuschenden Ergebnissen nur Gesamtrang acht. Dass er sich in zehn Jahren als MotoGP-Weltmeister sieht, steht für Quartararo außer Frage. Der erste Titel dürfte aber wohl gerne schon früher gelingen.
Text von Juliane Ziegengeist
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