Britischer Dreikampf Teil 2: Jonathan Rea (Kawasaki), Leon Haslam (Aprilia) und Chaz Davies (Ducati) lieferten sich auch im zweiten Rennen in Australien einen packenden Schlagabtausch, bei dem ein Wimpernschlag entscheidend war.
Im Gegensatz zu Lauf 1 konnte Haslam im Sprint zur Ziellinie nun Rea um 0,010 Sekunden abhängen. „In diesem Rennen hatte ich nicht so viel in der Hinterhand wie im ersten Lauf, denn das Chattering war stärker“, sagt der strahlende Sieger. „Ich bin sehr glücklich, dass ich es jetzt geschafft habe.“
Für Haslam war es der erste Sieg seit Sommer 2010. Die letzte Runde war beinahe ein Abziehbild vom ersten Rennen. Der Saisonauftakt der Superbike-WM 2015 bot Rennsport vom Feinsten. Haslam startete die letzten 4,4 Kilometer in Führung liegend. Rea konnte zunächst nicht angreifen, setzte sich dann in der Anfahrt zu Lukey Heights daneben und lag vorne. Erneut musste Haslam in der Zielkurve viel Schwung nehmen und diesmal klappte es. „Kawasaki hat mir ein brillantes Bike gegeben. Ich habe heute keinen Sieg erwartet, denn Aprilia war stärker“, sagt Rea.
In der WM führen Haslam und Rea mit je 45 Punkten. Ducati-Werksfahrer Chaz Davies lag erneut über die gesamten 22 Runden in Schlagdistanz und führte auch drei Runden vor Schluss. Am Ende konnte Davies wieder nicht ganz mit Rea und Haslam mithalten. Mit zwei Zehntelsekunden Rückstand wurde Davies zum zweiten Mal an diesem Tag Dritter. „Ich habe hier schon schlechter angefangen. Ich habe alles gegeben, aber es sollte heute nicht sein“, sagt Davies. „Trotzdem habe ich mich hier auf dieser Strecke sehr stark verbessert. Die harte Arbeit im Winter hat sich ausgezahlt.“
Erster Verfolger des Spitzentrios war Ex-Weltmeister Tom Sykes als Fünfter. Der zweite Kawasaki-Fahrer musste hart gegen zwei Rookies kämpfen. Jordi Torres (Aprilia) gab alles und lieferte Sykes ein Duell. In Runde 17 verbremste sich der Spanier in der Honda-Haarnadel, kurz darauf schied er in Kurve 1 durch Sturz aus. Stark in Szene setzte sich Supersport-Weltmeister Michael van der Mark. Der Honda-Pilot übernahm in Runde acht die Spitze und behauptete sie bis Runde 13. Kurz vor Schluss stürzte der Niederländer in der langsamen Kurve 10.
Weltmeister Sylvain Guintoli stand klar im Schatten seines neuen Teamkollegen van der Mark. Trotzdem sammelte der Franzose für Platz fünf wichtige WM-Punkte. Dahinter folgten die beiden Neulinge Randy de Puniet (Suzuki) und Nico Terol (Ducati). Leon Camier bescherte MV Agusta Rang acht. Matteo Baiocco (Ducati) und Roman Ramos (Kawasaki) komplettierten die Top 10.
Rückkehrer Troy Bayliss (Ducati) zeigte wie in Lauf 1 in der ersten Rennhälfte eine kämpferische Leistung und kam bis auf Rang 7 nach vor. In Runde 15 bog der dreifache Champion in die Boxengasse ab, ließ sich einen neuen Vorderreifen aufziehen und ging wieder auf die Strecke. Das bedeutete am Ende nur Platz 16. Einen schwarzen Tag hatte Alex Lowes. Auch im zweiten Rennen gab es technische Probleme an seiner Suzuki. Deshalb musste der Brite schon am Anfang aufgeben.
EBR-Speerspitze Niccolo Canepa war im zweiten Lauf nicht dabei. Bei seinem Sturz hatte sich der Italiener den linken Knöchel verletzt. Sein Teamkollege Larry Pegram sammelte als 14. WM-Punkte. David Salom durfte aufgrund seines schweren Sturzes in der gestrigen Superpole an keinem Rennen teilnehmen. Weiter geht es mit der Superbike-WM am 22. März. Zum ersten Mal wird auf dem brandneuem Buriram-Kurs in Thailand gefahren.
Ergebnisse Philip Island Superbike WM Race2
01- Leon Haslam – Aprilia Racing Team Red Devils – Aprilia RSV4 RF
02- Jonathan Rea – Kawasaki Racing Team – Kawasaki ZX-10R – + 0.010
03- Chaz Davies – Aruba.it Racing Ducati Superbike Team – Ducati Panigale R – + 0.298
04- Tom Sykes – Kawasaki Racing Team – Kawasaki ZX-10R – + 5.242
05- Sylvain Guintoli – Pata Honda World Superbike Team – Honda CBR 1000RR SP – + 14.649
06- Nico Terol – Althea Racing – Ducati Panigale R – + 16.025
07- Randy De Puniet – Voltcom Crescent Suzuki – Suzuki GSX-R 1000 – + 22.300
08- Leon Camier – MV Agusta Reparto Corse – MV Agusta F4 – + 23.606
09- Matteo Baiocco – Althea Racing – Ducati Panigale R – + 23.818
10- Roman Ramos – Team Go Eleven – Kawasaki ZX-10R – + 35.775
11- Leandro Mercado – Barni Racing Team – Ducati Panigale R – + 39.929
12- Sylvain Barrier – BMW Motorrad Italia Superbike Team – BMW S1000RR – + 46.267
13- Santiago Barragan – Grillini SBK Team – Kawasaki ZX-10R – + 57.893
14- Larry Pegram – Team Hero EBR – EBR 1190RX – + 1’02.676
15- Christophe Ponsson – Grillini SBK Team – Kawasaki ZX-10R – + 1’05.262
16- Troy Bayliss – Aruba.it Racing Ducati Superbike Team – Ducati Panigale R
17- Imre Toth – BMW Team Toth – BMW S1000RR
Text von Gerald Dirnbeck
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