Die Situation zwischen Marco Simoncelli und Dani Pedrosa in Le Mans hat unterschiedliche Meinungen hervorgerufen. Zehn Runden vor Rennende war Simoncelli etwas stärker, überholte den Spanier auf der Bremse, doch Pedrosa beschleunigte gut und ging auf der folgenden Geraden wieder vorbei. Der Vizeweltmeister blieb auf der Innenseite, während Simoncelli die Außenbahn wählte. Beide bremsten, der Italiener schnitt von außen nach innen in die Fahrbahn seines Honda-Markenkollegen. Pedrosa berührte das Hinterrad von Simoncellis Maschine und stürzte. Dabei brach er sich das rechte Schlüsselbein.
Simoncelli bekam für dieses Manöver eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt und verpasste ein weiteres Mal seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse. Der Gresini-Pilot fand die Strafe zu hart. Seiner Meinung nach hat er sie nur bekommen, weil er in den vergangenen Wochen für seinen Fahrstil kritisiert wurde. Ex-Rennfahrer Randy Mamola sieht die Sache sehr ähnlich. Der US-Amerikaner ist neben Max Biaggi und Pedrosa der erfolgreichste Pilot, der in der Königsklasse keinen Titel gewonnen hat.
„Diese Motorräder sind kein Spielzeug. Wenn man das Duell zwischen Valentino Rossi und Casey Stoner in Laguna 2008 gesehen hat, oder den Kampf zwischen Rossi und Jorge Lorenzo im vergangenen Jahr, dann hat man gesagt, dass das die feine Linie des harten Rennsports ist. Es gibt Leute, die mit dieser Art Rennsport nicht einverstanden sind, aber auch andere, die mehr davon sehen wollen“, wird Mamola von ‚Crash.net‘ zitiert.
„Bei dem Vorfall zwischen Simoncelli und Pedrosa zeigen jetzt viele Leute auf Simoncelli und sagen, dass er zu hart fährt und dem Gegner keinen Raum lässt. Leider hat ihn dieser Ruf jetzt getroffen. Wenn Valentino eingebogen wäre und ihn jemand getroffen hätte, dann glaube ich nicht, dass die Renndirektion das gleiche getan hätte.“
Text von Gerald Dirnbeck
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