Die beiden Rennen in Indianapolis und Misano fanden direkt hintereinander statt und boten an der Spitze ein unterschiedliches Bild. Während Casey Stoner mit seiner Honda auf dem Brickyard dominierte, schlug Jorge Lorenzo in Italien zu. Der Yamaha-Pilot holte neun Punkte auf, doch sein Rückstand beträgt weiterhin 35 Zähler, also mehr als einen Sieg. Im Motorsport kann alles passieren, aber bei noch fünf zu fahrenden Rennen ist sein Vorsprung immer noch komfortabel. Wie geht es weiter? Im Motorland Aragon, wo am kommenden Wochenende gefahren wird, hatte Yamaha im Vorjahr zu kämpfen. Stoner gewann, aber damals noch mit der Ducati.
Auch Ex-Rennfahrer Randy Mamola ist gespannt, wie es diesmal in Spanien ausgehen wird. „Lorenzo hat Stoners Vorherrschaft durch schiere Konstanz durchbrochen. 22 der 28 Runden fuhr er bis auf zwei Zehntelsekunden genau gleichschnell“, streicht Mamola in seinem Blog eine der Stärken des Weltmeisters heraus. „Casey hatte körperlich zu kämpfen und in Misano kann man nicht leicht überholen. Lorenzo hat ihm keinen Zentimeter gelassen und hat einen unglaublichen Sieg erobert.“
„Indianapolis war dagegen keine große Überraschung. Casey hat seine Honda herumgeworfen, dass wir mit offenen Mündern zugesehen haben. Jorge war nicht auf Tempo und kam zum vierten Mal in Folge hinter Stoner ins Ziel. Deshalb war seine Leistung in Misano unglaublich.“
„Nachdem Casey die Pole erobert hatte, sah es so aus, dass er auch diesmal den Sieg eintüten würde. Ich bin mir sicher, dass sich Jorge in der Startaufstellung dachte, dass er sich von der WM verabschieden kann, wenn er nicht gewinnt. Seine Antwort war unglaublich zu beobachten.“
„Trotzdem sieht es jetzt vor Aragon so aus, als müsse Yamaha das Level anheben, wenn sie um den Sieg kämpfen wollen“, schätzt Mamola. „Beide Fahrer waren im Vorjahr weit weg von der Pace. Yamaha wird in der nächsten Woche auch Albträume haben, weil Casey im Vorjahr extrem schnell war. Er hatte Ducati damals den ersten Sieg 2010 geschenkt. Wenn er auf der Ducati heiß war, dann wird er auf der Honda glühen.“
„Aus neutraler Perspektive würde ich mir wüschen, wenn Lorenzo vor Stoner ins Ziel kommt, damit die aufregende Weltmeisterschaft weiterläuft. Ich würde auch gerne eine gute Performance von Rossi und Hayden sehen, denn es war ein guter Kurs für Ducati. Ein gutes Teamergebnis würde der Mannschaft Schwung für den Rest der Saison verleihen.“
„Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der sich einen engen WM-Kampf bis zum Ende wünscht“, sagt Mamola. „Was das nächste Rennen betrifft, habe ich allerdings das Gefühl, dass wir um 14:45 Uhr die australische Hymne über den Hügeln von Aragon hören werden. Aber warten wir ab, was passiert!“
Text von Gerald Dirnbeck
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