(Motorsport-Total.com) – Im vergangenen Jahr dominierte Ducati-Pilot Alvaro Bautista die Superbike-WM und gewann 27 der 36 Rennen.
Bei den WSBK-Events auf Phillip Island, in Assen, in Barcelona, in Misano, in Portimao und in Jerez gewann Bautista alle Rennen. Lediglich Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu konnte regelmäßig Druck auf den Titelverteidiger ausüben.
Ex-Vizeweltmeister Scott Redding ist seit seinem Wechsel von Ducati zu BMW weit von derartigen Leistungen entfernt. Als WM-14. blieb Redding in seiner zweiten Saison für BMW weit hinter den Erwartungen zurück. Vor den Leistungen von Razgatlioglu hat er großen Respekt.
„Die Leute wollen keine Überholmanöver auf den Geraden sehen. Sie wollen die Manöver sehen, wie Toprak sie zeigt“, ist Redding überzeugt und bedankt sich bei Razgatlioglu: „Toprak rettete die Zuschauerzahlen im Vorjahr, weil er mit Alvaro kämpfte und dabei vollkommen über seinem Limit fuhr. Das war der Grund, warum die Leute zugeschaut haben.“
Waren Alvaro Bautistas dominante Siege eine Gefahr für die Serie?
Laut Redding lebt die Superbike-WM von den Zweikämpfen der Fahrer. „Die Zuschauerzahlen der Superbike-WM stiegen in der Saison 2020 stark an, als ich dazu kam. Warum? Wegen mir? Nein, es wurde interessanter, weil drei Fahrer um die Siege kämpften und man vorher nicht wusste, welcher Fahrer gewinnt. Das weckte das Interesse der Leute“, erinnert sich der Brite an die WSBK-Saisons 2020 und 2021.
Damals kämpfte Redding auf der Ducati gegen Rea auf der Kawasaki und Razgatlioglu auf der Yamaha. „Man hatte drei unterschiedliche Fahrstile, drei unterschiedliche Hersteller. So sollte es im Rennsport sein“, beschreibt Redding gegenüber Motorsport-Total.com sein Wunschszenario.
„Manchmal konnten auch andere Fahrer mithalten und sich behaupten. Doch als Alvaro zu Ducati zurückkehrte und es kein Gewichtslimit gab, schauten weniger Fans die Rennen. Warum? Weil man wusste, dass er so oder so gewinnt“, beanstandet Redding die Vormachtstellung seines Nachfolgers.
Nach zwei dominanten Bautista-Jahren kreierten die WSBK-Verantwortlichen neue Regeln und etablierten ein kombiniertes Mindestgewicht. Der zusätzliche Ballast und die Nachwehen einer Verletzung bereiteten Bautista im Winter einige Schwierigkeiten. Beim Saisonauftakt gab es an der Spitze viele Überraschungen.
Vernachlässigt die Dorna die Vermarktung der Superbike-WM?
Obwohl es spannende Rennen gibt, steht die Superbike-WM aber klar im Schatten der MotoGP. „Die MotoGP beschert die großen Einnahmen und schlussendlich dreht sich alles ums Geld. Das ist klar“, bemerkt Redding.
Mit der Vermarktung der Superbike-WM ist Redding aber zufrieden. „Das Produkt verkauft sich selbst. Wenn man ein gutes Produkt hat, dann braucht man es nicht vermarkten. Es verkauft sich von selbst, weil die Leute darüber reden“, ist er überzeugt. „Doch wenn man kein gutes Produkt hat, dann muss man es stark vermarkten, um die Leute zu erreichen und zu überzeugen.“
Der Start in die neue WSBK-Saison verlief für Redding selbst enttäuschend. Der BMW-Pilot fuhr nur im ersten Rennen in die Punkte und beendete alle drei Rennen außerhalb der Top 10. Er kommt als WM-16. zum Europaauftakt nach Barcelona.
Text von Sebastian Fränzschky
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