Romano Fenati - ©LAT

©LAT – Hätte die Sperre von zwei Rennen
gegen Romano Fenati ausgereicht?

(Motorsport-Total.com) – Die Motorsportkarriere von Romano Fenati ist vorläufig vorbei. Nach dem Ereignissen rund um den Großen Preis von San Marino kündigte der Italiener an, sich fürs Erste aus dem Grand-Prix-Sport zurückzuziehen.

Zwar wurde Fenati formal zunächst nur für zwei Rennen gesperrt, doch nachdem ihn sein Marinelli-Snipers-Team rausgeworfen und auch Forward den Vertrag für 2019 aufgelöst hatte, stand der 22-Jährige ohnehin auf der Straße.

Und dass er nach den Vorfällen in Misano überhaupt so schnell wieder bei einem anderen Team unterkommen würde, erscheint ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Oder anders gesagt: Innerhalb von einer Sekunde hat sich Fenati mit einer einzigen Aktion vermutlich seine komplette Karriere ruiniert. Während einige MotoGP-Piloten kein Mitleid mit dem Italiener haben, brechen nun aber einige Ex-Kollegen eine Lanze für ihn.

Denn während Cal Crutchlow beispielsweise forderte, dass Fenati „nie wieder ein Motorrad fahren sollte“, findet Ex-Moto2-Champion Toni Elias die Reaktionen auf Fenatis Aussetzer teilweise „übertrieben“. Im Gespräch mit dem dem spanischen Radiosender ‚RAC1‘ erklärt er: „Was Fenati getan hat ist unentschuldbar, gefährlich und darf nicht passieren – aber er hat seine Strafe schon bekommen.“

Fenati habe einen „Fehler“ gemacht und sei für diesen entsprechend den Regeln bestraft worden – mit einer Sperre von zwei Rennen. Stattdessen habe man nun aber seine komplette Karriere „zerstört“, was Elias unverhältnismäßig findet. „Romano ist jung, und […] es ist klar, dass er Probleme hat, sich zu kontrollieren. Aber sie können ihm helfen“, fordert er dazu auf, Fenati zu unterstützen – beispielsweise durch einen Psychologen.

Ähnlich sieht es auch Ex-Moto3-Pilot Juanfran Guevara, der seine Karriere nach der Saison 2017 beendete. Auf Twitter erinnert er an einen Vorfall aus dem Jahr 2015, als ihn Karel Hanika in Jerez – laut Guevara absichtlich – in der Auslaufrunde zu Sturz brachte und er sich das Schlüsselbein brach. Hanikas einzige Strafe war damals, dass er beim folgenden Rennen aus der Boxengasse starten musste.

Obwohl es die „schlimmste“ Situation in seiner Karriere gewesen sei, habe Guevara Hanika anschließend nicht das gewünscht, was Fenati nun passiert ist. Auch er hat kein Verständnis dafür, dass man die Karriere das 22-Jährigen bewusst „zerstöre“. Guevara erklärt: „Jeder weiß, dass Fenati kein Engel ist. Ich hatte auch selber einige Duelle mit ihm – aber es ging nie über die Hitze des Gefechts hinaus.“

Fenati sei ein „harter Gegner“ und könne auf der Strecke auch manchmal ein kleines Schwein sein. „Aber es gibt viele Piloten wie ihn“, erklärt Guevara. Auch er spricht sich übrigens klar für eine „harte Strafe“ gegen Fenati aus. „Aber das Problem ist, dass seine Karriere jetzt vorbei ist“, erinnert er. Auch für ihn ist das, was in den vergangenen Tagen mit Fenati passiert ist, unverhältnismäßig.

Fenati selbst hatte zuletzt bereits die „Welle des Hasses“ angeprangert, die ihm seit Sonntag entgegengekommen sei. Er entschuldigte sich zwar öffentlich für sein Fehlverhalten, betonte aber auch, dass sein Gegner Stefano Manzi in Misano ebenfalls unfair agiert habe. „Er hätte mich töten können“, behauptete er im Gespräch mit ‚La Repubblica‘. Fenati soll sich für seine Aktion nun im FIM-Hauptquartier in der Schweiz verantworten.

Text von Ruben Zimmermann & Oriol Puigdemon

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Eine Antwort auf Unfair behandelt? Ex-Kollegen springen Romano Fenati zur Seite

  1. dietmar schubert

    für mich ist das der Bestand eines Tötungsversuches Er hat es in kauf genommen, das was passiert. Dieses ist kein Jungensstreich mehr. Solch ein Mensch gehört lebenslang gesperrt, und die Fahrerlaubnis für 5 Jahre entzogen

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