Beim Grand Prix von Großbritannien konnte sich Jorge Lorenzo erstmals seit dem Rennen in Barcelona gegen alle Konkurrenten durchsetzen. Erstmals seit Mitte Juni konnte Lorenzo Punkte auf Marc Marquez gutmachen. Bei den vergangenen fünf Rennen – von Assen bis Brünn – überquerte der spanische MotoGP-Rookie vor dem amtierenden Weltmeister die Ziellinie.
Marquez sammelte bei diesen fünf Rennen 120 Punkte. Lorenzo kam durch seine Stürze in Assen und am Sachsenring nur auf 53 Zähler und büßte demzufolge 67 Punkte ein. Nach der bitteren Niederlage beim Grand Prix von Tschechien vor etwas mehr als einer Woche betrug Lorenzos Rückstand in der Fahrerwertung 44 Punkte. Und noch schlimmer: Dem Weltmeister von 2010 und 2012 wirkte nach dem dritten Platz in Brünn demoralisiert. Im Parc Ferme schüttelte er enttäuscht den Kopf.
Doch in Silverstone schlug Lorenzo zurück. Nach einem harten Zweikampf mit Marquez krönte sich der Spanier zum dritten Mal als König von Silverstone. Doch in der Fahrerwertung muss Lorenzo noch 39 Punkte auf den Sensationsrookie aufholen, wenn er seinen MotoGP-Titel erstmals verteidigen möchte. Teamkollege Valentino Rossi traut ihm jedoch zu, diesen Rückstand noch aufzuholen, auch wenn es nicht einfach wird.
„Der Rückstand beträgt jetzt 39 Punkte. Yamaha muss das neue Getriebe so schnell wie möglich bringen“, fordert Rossi, der sich von der ganzen Theorie nicht überbewerten möchte: „Diese ganze Rechnerei ist immer etwas weit hergeholt. Ich denke, es ist nicht möglich, dass Jorge sechs Rennen gewinnt und Marquez sechs Mal Zweiter wird. Ich denke, dass es in jedem Rennen kritische Momente gibt. Die Meisterschaft ist lang.“
„Es ist schwierig, weil der Rückstand ziemlich groß ist. Marquez ist auf jeder Strecke stark. Doch es ist nicht unmöglich“, betont MotoGP-Routinier Rossi, der großen Respekt vor den Leistungen seines Teamkollegen hat: „Jorge ist der Weltmeister, er ist die Nummer eins und kann dieses Motorrad wie kein anderer Fahrer bewegen. Auch wenn die Yamaha etwas hinter der Honda zurückliegt, kann er vor den Hondas landen“, ist sich der „Doktor“ sicher.
Text von Sebastian Fränzschky
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