Valentino Rossi, Sepang - © LAT

© LAT – Valentino Rossi ist nach dem ersten Testtag
erleichtert und zufrieden mit der M1

Am Sonntag rollte Valentino Rossi seine Yamaha M1 in Sepang für den ersten offiziellen Testtag 2018 aus der Garage und eröffnete damit seine 17. MotoGP-Saison.

Der bald 39-Jährige war am Ende des Tages der höchstplatzierte Yamaha-Pilot auf Rang sechs, auf die Bestzeit von Dani Pedrosa fehlten dem „Doktor“ acht Zehntelsekunden. Der Routinier weiß allerdings, dass Zeiten bei Testfahrten wertlos sind. Auf das Gefühl kommt es an, und das stimmte. „Der erste Eindruck ist positiv“, freute sich der Italiener. Einer Vertragsverlängerung steht demnach nur noch wenig im Wege.

„Der erste Tag sagt noch nichts aus, aber wir haben gut begonnen“, resümiert Rossi in seiner Medienrunde. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass im Vorjahr ein Tag so war wie der heute.“ In der Vorbereitung auf die Saison 2017 verzweifelte Rossi an der M1 und war meilenweit von den Testbestzeiten seines Teamkollegen Maverick Vinales entfernt. 2018 scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Der neunfache Weltmeister stieg mit einem Lächeln von seiner Maschine. Er spricht von einer großen Erleichterung.

„Ich war die gesamte Zeit über konkurrenzfähig. Ich freue mich sehr, weil wir im November wirklich gute Arbeit geleistet haben – nach der ganzen Verwirrung in der Saison.“ Yamaha brachte neue Chassis mit nach Malaysia. Rossi war damit sehr zufrieden, denn als Basis dafür diente das Modell aus der Saison 2016. „Wenn wir dieses Chassis verwenden, dann fühlt es sich auf dem Bike besser an. Mein Fahrstil ist natürlicher und ich kann die Front besser spüren. Außerdem habe ich einen guten Speed, wenn ich pushe.“

Bereits im letzten Saisonrennen 2017 in Valencia experimentierte Yamaha mit 2016er-Modellen, da die Piloten im WM-Finale kein Wörtchen mehr mitreden konnten. „Im November haben wir verstanden, was ich vom 2016er-Chassis bevorzuge.“ Bei einem Privattest Ende November in Sepang wurde die Entwicklungsrichtung für 2018 endgültig festgelegt. Laut Rossi war dieser intensive Testlauf ausschlaggebend für das gute Gefühl am heutigen Tag.

„Verspüre Motivation & möchte weitermachen“
„Schon vor dem Test war meine Idee bereits klar, aber dort haben es auch die Japaner verstanden. Ich bin sehr glücklich, dass die Basis das 2016er-Modell ist, da es besser zu fahren ist.“ Yamaha brachte außerdem zwei verschiedene Motoren mit nach Sepang, die Rossi testete. „Wir haben zwei Motoren ausprobiert, um bei der Beschleunigung zu feilen. Das war ebenfalls nicht schlecht, der Topspeed war ziemlich stark.“ Auch auf die Elektronik legt man großen Wert, denn diese soll beim Reifenverschleiß am Heck in der zweiten Rennhälfte helfen – ein großer Schwachpunkt der M1 2017.

Longruns ist Rossi im Vergleich zu Vinales am ersten Tag noch nicht gefahren. Seine Erklärung: „Ich bin keinen gefahren, weil der erste Testtag nach einer langen Winterpause immer sehr anstrengend ist. Ich habe versucht, Energie für die nächsten Tage aufzusparen.“ Immerhin ist er mit fast 39 Jahren der mit Abstand älteste Pilot im Feld. Nach der Vertragsverlängerung von Maverick Vinales wurde viel über seine Zukunft spekuliert. Rossis Vertrag läuft Ende 2018 aus, wird er seine Karriere danach beenden?

„Ich verspüre immer noch Motivation und möchte weitermachen“, betont er deutlich. „Die Erfahrung ist sehr wichtig. Körperlich muss man natürlich Abstriche machen, aber das ist nicht das Wichtigste.“ Den Test in Malaysia möchte er dennoch abwarten, um sich im Klaren zu sein, wie es mit ihm 2019 weitergeht. „Ich möchte verstehen, ob ich noch mithalten kann und auch das Bike konkurrenzfähig ist. Wenn ich noch genügend Kraft habe, um den Test zu absolvieren, dann werde ich unterschreiben“, schmunzelt er.

Vinales: Fokus liegt auf Konstanz
16 Jahre jünger und um einen Zweijahresvertrag mit Yamaha reicher ist Maverick Vinales. Der WM-Dritte des Vorjahres konnte zwar seine Testperformance des Vorjahres (noch) nicht wiederholen, dennoch startet auch der Spanier mit einem guten Gefühl in das neue Jahr. „Wir haben die gleichen Chassis verwendet, die wir schon im November probiert haben. Wir haben uns auf die Elektronik konzentriert und von Kurve zu Kurve daran gearbeitet. Im Longrun haben wir uns das genau angesehen, da haben wir im Vorjahr am meisten verloren“, bestätigt er Rossis Eindrücke.

Vinales war mit 72 Runden der mit Abstand fleißigste Pilot beim Auftakt. „Wir haben versucht, heute zwei, drei Longruns zu machen, damit wir Rennen simulieren konnten. Ich habe dabei auf den Grip geachtet. Natürlich ist der Grip am Nachmittag besser und die Strecke schneller, aber ich muss auch schneller fahren“, lacht er. Seine beste Zeit reichte für Platz 13 (+1,287 Sekunden).

Besonders der Reifenverschleiß war ein großes Problem der M1 im Vorjahr, Vinales konnte am Sonntag in diesem Bereich bereits eine Verbesserung erkennen: „In 20 Runde verlor ich nur drei, vier Zehntelsekunden. Das ist sehr positiv. Ich habe mich dabei bereits gut gefühlt, aber das können wir noch verbessern.“ Beim Motor müsse man noch vieles verstehen, erklärt der 23-Jährige. Eine neue Konfiguration kam erst am Ende des Tages zum Einsatz. Er hofft morgen auf Regen – bereits am Sonntagvormittag war die Strecke nass -, da er bei solchen Bedingungen immer Probleme hatte: „Das Bike haben wir in diesen Mischbedingungen stark verbessert“, teilt er noch eine Erkenntnis mit.

Text von Maria Reyer & Oriol Puigdemont

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