Rossi vs Dovizioso - © LAT

© LAT – Der Zweikampf zwischen Rossi und
Dovizioso eskalierte in der Schlussphase

(Motorsport-Total.com) – In einem an Zweikämpfen nicht armen Rennen der MotoGP in Assen sorgte in der Schlussphase das Duell zwischen Valentino Rossi (Yamaha) und seinem Landsmann Andrea Dovizioso (Ducati) für Aufregung.

Zwei Runden vor dem Ende gerieten beide im Kampf um Platz zwei in der ersten Kurve aneinander, wodurch Rossi kurzzeitig bis auf Rang sechs zurückfiel und auch Dovizioso einen Rang gegen Maverick Vinales (Yamaha) verlor.

Über die Schuldfrage herrschte nach diesem Manöver bei beiden Beteiligten keine Einigkeit. „Dovizioso hat in der ersten Kurve versucht, mich zu überholen, wo ich beim Bremsen sehr stark war. Er kam leider etwas zu schnell von hinten und hat mich von der Strecke gedrängt“, sagt Rossi. „Das war ein aggressives Überholmanöver, wovon wir heute aber mindestens 25 gesehen haben.“

Dovizioso hingegen will davon nichts wissen und ordnet das Manöver als normalen Zweikampf ein. „Wir wollten beide als Erster aus der ersten Kurve kommen. Er war außen, daher war es meine Kurve. Er hat zweimal die Bremse aufgemacht und ich auch, wodurch wir beide etwas von der Linie abgekommen sind“, sieht der Ducati-Pilot die Schuld nicht bei sich.

„Ich habe aber nichts verrücktes gemacht und bin auf der Strecke geblieben. Marc und Maverick haben das gleiche gemacht, wobei sie sich aber von der Strecke geschoben haben“, verweist er auf einen deutlich härteren Zwischenfall zwischen dem späteren Rennsieger Marquez und Vinales.

Rossi hingegen ist davon überzeugt, dass das aus seiner Sicht zu aggressive Manöver nicht nur ihm, sondern auch Dovizioso selbst geschadet hat. „Strategisch war das für mich nicht besonders clever, denn Dovi und ich hätten als Zweiter und Dritter auf das Podium fahren können. So haben wir einiges verloren und sind nur Vierter und Fünfter geworden. Das ist schade.“

Dovizioso hingegen zeigt sogar ein bisschen Verständnis für den Ärger Rossis, doch dieser habe sich den Positionsverlust selbst zuzuschreiben. „Wenn ich an Valentinos Stelle wäre, könnte ich ihn verstehen, denn er hat dadurch Positionen verloren, aber ich war nicht über dem Limit“, sagt er.

„Er hat die falsche Entscheidung getroffen. Wenn man außen ist und zweimal die Bremse aufmacht, während innen einer derjenigen ist, der am härtesten bremst, dann ist das gegen Rennende keine gute Idee“, sagt der Ducati-Pilot. „Es tut mir leid für ihn, aber so ist es.“

Text von Sebastian Fränzschky

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