Valentino Rossi - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Valentino Rossi sieht
Fortschritte bei Yamaha, aber es reicht
noch nicht

(Motorsport-Total.com) – Seine alte Qualifying-Schwäche hat Valentino Rossi auch in der Saison 2018 bislang eingebremst. Insofern ist Startplatz fünf in Austin – der bislang beste seiner Saison – eigentlich ein gutes Zeichen für den Doktor.

Trotzdem äußert er Kritik an seinem Arbeitgeber: Elektronisch sei die Yamaha M1 nicht auf einem Niveau mit der Ducati Desmosedici oder der Honda RC213V. Die Vorwürfe sind nicht neu, doch der Italiener erhöht die Dringlichkeitsstufe.

Gänzlich zufrieden ist er auch mit seiner eigenen Leistung nicht: „Ja, ich bin enttäuscht, denn ich hatte das Potenzial, in die erste Reihe zu fahren“, sagt er nach dem Qualifying auf dem Circuit of the Americas. „Ich habe in zwei Bremszonen nicht genug attackiert und bin so auf Platz fünf abgerutscht. Aber es ist schon okay so. Die erste Reihe wäre zwar besser gewesen, aber Top 5 passt. Am wichtigsten ist mir ohnehin, dass ich mich auf dem Motorrad wohl fühle und eine gute Pace habe.“

Das sei im Vorjahr mit der zickigen 2017er-Maschine nicht der Fall gewesen, legt er dar und schlägt den Bogen zur wichtigsten Thematik: „Bei der 2017er-Version hatten wir große Probleme mit der Balance und ich konnte nicht zu 100 Prozent attackieren. Das andere Problem, das mindestens gleich groß, wenn nicht gar größer ist, ist die Tatsache, dass Honda und Ducati einen großen Schritt bei der Elektronik gemacht haben.“

2016 führte die MotoGP eine Einheitselektronik von Magnetti Marelli ein, was eine Zäsur darstellte. So lagen 2016 die drei großen Hersteller noch auf einem ähnlichen Niveau. Im vergangenen Jahr wurden dann Performancesprünge erreicht, aber nicht von Rossis Team: „Honda und Ducati haben eine Menge Geld investiert und viel Personal rekrutiert, um die Elektronik zu optimieren. Sie haben es verstanden, wie die Elektronik verbessert werden kann. Da hat Yamaha womöglich nicht genug getan. Das ist das Problem: Wir sind im Rückstand und müssen in dieser Hinsicht härter arbeiten.“

Somit ist das Gesamtfazit gemischt: „Das 2018er-Motorrad hat eine deutlich bessere Balance. Das ist wieder meine gute Yamaha. In Sachen Elektronik brauchen wir für diese Strecke mehr Zeit. Dieses Wochenende haben wir schon gute Arbeit geleistet. Aber wir müssen erst mal den Sontag abwarten.“

Immerhin hat Yamaha die Aufgaben in der richtigen Reihenfolge erfüllt, wie er abschließend darlegt: „Erst einmal braucht man ein Bike, mit dem man attackieren kann und auf dem man sich zu 100 Prozent wohl fühlt. Die Elektronik ist zweitrangig. Vergangenes Jahr hatten wir ein Problem mit beiden Punkten.“ Jetzt immerhin nur noch in einem.

Text von Heiko Stritzke & Charles Bradley

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