Beim Grand Prix in Misano steht Valentino Rossi traditionell im Zentrum der italienischen Fans. Die Tribünen sind gelb und es ertönen „Rossi, Rossi“-Rufe. Der Superstar zeigte seinen Fans im Rennen über eine kämpferische Show und nahm es in der Anfangsphase mit den beiden Honda-Werksfahrern Dani Pedrosa und Marc Marquez auf.
Die beiden Spanier waren allerdings zu schnell und Rossi kam zum vierten Mal hintereinander als Vierter ins Ziel. „Es ist schade, dass ich es nicht auf das Podium geschafft habe, denn das war mein Ziel hier in Misano für meine Fans.“
„Ich habe alles gegeben und es war ein gutes Wochenende für mich, denn im Training war ich in den Top 3 und war recht schnell. Dass Qualifying gestern war ebenfalls sehr gut“, ist Rossi zumindest teilweise zufrieden. „Vom Startplatz in der ersten Reihe habe ich erwartet, dass ich auf das Podium fahre. Mir war aber von vornherein klar, dass es sehr schwierig wird, denn die Top 3 sind sehr stark. Ich habe gehofft, dass Pedrosa größere Probleme haben würde, denn er war in den Trainings nicht so schnell. Wir wissen aber, dass er im Rennen immer stark ist.“
„Deshalb versuchte ich ihm auf den Fersen zu bleiben. Ich hatte einen guten Start, aber ich habe etwas durch den Frühstart von Espargaro verloren. Ich konnte aber mit den beiden Honda-Fahrern mitfahren. Die ersten zehn Runden waren recht okay. Ich war schnell, aber dann versuchte ich Dani zu folgen, er war aber stärker als ich. Seine Pace war besser. Ich habe es versucht, aber dann ist mir in Kurve sieben auf der Bremse ein Fehler unterlaufen. Ich kam von der Linie ab und musste dann nachlassen, weil mein Rückstand schon zu groß war.“
„Ich habe alles versucht, aber leider war es nicht genug.“ Außerdem setzte Yamaha an diesem Wochenende zum ersten Mal das Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung ein. Jorge Lorenzo holte sich souverän den Sieg. Rossi ist von dem Getriebe ebenfalls überzeugt, doch er muss sich anderen Problemzonen widmen. „Ich habe schon alles darüber gesagt. Mir gefällt es sehr gut. Jorge war heute fantastisch. Er war wie in den vergangenen Rennen in der ersten Runde extrem stark. Da macht er den Unterschied zu allen anderen Fahrern.“
„Aber auch in der zweiten Runde fährt er meistens schon die schnellste Rennrunde. Anschließend bleibt er sehr konstant. Er fährt zurzeit sehr gut. Sein Rückstand in der WM beträgt zwar mehr als 30 Punkte, aber es ist noch nicht vorbei. Das Getriebe hilft uns bei der Beschleunigung und das Motorrad ist einfacher zu fahren. Das ist auch passiert. Im Vergleich zu Jorge und vor allem zu den Honda-Fahrern habe ich größere Probleme auf der Bremse und am Kurveneingang“, präzisiert Rossi einen Schwachpunkt.
„Natürlich haben wir dieses Getriebe benötigt, denn es hilft bei der Beschleunigung. Wichtiger ist aber, dass ich die Probleme in der Bremszone löse. Ich muss tief in die Kurve bremsen können, dabei aber auch gut in die Kurve einbiegen können.“ Obwohl Rossi erneut Vierter wurde, ist er mit der Gesamtperformance in Misano zufrieden. „Dieses Wochenende ist anders verlaufen, viel positiver. Am Freitag und Samstag war ich stark.“
„Wir müssen aber noch an der Abstimmung für die zweite Rennhälfte arbeiten, denn Jorge und Honda sind konstanter. Meine schnellste Runde ist nur um eine Zehntelsekunde langsamer als jene von Marquez. Ich war auch schneller als Pedrosa. Sie haben aber zwei, drei Zehntelsekunden Vorteil. Ich habe Probleme wenn der Tank voll ist, weil ich größer und schwerer bin. Ich verbrauche deshalb auch mehr Benzin. Deshalb müssen wir die Power reduzieren, wenn wir ins Ziel kommen wollen. Wir können uns noch verbessern, damit ich mit der gleichen Pace weniger am Limit bin.“
Zudem debütierte in Misano sein Halbbruder Luca Marini in der Moto3-Klasse. Das Debüt dauerte aber nicht lange, denn der Youngster stürzte in der ersten Kurve. „Leider war sein Start nicht gut. Er hat viele Positionen verloren. Ich glaube, dass er dann versucht hat Boden gut zu machen, wobei ihm ein Fehler unterlaufen ist“, meint Rossi. „Es ist schade, denn Rennerfahrung ist sehr wichtig. Ich glaube, dass er in den Trainings gewachsen ist. Ein Rennen ist aber eine andere Geschichte. Deshalb ist es schade, nicht wegen dem Ergebnis.“
Text von Gerald Dirnbeck
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