Valentino Rossi - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Valentino Rossi verpasste
den Sieg in Katar nur um 0,797 Sekunden

Beim Saisonauftakt der MotoGP 2018 in Katar hat Valentino Rossi einmal mehr bewiesen, dass er ein echter Sonntagsfahrer ist.

Nach Startplatz acht am Samstag machte der Yamaha-Pilot im Rennen gleich auf der erste Runde einige Positionen gut und kämpfte sich schnell ins Spitzenfeld vor. Letztlich war er der Einzige, der dem Führungsduo aus Andrea Dovizioso (Ducati) und Marc Marquez (Honda) folgen konnte. Am Ende wurde es Rang drei.

„Es ist ein guter Weg, um in die Saison zu starten“, freut sich Rossi über den Podesterfolg. „Für mich persönlich ist es etwas anders als im Vorjahr. Da kam das Podium wirklich überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet. Diesmal wusste ich, dass ich ein gutes Rennen fahren kann. Das Problem war, dass die ersten zehn Fahrer eine sehr ähnliche Pace hatten. Man musste also das Rennen abwarten, um zu verstehen, ob es für das Podest reichen würde.“

Tatsächlich war die Spitzengruppe bis fünf Runden vor Schluss noch sieben Mann stark. Erst nachdem Dovizioso die Führung von Zarco übernahm und sich Marquez sowie Rossi an seine Fersen hefteten, zog sich das Feld weiter auseinander. „Als Dovi die Führung übernahm, war mir klar, dass sich der Rhythmus ändern würde. Das war der Schlüsselmoment, um später auf dem Podium zu stehen“, analysiert Rossi den Rennverlauf.

Kostete dieser Fehler Rossi den Sieg in Katar?
„Ich musste Zarco überholen und das Maximum geben, um an ihnen dranzubleiben“, erklärt er weiter. Dass er Marquez und Dovizioso bis zum Ende folgen konnte, wertet der „Doktor“ als gutes Zeichen für die Saison. Denn beide seien im letzten Renndrittel die Schnellsten und Stärksten auf der Strecke gewesen. Für eine Attacke seinerseits reichte es jedoch nicht mehr. Der MotoGP-Routinier weiß, woran das gelegen haben könnte.

Rossi erklärt: „Ich machte mit Zarco einen Fehler. Ich wollte ihn nicht überholen. Aber im Windschatten war es schwer, am Bremspunkt die Kontrolle zu behalten. Deshalb sind wir beide am Ende der Start-Ziel-Geraden von der Ideallinie abgekommen, sodass erst Marquez und dann Dovizioso überholten. Ohne diesen Fehler hätte ich vielleicht mehr mit ihnen kämpfen können. Ob es für den Sieg gereicht hätte, weiß ich aber nicht.“

Bei der Schlussattacke von Marquez auf Dovizioso an der Spitze war Rossi somit nur stiller Beobachter. „Ich wusste, dass Marquez es in der letzten Kurve probieren würde“, verrät der Italiener und spekulierte auf eine Chance. „Wenn beide ihre Linie hätten verlassen müssen, hätte mir das eine Möglichkeit eröffnet. Aber ich war zu weit weg und letztendlich haben beide auch nicht allzu viel Zeit verloren. Aber es war eine gute Show.“

Rossi erkennt im Set-up der Yamaha Fortschritte

Rossis Sorge um den Reifenverschleiß bewahrheitete sich am Sonntag glücklicherweise nicht. Die etwas kühleren Temperaturen hätten ein wenig geholfen. „Außerdem versuchte ich, sanfter zu fahren. Ich nutzte die anderen Fahrer, um mich ziehen zu lassen und auf eine gute Rundenzeit zu kommen. So konnte ich den Vorderreifen schonen, damit er bis zum Ende hält, und das hat auch sehr gut funktioniert“, urteilt der Yamaha-Pilot.

Noch am Samstag sei er im Qualifying mit der Balance seiner M1 alles andere als glücklich gewesen: „Wir haben etwas ausprobiert, um den Vorderreifen zu schonen. Das ist uns gelungen, aber dafür verloren wir zu viel an Tempo. Deshalb sagte ich dem Team: Wir werden alles versuchen, um heute schnell zu sein. Und wenn der Reifen hält, dann gut, wenn nicht, dann Ciao.“ Dieses Risiko hat sich ganz offensichtlich ausgezahlt.

Mit Blick auf die weitere Saison sagt Rossi: „Wir haben im Warm-up einen Schritt nach vorn gemacht und mehr Traktion am Kurvenausgang gewonnen. Und wir arbeiteten auch gut mit der Elektronik. Ich schätze allerdings, dass der Unterschied von einer Strecke zur anderen in diesem Jahr wieder sehr groß sein wird. Niemand weiß, was in Argentinien passieren wird.“ Dort findet am 8. April das nächste MotoGP-Rennen statt.

Ergebnisse MotoGP Qatar 2018

25 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Ducati Team DUCATI 42’34.654 166.7
2 20 93 Marc MARQUEZ SPA Repsol Honda Team HONDA 42’34.681 166.7 0.027
3 16 46 Valentino ROSSI ITA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 42’35.451 166.7 0.797
4 13 35 Cal CRUTCHLOW GBR LCR Honda CASTROL HONDA 42’37.535 166.6 2.881
5 11 9 Danilo PETRUCCI ITA Alma Pramac Racing DUCATI 42’38.475 166.5 3.821
6 10 25 Maverick VIÑALES SPA Movistar Yamaha MotoGP YAMAHA 42’38.542 166.5 3.888
7 9 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 42’39.275 166.4 4.621
8 8 5 Johann ZARCO FRA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 42’41.766 166.3 7.112
9 7 29 Andrea IANNONE ITA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 42’47.611 165.9 12.957
10 6 43 Jack MILLER AUS Alma Pramac Racing DUCATI 42’49.248 165.8 14.594
11 5 53 Tito RABAT SPA Reale Avintia Racing DUCATI 42’49.835 165.8 15.181
12 4 21 Franco MORBIDELLI ITA EG 0,0 Marc VDS HONDA 42’50.928 165.7 16.274
13 3 19 Alvaro BAUTISTA SPA Angel Nieto Team DUCATI 42’54.442 165.5 19.788
14 2 55 Hafizh SYAHRIN MAL Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 42’54.953 165.4 20.299
15 1 17 Karel ABRAHAM CZE Angel Nieto Team DUCATI 42’57.941 165.2 23.287
16 12 Thomas LUTHI SWI EG 0,0 Marc VDS HONDA 42’58.843 165.2 24.189
17 30 Takaaki NAKAGAMI JPN LCR Honda IDEMITSU HONDA 42’59.208 165.2 24.554
18 38 Bradley SMITH GBR Red Bull KTM Factory Racing KTM 43’06.358 164.7 31.704
19 41 Aleix ESPARGARO SPA Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 43’09.366 164.5 34.712
20 45 Scott REDDING GBR Aprilia Racing Team Gresini APRILIA 43’12.295 164.3 37.641
21 10 Xavier SIMEON BEL Reale Avintia Racing DUCATI 43’21.360 163.7 46.706
Not classified
44 Pol ESPARGARO SPA Red Bull KTM Factory Racing KTM 29’18.942 165.1 7 laps
42 Alex RINS SPA Team SUZUKI ECSTAR SUZUKI 23’17.627 166.2 10 laps
99 Jorge LORENZO SPA Ducati Team DUCATI 23’20.011 166.0 10 laps

Text von Juliane Ziegengeist

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