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© LAT – Welkom 2004: Rossi kämpft gegen
Biaggi um den Sieg

(Motorsport-Total.com) – Muss ein Pilot aus 115 Grand-Prix-Erfolgen auswählen, allein 89 eingefahren in der MotoGP, dann fällt die Entscheidung nicht leicht.

Fragt man Valentino Rossi nach seinem schönsten Sieg, muss der 39-jährige Italiener dennoch nicht lange überlegen. „Der Sieg in Welkom war der beste, mein erster mit Yamaha“, erinnert er sich mit Freude an den Grand Prix von Südafrika 2004 zurück.

„Das Bike steht heute in meinem Schlafzimmer“, lacht Rossi in der Talkshow „Che Tempo che fa“ auf ‚Rai‘. „Ich habe alle meine siegreichen Yamahas zu Hause aufgestellt“, verrät er. „Ich benutze sie, um von einem Raum in den nächsten zu gelangen, wie etwa vom Schlafzimmer ins Badezimmer“, scherzt der bald 40-Jährige, um dann wieder auf das Rennen zu sprechen zu kommen. „Der Grand Prix von Südafrika war ein historischer Moment in meiner Karriere. Wenige Monate zuvor habe ich Honda verlassen, mit denen ich so viel gewonnen habe. Ich wollte diesen Weg weitergehen.“

Rossi wechselte nach vier Jahren und drei WM-Titeln mit Honda zu Konkurrent Yamaha und stellte mit seinem Einstandstriumph einen neuen Rekord auf. Noch nie gelang es einem Piloten zwei Rennen in Folge auf verschiedenen Herstellern zu gewinnen – Rossi sicherte sich den ersten Platz nicht nur 2003 beim Saisonfinale in Valencia auf der Honda, sondern eben auch 2004 beim Auftakt.

Nach nur drei Monaten Eingewöhnungsphase auf die Yamaha lieferte sich Rossi in Welkom schließlich ein episches Duell mit Erzrivale Max Biaggi. Der Neuankömmling sicherte sich im Qualifying tags zuvor die Pole-Position und hielt den Vorsprung an der Spitze in den ersten Runden. Er versuchte sich vom Rest des Feldes zu lösen, nur Biaggi und Sete Gibernau kamen halbwegs mit.

Gegen Rennende entschloss sich Biaggi zum Angriff. Er zeigte mehrere Überholmanöver, doch Rossi fand auf jedes eine Antwort. Bis zur letzten Runde wurde Rad an Rad gekämpft. Schließlich spielte der Yamaha-Fahrer sein letztes Ass aus und fuhr vor dem Honda-Rivalen ins Ziel. Der Sieg war der Auftakt für eine beeindruckende Serie. Rossi gewann schließlich auch die Weltmeisterschaft 2004 und 2005. Insgesamt vier seiner neun WM-Titel feierte er mit der japanischen Marke.

Unvergessen auch die Bilder nach dem Rennen: Rossi hockt sich für einen Moment auf den Boden im Kiesbett und wirkt so ergriffen, als würde er weinen. Immer wieder ließ er sich neue Streiche nach seinen Triumphen einfallen. „Als ich noch jünger war, wollten die Jungs und ich nicht einfach nur eine langweilige Podiumszeremonie abhalten. Daher haben wir entschlossen, etwas anderes zu machen – wie die aufblasbare Puppe. Einmal bin ich sogar auf die Toilette gerannt“, erinnert er sich an die Auslaufrunde des 250er-Rennens in Jerez 1999.

Text von Maria Reyer

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