Seit 1998 findet der Lauf zur Motorrad-WM jährlich auf dem Sachsenring statt.
Fast jedes Jahr werden dort Zuschauerrekorde gebrochen, und in Verbindung mit einer unbeschreiblichen Atmosphäre hat sich der Sari zum Rennsport-Mekka entwickelt, und so ganz nebenbei zur größten Freiluft-Sportveranstaltung in Deutschland. Das ist nun Geschichte, zumindest für 2012.
Angeblich soll heuer, trotz Zuschauerrekord, ein Verlust von 600.000,- Euro eingefahren worden sein, für 2012 werden sogar 2,1 Mill. prognostiziert. Hinzu kommt dass die Dorna die Gebühren mit 4 Mill. Euro fast verdoppelt hat.
Mit der Absage des ADAC ist es sogar fraglich ob es 2012 überhaupt einen Motorrad-WM-Lauf in Deutschland gibt. Mögliche Alternativen: Lausitzring oder Nürburgring.
Der „Retorten-Nudeltopf“ Lausitzring hat eine Atmosphäre wie Elfriede Schlichtings Dessous-Schrank, und bei weitem nicht das, was den Sachsenring auszeichnet: Eine rennsportbegeisterte Region!
Bleibt der Nürburgring. Da gilt es einen Promoter zu finden, der in BWL gepennt hat und 4 Mill. Dorna-Gebühren in einen Event investiert der 1997 magere 17.000 Zuschauer auf die Tribünen gelockt hat.
Es darf gewettet werden, das beide Locations NICHT in der Lage sein werden, auch nur die Hälfte der Zuschauer auf die Beine zu bringen! Eigentlich kann sich die Dorna einen Verzicht auf den publikumswirksamen Traditions-GP in Sachsen nicht leisten. Denn am Ende braucht auch dieser Sport die Zuschauer, und der Sachensring ist eines der wenigen „ausverkauften Häuser“ im Kalender, bliebt bei Fans, Fahrern und Sponsoren.
Bleibt die Frage, inwieweit man es sich überhaupt leisten kann KEINEN WM-Lauf im deutschen Kalender zu haben. Eigentlich undenkbar, schon weil Deutschland ein wichtiger Markt ist.
Geht man von davon aus, dass alle Locations die 4 Mill. auf den Tisch des Hauses blättern müssen, so ist zumindest der Sachsenring die Location mit den geringsten Verlustrisiken – schon wegen der Zuschauermengen.
Verzichtet man 2012 ganz auf die MotoGP, dann aber bitte auch auf die Formel1, werden doch dort seit Jahren auch keine schwarzen Zahlen geschrieben. – Gelle lieber ADAC!
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