Nach dem Gewinn der Moto3-WM in der Saison 2012 sollte die Moto2 für Sandro Cortese nur eine Zwischenstation sein auf dem Weg in die MotoGP.
Doch Cortese war nicht der erste Fahrer, der sich an der hart umkämpften mittleren Kategorie die Zähne ausbiss.
In diesem Jahr absolviert der 27-Jährige seine fünfte Saison. In viereinhalb Jahren stand Cortese bisher drei Mal auf dem Moto2-Podium Das beste Saisonfinish war Platz neun in der Saison 2014. Von da an ging es abwärts.
Der Wechsel von Kalex zu Suter war eine neue Chance für Cortese, der seit seinem Moto2-Aufstieg für das Intact-Team von Jürgen Lingg antritt. Doch bisher zahlte sich der riskante Wechsel nicht aus. „Man kann mit der ersten Saisonhälfte nicht zufrieden sein. Es war alles sehr enttäuschend. Ich hatte es mir alles ganz anders vorgestellt“, kommentiert Cortese im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘.
Im Moment sucht das Team nach einer besseren Abstimmung für die Suter. Cortese tüftelt intensiv am Fahrstil. Motivationsprobleme hat der WM-Routinier nicht: „Ich bin immer motiviert. Ich freue mich, dass ich Rennen fahren kann. Aufgeben gibt es bei mir nicht. Ich bin einer, der immer kämpft, auch in schwierigen Situationen“, betont Cortese, der seine 13. Saison in der Motorrad-WM bestreitet.
Ist es die letzte Saison im Grand-Prix-Sport? Sorgen um die Zukunft schiebt Cortese weg: „Ich fahre für mich, nicht für die Zukunft und keinen anderen. Ich mache das, was ich kann. Die Leute wissen, was ich kann. Natürlich möchte ich es mir unterm Strich auch selbst beweisen“, bemerkt er und stellt klar: „Ich möchte die Rennen am Sachsenring, in Brünn und in Spielberg nicht als Zukunftsrennen ansehen.“
„Das Ziel ist es, erfolgreicher zu sein“, unterstreicht Cortese, der sich aber auch mit den Alternativen zur Moto2 beschäftigen muss. Im April besuchte der siebenfache Grand-Prix-Sieger die Superbike-WM in Assen. Wäre das WSBK-Paddock eine reizvolle Option für die kommende Saison? „Ich muss mir alles anhören. Es wäre dumm von mir, wenn ich alles ablehnen würde. Schlussendlich entscheide ich, was das Beste für mich ist“, erklärt er diplomatisch.
In der Superbike-WM sind die besten Plätze bereits vergeben. Lediglich in den privaten Teams hätte Cortese noch Chancen auf einen Vertrag für 2018. Ein Wechsel in die Supersport-WM als Einstieg in das Superbike-WM-Fahrerlager könnte eine Alternative sein. „Wie gesagt, ich höre mir alles an“, kommentiert Cortese, der sich zuletzt auch als TV-Experte probierte und diese Erfahrung sehr genoss.
Kann sich der in Ochsenhausen geborene Motorrad-Profi ein frühzeitiges Karriereende vorstellen, um eine TV-Laufbahn einzuschlagen? „Das ist noch sehr weit weg. Es hat Spaß gemacht, aber darüber habe ich noch nicht nachgedacht“, erklärt er.
Text von Sebastian Fränzschky & Juliane Ziegengeist
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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