Sandro Cortese steht vor seiner dritten Saison in der Moto2-Klasse. In seinem Debütjahr sammelte der Moto3-Weltmeister von 2012 22 WM-Punkte.
Oft verhagelte ein schwacher Start und eine zurückhaltende erste Runde bessere Ergebnisse. Im Vorjahr verlief es ähnlich. Cortese konnte seinen Speed zeigen, doch nur in Brünn war er zur richtigen Zeit am richtigen Ort und wurde Dritter.
Die Saison mit vielen Tiefen begann vor zwölf Monaten schon beim Auftakt in Katar, als er sich im Training einen Knochen im linken Fuß brach. Es war ein Mitgrund für die verkorkste Saison, wie Cortese im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘ im Rückblick findet: „Ja, nicht nur körperlich. Ich war auch im Kopf sehr angeschlagen. Wenn in der Moto2-Klasse nicht alles zu 100 Prozent klappt, dann bist du 16.“
„Wenn dann so eine schwere Verletzung wie ein Fersenbeinbruch dazukommt, wo ein Normalsterblicher ein halbes Jahr ausfällt. Ich bin unter starken Schmerzen am nächsten Tag ein Rennen gefahren.“ Und mit Erfolg, denn Cortese kämpfte sich damals in Katar als Siebter ins Ziel. „Die Nachwirkungen kamen erst Wochen später, wenn die Muskeln nachlassen. Es war extrem schwierig, den Muskel wieder aufzubauen, weil ich wochenlang nicht Laufen gehen konnte. Fahrradfahren ging auch nicht.“
„Jetzt bin ich körperlich wieder fit, es passt alles.“ Die Wintertests in Spanien verliefen bisher positiv. Cortese war im Spitzenfeld mit dabei. Dementsprechend hoch ist die Motivation: „Ich bin extrem heiß, dass es endlich wieder losgeht.“ Und wie lauten seine Ziele? Podestplätze, gibt es eine Chance auf den WM-Titel? „Dafür ist es noch etwas zu früh. Wenn wir mit guten Ergebnissen in die Saison starten, ist das schon sehr gut“, hält der Deutsche den Ball flach.
„2012 habe ich erst im dritten Rennen meinen ersten Sieg eingefahren. Dann läufts. Man muss zuerst eine Basis schaffen. Wenn ich jetzt sagen würde, ich werde um den WM-Titel kämpfen, dann wäre es ein Eigentor.“ Technisch und im Team ist alles unverändert. IntactGP geht mit Cortese ins dritte Jahr. Was kommt danach? „Der Rennsport bringt immer wieder Überraschungen“, weiß Cortese aus Erfahrung. Das Projekt mit IntactGP war ursprünglich auf drei Jahre ausgelegt.
Denkbar ist, dass im nächsten Jahr neben Cortese ein zweiter Fahrer betreut wird. Soweit will der Deutsche nicht in die Zukunft blicken. „Mein Traum ist es natürlich MotoGP zu fahren, aber nicht um jeden Preis. Wenn man dort einfach nur mitfährt, bringt mir das für meine Karriere nichts. Man braucht in der MotoGP ein super Motorrad, um in die Top 10 zu fahren. Alles andere hat keinen Sinn. Ich muss mich auf dieses Jahr konzentrieren. Wenn das Jahr gut ist, dann passt der Rest schon.“
Text von Gerald Dirnbeck & Ruben Zimmermann
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare