Eugene Laverty © Aprilia

© Aprilia – Aprilia-Pilot Laverty verabschiedete sich mit Bestzeit in den Winter

(Motorsport-Total.com) – Die südspanische Rennstrecke in Jerez de la Frontera fungierte in dieser Woche als Bühne für die letzten Testfahrten des Superbike-Jahres 2012.

Der Fokus der anwesenden Teams Aprilia, Kawasaki, Honda, BMW, Alstare-Ducati und Red-Devils-Aprilia lag in erster Linie auf der Vorbereitung für die am 24. Februar auf Phillip Island beginnende Saison 2013. Zudem nutzten alle Teams mit Ausnahme von Kawasaki die Gelegenheit, ihren jeweiligen Neuzugängen eine ungestörte Eingewöhnung ans neue Bike zu ermöglichen.

Im Aprilia-Werksteam saß Sylvain Guintoli erstmals auf der RSV4 des zurückgetretenen Weltmeisters Max Biaggi und teilte sich die Testarbeit mit Teamkollege Eugene Laverty sowie Testfahrer Alex Hofmann. Im Honda-Team von Ten Kate griff Leon Haslam neben der bekannten Größe Jonathan Rea in den Lenker der CBR1000RR. Bei BMW fuhr Chaz Davies neben Stammfahrer Marco Melandri die S 1000 RR. Für Red-Devils-Aprilia war Einzelkämpfer Michel Fabrizio auf der RSV4 des italienischen Kundenteams unterwegs. Alstare-Ducati testete mit Carlos Checa und Neuzugang Ayrton Badovini die neue 1199 Panigale.

Die besten Rundenzeiten fuhren anfangs jedoch die Kawasaki-Piloten. Während Loris Baz die letzten Testfahrten des Jahres mit einem glimpflich verlaufenen Sturz begann, setzte Teamkollege Tom Sykes die erste Tagesbestzeit. Diese war allerdings inoffiziell, da die „Grünen“ anders als die übrigen Teams auf einen Transponder für die Übertragung der Rundenzeiten verzichteten. Somit ließ sich Aprilia-Kundenpilot Fabrizio mit einer Runde in 1:42.170 Minuten die Montagsbestzeit gutschreiben.

Superbikes und MotoGP-Bikes auf der Piste

Tag zwei bot an der Spitze ein ganz ähnliches Bild. Wieder war es der ohne Transponder an seiner Ninja ZX-10R antretende Kawasaki-Pilot Sykes, der die inoffizielle Bestzeit markierte. Nachdem am Montag Teamkollege Baz zu Fall gekommen war, war es am Dienstag der amtierende Vize-Weltmeister, der stürzte. Sykes blieb jedoch genau wie der Franzose tags zuvor unverletzt. Die offizielle Tagesbestzeit sicherte sich Aprilia-Neuzugang Guintoli mit 1:41.283 Minuten.

Am Mittwoch dann meldete sich Laverty auf der zweiten Werks-Aprilia an der Spitze und brannte eine Zeit von 1:40.185 Minuten in den spanischen Asphalt. Kawasaki-Speerspitze Sykes, der diesmal auch offiziell in der Zeitenliste auftauchte, folgte mit einem Rückstand von gut zwei Zehntelsekunden. Sowohl Laverty auf der RSV4 als auch Sykes auf der ZX-10R waren an diesem Tag schneller als die ebenfalls anwesenden MotoGP-Piloten, in deren Reihen Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden auf der Desmosedici GP12 mit einer Runde in 1:40.855 Minuten das Tempo vorgab.

Nachdem Aprilia, Kawasaki, Honda und Red-Devils-Aprilia zu Beginn der Woche noch unter sich waren, griffen ab Mittwoch auch BMW und Alstare-Ducati ins Testgeschehen ein. Im Gegenzug reisten Kawasaki und die Aprilia-Teams am Mittwochabend ab. Honda brach die Zelte bereits am Dienstagabend ab. Die Donnerstagsbestzeit der Superbiker ging mit 1:40.816 Minuten an BMW-Pilot Melandri, womit dieser allerdings über der Laverty-Marke vom Mittwoch blieb. Unterdessen schraubte MotoGP-Pilot Hayden die Messlatte für seine Kollegen auf 1:40.090 nach unten und rückte damit das Kräfteverhältnis zwischen reinrassigen Prototypen und den seriennäheren Superbikes wieder zurecht.

„Das war ein sehr guter Test für uns“, kommentiert Aprilia-Werksfahrer Laverty, für den nach Abschluss der Jerez-Woche die schnellste Rundenzeit zu Buche steht. „Insgesamt spulten wir fast 250 Runden ab. Mit der schnellsten Runde in die Winterpause zu gehen, ist eine tolle Sache.“

Kawasaki-Pilot Sykes, der dem Nordiren unterm Strich am nächsten kam, ist ebenfalls zufrieden. „Wir nehmen von diesem Test eine Menge Informationen mit. Der Montag war mein erster Tag auf trockener Strecke in Jerez. Ich finde hier immer noch Kleinigkeiten und bin zufrieden, vor allem weil viele andere Fahrer, speziell die ehemaligen Grand-Prix-Piloten, hier schon deutlich häufiger unterwegs waren.“

Teamkollege Baz ergänzt: „Am letzten Tag hatte ich zwei harmlose Stürze, als ich neue Teile am Motorrad testete. Das gehört manchmal zum Job dazu. Insgesamt liefen die Wintertests gut für mich. Vor dem letzten Rennen der Saison 2012 lag ich rund 1,5 Sekunden hinter Tom zurück. Inzwischen bewegt sich der Abstand im Bereich von einer halben bis einer Sekunde. Die Fortschritte sind klar erkennbar.“

Für Fabrizio waren es „drei anstrengende, aber positive Testtage“. Gemeinsam mit den Ingenieuren im Red-Devils-Aprilia-Team probierte der Italiener „eine Reihe verschiedener Einstellungen, um für künftige Rennwochenenden bestmöglich vorbereitet zu sein. Mein Gefühl auf der Aprilia RSV4 ist besser geworden und das ist die Hauptsache“.

Honda-Neuzugang Haslam berichtet von einigen „sehr guten Schritten nach vorn, die mir ein besseres Gefühl auf dem Bike vermitteln“. Im Hinblick auf die ersten Testfahrten des Jahres 2013 freut sich der Brite darauf, „die neuen Teile zu testen, die uns eine bessere Leistungsentfaltung ermöglichen sollten“. Für Teamkollege Rea waren es in dieser Woche „die ersten Runden in Jerez seit ungefähr zehn Jahren“. Der Gesamtfünfte der Superbike-WM 2012 konzentrierte sich in erster Linie auf Abstimmungsfahrten mit verschiedenen Einstellungen der Elektronik und war nicht auf Rundenzeiten aus.

Am Freitag ließen die Witterungsbedingungen in Jerez keine Verbesserungen der Rundenzeiten mehr zu. Regen suchte die Region Andalusien heim, weshalb der Testbetrieb ein vorzeitiges Ende nahm. In der zweiten Januar-Hälfte stehen die ersten Superbike-Testfahrten des Jahres 2013 an. Der Circuito de Jerez wird dann erneut als Bühne dienen.

Die SBK -Rundenzeiten der Jerez-Testwoche:

01. Eugene Laverty (Aprilia) – 1:40.185 Minuten
02. Tom Sykes (Kawasaki) – 1:40.400
03. Marco Melandri (BMW) – 1:40.816
04. Michel Fabrizio (Red-Devils-Aprilia) – 1:40.956
05. Sylvain Guintoli (Aprilia) – 1:41.239
06. Loris Baz (Kawasaki) – 1:41.500
07. Carlos Checa (Alstare-Ducati) – 1:41.840
08. Leon Haslam (Honda) – 1:42.039
09. Alex Hofmann (Aprilia) – 1:42.103
10. Jonathan Rea (Honda) – 1:42.108
11. Chaz Davies (BMW) – 1:42.716
12. Ayrton Badovini (Alstare-Ducati) – 1:43.613

Text von Mario Fritzsche

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