Kaum gestartet, schon überschlugen sich die Ereignisse. Und dann kam auch noch der Regen. Über mangelnde Action konnten sich die Akteure der Superbike-WM beim ersten Rennen auf dem Moscow Raceway also nicht beklagen.
Denn diese 25 Runden hatten es mächtig in sich – und am Ende einen strahlenden Sieger: Marco Melandri (BMW) siegte vor seinem Teamkollegen Chaz Davies (BMW).
Melandri hatte in Runde 22 die Führung im Rennen übernommen und die Spitzenposition, die zuvor von Davies und Loris Baz (Kawasaki) gehalten worden war, bis ins Ziel nicht mehr abgegeben. Doch zu diesem Zeitpunkt waren die großen Favoriten für Russland längst außen vor: WM-Spitzenreiter Tom Sykes (Kawasaki) war schon in Runde drei gestürzt, Superpole-Gewinner Davide Giugliano (Althea-Aprilia) sogar bereits in Runde eins.
Überhaupt war es im ersten Lauf schon in der Vorstart-Phase drunter und drüber gegangen. Binnen weniger Sekunden stürzten Carlos Checa (Alstare-Ducati), Jules Cluzel (Crescent-Suzuki), Lorenzo Savadori (Pedercini-Kawasaki) und Vittorio Iannuzzo (Grillini-BMW) noch in der Einführungsrunde. Einzig Cluzel schwang sich danach zurück auf sein Bike und absolvierte kurz darauf den Start.
Und dann kam der Regen…
Dabei ging zunächst alles glatt, aber schon nach wenigen Minuten war alles aus für Sykes, der sein Bike mit technischen Problemen abstellte. Wiederum einige Minuten später dann die entscheidende Szene des Rennens: Erste Regentropfen gingen über dem Moscow Raceway nieder, zunächst aber nur im ersten Sektor. Eine Viertelstunde nach dem Start schüttete es dann auf der ganzen Strecke.
Michel Fabrizio (Red-Devils-Aprilia) und Leon Camier (Crescent-Suzuki) reagierten prompt und bogen als Erste ab, um an der Box auf Regenreifen umzurüsten. Eugene Laverty (Aprilia) und seine Kollegen blieben zunächst draußen, aber der Sturz des Iren und Leons Haslams (Pata-Honda) zur Halbzeit des Rennens schien ein deutliches Signal zu senden: Das gesamte Feld holte sich Pirelli-Regenpneus ab.
Max Neukirchner (MR-Ducati), der einzige Deutsche in der Superbike-WM, übertrieb es dabei etwas in der Boxengasse und wurde anschließend mit einer Durchfahrts-Strafe belegt. Dies bremste ihn jedoch nur bedingt in seinem Vorwärtsdrang. Und am Ende sah Neukirchner das Ziel als solider Siebter unter elf Piloten, die über die Distanz kamen. Gleich sieben Piloten schieden im ersten Rennen vorzeitig aus.
Vorn duellierten sich Melandri, Davies und zunächst auch Baz hingegen bis aufs Messer, was durch die schwierigen Bedingungen verschärft wurde. Kurz vor Schluss hatten sich die Akteure dann offenbar auf eine Reihenfolge geeinigt und Melandri brachte einen Vorsprung von 7,441 Sekunden auf Davies sicher über die Linie. Die weiteren Plätze gingen an Badovini, Jonathan Rea (Pata-Honda) und Fabrizio.
Ergebnisse Superbike-WM Moskau Rennen1
1. Marco Melandri (BMW Motorrad GoldBet SBK) BMW S1000 RR 46’03.043
2. Chaz Davies (BMW Motorrad GoldBet SBK) BMW S1000 RR 46’10.484
3. Ayrton Badovini (Team Ducati Alstare) Ducati 1199 Panigale R 46’15.797
4. Jonathan Rea (Pata Honda World Superbike) Honda CBR1000RR 46’24.360
5. Michel Fabrizio (Red Devils Roma) Aprilia RSV4 Factory 46’50.499
6. Sylvain Guintoli (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 47’04.042
7. Max Neukirchner (MR-Racing) Ducati 1199 Panigale R 47’07.805
8. Loris Baz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 47’07.990
9. Leon Camier (Fixi Crescent Suzuki) Suzuki GSX-R1000 47’12.183
10. Jules Cluzel (Fixi Crescent Suzuki) Suzuki GSX-R1000 46’26.550
11. Federico Sandi (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 48’04.828
RT. Eugene Laverty (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 26’02.247
RT. Leon Haslam (Pata Honda World Superbike) Honda CBR1000RR 26’04.095
RT. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 4’52.190
RT. Davide Giugliano (Althea Racing) Aprilia RSV4 Factory 1’37.722
RT. Lorenzo Savadori (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R
RT. Vittorio Iannuzzo (Grillini Dentalmatic SBK) BMW S1000 RR
RT. Carlos Checa (Team Ducati Alstare) Ducati 1199 Panigale R
Text von Stefan Ziegler
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare