Max Biaggi verließ Phillip Island mit einem Sieg und einem zweiten Platz. Der Saisonauftakt in Australien ist für den Aprilia-Piloten gut verlaufen, denn er führt erstmals seit seinem Titelgewinn 2010 wieder die Tabelle an.
Die beiden Rennen hätten aber unterschiedlicher nicht sein können. In Lauf eins lag der Italiener in der Anfangsphase hinter Carlos Checa auf Platz zwei und übte großen Druck aus. Der Ducati-Pilot machte schließlich auch den Fehler und flog per Highsider ab. Dabei traf ein großer Stein die Verkleidung der RSV4 und Biaggi wäre selbst fast gestürzt. Im weiteren Rennverlauf kontrollierte der 40-Jährige die Geschehnisse souverän, auch als vereinzelt Regentropfen fielen.
Nach der Siegesfeier stand noch Lauf zwei auf dem Programm. Direkt nach dem Start duellierte er sich mit Tom Sykes (Kawasaki) in der ersten Kurve. Nach einer leichten Berührung wurde Biaggi Richtung Wiese geschickt. Dort konnte er die Kontrolle über die RSV4 behalten, doch er war ans Ende des Feldes gefallen. Von da an startete der fünffache Motorradweltmeister eine Aufholjagd, die seinesgleichen sucht. Gegner um Gegner wurde fällig. Er kämpfte sich mit dem Messer zwischen den Zähnen durch das Feld und wurde Zweiter.
Es war eines der besten Rennen, die der „Römische Imperator“ in seiner langen Laufbahn hinlegte. „Das erste Rennen war toll, aber das zweite wahrscheinlich besser“, sagt Biaggi. Als er den Helm abgenommen hatte, glühten seine Wangen rot und ein Glitzern war in seinen Augen zu sehen. Es war ein außergewöhnlicher Husarenritt. „Nachdem ich neben der Strecke war, dachte ich nur daran mich zu konzentrieren und alles zu geben.“
„Wenn man vom letzten Platz nach vorne will, ist es immer riskant. Ich hatte Erfolg. Wir nehmen zwei gute Resultate mit. Jetzt müssen wir die Anspannung hoch halten und unsere Stärke in Imola bestätigen. Nach diesem schwierigen Winter ist das extrem befriedigend für mich.“ In den vergangenen Wochen musste sich Biaggi eine neue Crew zusammenstellen, da einige Mechaniker und Techniker zum Claiming-Rule-Projekt von Aprilia in die MotoGP abgewandert sind.
„Ich arbeite ohne mich zu schonen. Bei den Testfahrten hier probierten wir viel aus. Die Resultate sind die Bestätigung dafür, dass wir richtig lagen. Das erste Wochenende mit meinem neuen Team hat uns an die Spitze katapultiert. Ich bedanke mich dafür bei Aprilia und meinen Jungs.“
Laverty den Umständen entsprechend zufrieden
Dagegen hatte Eugene Laverty einen schwierigen Einstand bei Aprilia. Sein Start stand nach dem Testunfall vergangene Woche, bei dem er sich eine Hand verletzt hatte, überhaupt in der Schwebe. Im Training sorgte ein weiterer Sturz für einen angeschlagenen Fuß und eine leichte Gehirnerschütterung. Dennoch nahm er beide Rennen in Angriff. In Lauf eins schied er aus, aber danach kämpfte er sich auf den achten Platz.
Unter diesen Umständen war der Ire zufrieden. „Wenn ich darüber nachdenke, was alles passiert ist, dann kann ich nicht enttäuscht sein. Ich wäre mit zwei Top 10 Platzierungen glücklich gewesen. Schade, dass das Motorrad im ersten Rennen in den Leerlauf schaltete, weshalb ich von der Strecke kam. Der zweite Lauf war nach meinen Stürzen ebenfalls schwierig. Dieser achte Platz kann in dieser langen und schwierigen Meisterschaft noch wichtig sein.“
Text von Gerald Dirnbeck
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