Nachdem sich Tom Sykes souverän die Superpole gesichert hatte, dominierte der Brite auch das erste Rennen der Superbike-WM in Sepang (Malaysia) und holte sich seinen zweiten Saisonsieg.
Der Kawasaki-Fahrer übernahm am Ende der ersten Runde die Führung und ließ der Konkurrenz keine Chance. Sykes war klar der schnellste Mann im Feld, konnte sich in der Anfangsphase absetzen und kam nach 16 Runden fünf Sekunden vor seinem Teamkollegen Jonathan Rea ins Ziel. Ducati-Werksfahrer Chaz Davies wurde Dritter.
Ein starkes Rennen zeigte Markus Reiterberger, aber er wurde am Ende nicht belohnt. Der Deutsche ging vom sechsten Startplatz ins Rennen, verlor in der Anfangsphase aber einige Positionen. Dann wurde „Reiti“ stärker, setzte sich im Duell gegen seinem BMW-Teamkollegen Jordi Torres durch und begann eine Aufholjagd. Er schüttelte Michael van der Mark (Honda) ab und überholte Nicky Hayden, der mit einem weicheren Vorderreifen Mühe hatte und zurückfiel.
Kurz nach Rennhalbzeit lieferte sich Reiterberger ein Duell mit Davide Giugliano, bis er sich schließlich gegen die Ducati durchsetzte und einem sicheren vierten Platz entgegen fuhr. Das wäre sein bestes Ergebnis in der Superbike-WM gewesen, doch die starke Vorstellung war vier Runden vor Rennende vorbei. Reiterberger hob die Hand und rollte mit einem technischen Defekt aus. Davon profitierte sein Teamkollege Torres, der den vierten Platz erbte.
An der Spitze waren die Plätze ab der zweiten Runde bezogen. Sykes ist nun der erste Fahrer, der in Sepang von der Pole-Position gewonnen hat. „Das bedeutet mir viel, denn ich habe seit langer Zeit mit den neuen Regeln zu kämpfen. Ich versuche, meine eigenen Probleme zu lösen. Es scheint, dass wir das geschafft haben“, sagt Sykes erleichtert. „Danke an meine Mechaniker, die unzählige Stunden gearbeitet haben. Das Bike hat viel Spaß gemacht. Hoffentlich klappt es morgen auch.“
Jonathan Rea rätselt über den Vorderreifen
Für die WM spielte dieses Ergebnis einmal mehr Rea in die Hände. Er vergrößerte seinen Vorsprung auf Davies auf 39 Punkte. Sykes liegt immer noch 62 Zähler zurück. „Am Freitag war die Strecke sehr schmutzig und wir konnten keinen Longrun fahren“, sucht Rea Gründe für seine Niederlage. „Ich bin aber trotzdem zufrieden, weil wir unser Ziel erreicht haben. Tom war sehr stark, ich hatte keine Chance. In den ersten Runden konnte er sich den Vorsprung herausholen.“
Da Sepang neu asphaltiert wurde, spielten die Reifen eine große Rolle. Rea meint, dass der Vorderreifen am Limit war: „Es scheint, dass der Pirelli-Vorderreifen hier nicht so gut funktioniert. Normalerweise bauen hier die Hinterreifen ab, aber diesmal war es der Vorderreifen. Ich konnte in den schnellen Kurven nicht pushen. Die Reifen sehen im Parc Ferme aber alle gleich aus, also Gratulation an Tom.“
Nach seinem Imola-Doppelsieg musste sich heute Davies dem Kawasaki-Duo geschlagen geben. Gab es keine Chance? „Heute nicht, ich konnte Johnny in den ersten Runden nicht folgen. Es war schwierig, Grip vom Scheitelpunkt zum Kurvenausgang zu finden. Dort habe ich jedesmal eine Zehntelsekunde verloren. Gratulation an Tom für einen perfekten Job. Wir müssen schauen, dass wir morgen näher dran sind.“
Hinter Torres fuhr Alex Lowes über die Ziellinie. In der ersten Runde hatte der Yamaha-Pilot keine Chance gegen das Kawasaki-Duo und fiel in der ersten Rennhälfte nach einem Fehler bis auf Platz neun zurück. Schließlich konnte Lowes noch einige Positionen gutmachen. Als Sechster folgte Giugliano. Auch diesmal blieb der Italiener klar hinter der Leistung von Davies zurück. Das Honda-Duo Van der Mark und Hayden kam auf den Plätzen sieben und acht ins Ziel.
Quereinsteiger Anthony West (Kawasaki) schaffte es als Neunter in die Top 10, Leon Camier wurde mit der MV Agusta Zehnter. Mit Platz 15 sammelte Josh Hook (Kawasaki) seine ersten WM-Punkte in diesem Jahr. Der Schweizer Dominic Schmitter (Kawasaki) verpasste als 16. die Punkteränge. Kein gutes Rennen erlebte Ioda-Aprilia, denn Alex de Angelis und Lorenzo Savadori schieden durch Stürze aus. Der zweite Lauf startet am Sonntag um 10:00 Uhr MESZ.
Sepang WorldSBK Rennen1 Ergebnisse
1 1 66 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 2’03.637 293,9 2’02.246 296,3 25 179 3
2 3 1 J. REA GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 5.600 2’04.556 297,1 2’03.021 297,1 20 241 1
3 5 7 C. DAVIES GBR Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 16 8.039 2’04.688 301,2 2’03.485 294,7 16 202 2
4 8 81 J. TORRES ESP Althea BMW Racing Team BMW S1000 RR 16 17.666 2’05.375 301,2 2’03.855 301,2 13 100 5
5 2 22 A. LOWES GBR Pata Yamaha Official WorldSBK Team Yamaha YZF R1 16 18.613 2’04.798 294,7 2’03.002 293,9 11 70 8
6 9 34 D. GIUGLIANO ITA Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 16 19.871 2’05.386 296,3 2’04.052 293,9 10 98 6
7 10 60 M. VAN DER MARK NED Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR SP 16 24.120 2’05.244 297,9 2’04.183 295,5 9 115 4
8 4 69 N. HAYDEN USA Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR SP 16 25.461 2’04.729 297,9 2’03.435 297,1 8 90 7
9 11 13 A. WEST AUS Pedercini Racing Kawasaki ZX-10R 16 32.989 2’05.694 293,9 2’04.440 296,3 7 7 20
10 12 2 L. CAMIER GBR MV Agusta Reparto Corse MV Agusta 1000 F4 16 35.464 2’06.902 289,2 2’05.399 287,6 6 66 9
11 14 25 J. BROOKES AUS Milwaukee BMW BMW S1000 RR 16 39.437 2’06.217 302,1 2’06.699 294,7 5 35 15
12 16 17 K. ABRAHAM CZE Milwaukee BMW BMW S1000 RR 16 39.860 2’06.598 297,9 2’07.192 293,9 4 18 17
13 17 99 L. SCASSA ITA VFT Racing Ducati Panigale R 16 46.721 2’07.497 287,6 2’07.628 286,9 3 3 21
14 15 12 X. FORÉS ESP Barni Racing Team Ducati Panigale R 16 52.634 2’05.938 293,9 2’06.787 292,3 2 51 12
15 18 16 J. HOOK AUS Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 1’10.599 2’08.425 289,9 2’11.197 282,4 1 1 24
16 21 9 D. SCHMITTER SUI Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10R 16 1’19.352 2’08.449 291,5 2’11.881 279,4 1 25
17 19 11 S. AL SULAITI QAT Pedercini Racing Kawasaki ZX-10R 16 1’21.034 2’08.755 283,8 2’11.320 280,2
18 23 4 G. VIZZIELLO ITA Team GoEleven Kawasaki ZX-10R 16 1’51.315 2’09.809 286,9 2’16.701 280,9
19 20 10 I. TÓTH HUN Team Tóth Yamaha YZF R1 15 1 Lap 2’10.850 285,3 2’11.720 282,4
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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