(Motorsport-Total.com) – In der Vergangenheit war Ducati für seine raketenhaften Starts bekannt.
Doch beim MotoGP-Saisonauftakt in Katar verloren ausgerechnet jene Piloten mit der 2022er-Desmosedici am Start massig Positionen. So lag Francesco Bagnaia, von P9 ins Rennen gegangen, nach drei Kurven nur noch auf Rang 16.
Da stellt sich die Frage, ob sich Ducati bei der Weiterentwicklung des Startdevice womöglich verzettelt hat. Johann Zarco vom Kundenteam Pramac rätselt: „Das ist eine gute Frage. Die Ducatis waren zu Beginn des vergangenen Jahres so stark am Start, auch weil wir eine etwas andere Strategie verfolgt haben.“
„Im Verlauf der Saison konnte die Konkurrenz dann aufholen, sodass in der zweiten Saisonhälfte alle sehr gut gestartet sind. Es war also schwerer, einen Unterschied zu sehen oder sich einen Vorteil zu verschaffen“, blickt der Franzose zurück.
„Und wenn man versucht, noch mehr herauszuholen, bedeutet das unter Umständen auch einen Rückschritt. Das ist in meinem Fall passiert“, gesteht er, ohne für alle zu sprechen.
Zarco: Performance ja, Konstanz mangelhaft
„Warum fast alle Ducati-Fahrer den Start in Katar vor zwei Wochen verpasst haben, weiß ich nicht. Vielleicht hat das System nicht perfekt funktioniert. Und vielleicht haben die anderen sich konstanter verbessern können. Wir haben versucht, uns nochmal zu steigern, aber sind einen Schritt zurückgegangen“, meint Zarco.
Die Performance sei zwar vorhanden, aber es fehle an der Konstanz, um es jedes Mal gut zu machen: „Ich kann super schnell starten, aber nur in zwei von zehn Fällen. Aber es reicht nicht, wenn ich mit dieser Quote ins Rennen gehe.“
Auch Zarcos Teamkollege Jorge Martin war in Katar, wo er auf der Poleposition, schlecht gestartet. Darauf angesprochen erklärt er rückblickend: „Es ist seltsam, mein Start war gar nicht so schlecht. Das Problem war, dass ich vom Gas gehen musste.“ Sonst wäre er womöglich mit Ducati-Kollege Enea Bastianini kollidiert.
Noch keine Sorgen bei Bagnaia und Martin
„Aber im Training hatte ich immer einen guten Start“, betont der Pramac-Pilot, „vor allem hier in Mandalika, wo ich den Rekord für den schnellsten Start unter den Ducati-Fahrern aufgestellt habe. Ich denke also, Katar war eine einmalige Sache.“
„Ich hoffe, dass es kein Problem für die Zukunft ist und dass wir wie immer einen guten Start hinlegen können. Es ist nichts, was mich beunruhigt“, versichert der „Martinator“.
Abgesehen von den Starts schien Ducati in Katar auch beim Topspeed nicht mehr die absolute Speerspitze zu sein. Das machte sich im Rennen auch dadurch bemerkbar, dass die Desmosedicis die Konkurrenz auf der langen Geraden nicht mehr so leicht stehen lassen konnten wie noch in der Vergangenheit.
Bagnaia sorgt sich deshalb aber nicht: „Nein, das ist kein Problem. Wir müssen alles einfach noch besser verstehen. Die Zeit, alles zu entwickeln, war begrenzt. Aber ja, unser Motorrad ist nicht mehr das schnellste. Die anderen haben aufgeschlossen.“
Text von J. Ziegengeist, Co-Autoren: L. Duncan, V. Lalanne-Sicaud
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