(Motorsport-Total.com) – Was verschiedene Medienberichte bereits ankündigten, wurde jetzt offiziell von Suzuki bestätigt: Davide Brivio verlässt das Team und wird in der MotoGP-Saison 2021 nicht länger als Suzuki-Teammanager tätig sein.
Brivio wechselt in die Formel 1 und übernimmt bei Alpine (Renault-Nachfolger-Team) die Rolle des CEO.
„Davides Abschied vom Suzuki-Team war eine Horrormeldung für uns“, kommentiert Shinichi Sahara, Suzukis MotoGP-Projektleiter. „Es fühlt sich an, als hätte mir jemand einen Teil genommen. Ich besprach immer mit ihm, wie wir das Team und das Motorrad voranbringen können. Wir haben sehr lange zusammengearbeitet.“
„In der Saison 2020 erreichten wir fantastische Ergebnisse, obwohl wir auf Grund von COVID-19 eine ungewöhnliche und schwierige Situation vorfanden“, bemerkt Sahara, der zusammen mit Brivio in der vergangenen Saison den WM-Titel von Joan Mir feierte.
„Die Saison 2021 wird für uns ein noch wichtigeres Jahr, um den Schwung mitzunehmen. Jetzt versuchen wir, Davides Verlust bestmöglich abzufedern. Zum Glück hatte ich in den meisten Fällen eine ähnliche Sichtweise wie er. Deshalb wird es nicht zu schwierig, die richtige Richtung beizubehalten“, schaut Sahara optimistisch in die Zukunft.
Neue Herausforderung in der Formel 1
Davide Brivio verlässt nicht nur Suzuki sondern auch die MotoGP. „Es tat sich plötzlich eine neue berufliche Herausforderung und Chance auf und ich entschloss mich schlussendlich, sie anzunehmen. Es war eine schwierige Entscheidung“, gesteht Brivio, der bei Suzukis Rückkehr in die MotoGP viel Verantwortung trug.
„Am schwierigsten wird es, diese tolle Gruppe von Menschen zu verlassen, mit der ich dieses Projekt startete, als Suzuki in die Meisterschaft zurückkehrte. Es ist schwierig, sich von all diesen Leuten zu verabschieden, die über die Jahre kamen und dieses großartige Team bildeten. Diesbezüglich bin ich traurig“, gesteht der Italiener.
„Gleichzeitig habe ich sehr große Motivation, was diese neue Herausforderung angeht“, schaut er auf seine neue Aufgabe bei Alpine. „Das war ausschlaggebend, als ich mich entscheiden musste, ob ich meinen Vertrag mit Suzuki verlängere oder ob ich mich auf eine komplett neue Erfahrung einlasse.“
Davide Brivio schreibt mit Suzuki Motorsport-Geschichte
Mit Joan Mir schrieb Davide Brivio Geschichte. Erstmals seit 2000 konnte Suzuki in der Königsklasse einen WM-Titel feiern. „Der MotoGP-Titel wird für immer ein Teil der Geschichtsbücher von Suzuki sein. Zudem wird er immer einen besonderen Platz in meinen Erinnerungen haben. Ich möchte dem Suzuki-Management aus tiefstem Herzen danken für ihr Vertrauen und die Zuversicht, die sie von Beginn an in mich gesteckt haben“, so Brivio.
„Für mich und all die hart arbeitenden Mitarbeiter, die mich auf dieser wundervollen Reise begleitet haben, wurde mit Joans WM-Titel ein Traum wahr. Ich wünsche dem Team alles Gute und hoffe, dass die Ergebnisse in Zukunft noch besser werden. Ich werde für immer ein Suzuki-Fan bleiben. Vielen Dank Suzuki!“, verabschiedet sich der bisherige Teammanager von Suzuki.
Enge Beziehung zu Valentino Rossi
Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in der MotoGP-Saison 2020 erweiterte Brivio seinen beeindruckenden Lebenslauf um einen weiteren Meilenstein. In der Vergangenheit feierte der Italiener bereits vier Meisterschaften mit Yamaha und pflegte eine enge Verbindung zu Valentino Rossi.
Brivio begleitete Rossi später als Berater, bevor er zu Suzuki wechselte. In der Saison 2014 testete Suzuki die neue Maschine mit Reihen-Vierzylinder-Motor nach Yamaha-Vorbild, bevor man 2015 wieder mit einem Werksteam an den Start ging. Bereits in der Saison 2016 gelang der erste Sieg. Maverick Vinales gewann das Rennen in Silverstone.
Unklar ist, wer bei Suzuki neuer Teammanager wird.
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare