Honda-Werkspilot Marc Marquez hat mit dem Gewinn des MotoGP-Titels Geschichte geschrieben. Dass der talentierte Spanier irgendwann auch in der Königsklasse nach dem Titel greifen würde, war nach den famosen Leistungen in der 125er-WM und der Moto2-WM klar.
Mit dem Gewinn der Meisterschaft in seiner Rookie-Saison überraschte er die Motorrad-Welt. Fans und Experten fürchten sich nun vor einer drohenden Marquez-Ära.
Motorrad-Legende Kevin Schwantz sieht das anders. Der Weltmeister von 1993 schreibt Ex-Champion Jorge Lorenzo noch nicht ab. Besonders die Leistung bei der diesjährigen Dutch TT überzeugt den US-Amerikaner von Lorenzos Willen: „Mit einem gebrochenen Schlüsselbein zurückzukommen und am gleichen Wochenende ein Rennen zu bestreiten, bedeutet, dass man seine Leistung nicht in Frage stellen sollte“, betont er gegenüber ‚Motor Cycle News‘.
Abgesehen von der Verletzung wurde Lorenzo im Sommer durch die mangelnde Konkurrenzfähigkeit seiner Yamaha M1 eingebremst. Erst ab dem Rennwochenende in Misano erhielten Lorenzo und Teamkollege Valentino Rossi von den Yamaha-Ingenieuren das lang ersehnte Seamless-Getriebe. Von da an war Lorenzo wieder konkurrenzfähig und kämpfte sich in der Meisterschaft zurück.
Am Ende trennten Lorenzo lediglich vier Punkte vom Titel. Auch Schwantz hat festgestellt, dass Honda in diesem Jahr mit der RC213V dominant war. Der langjährige Suzuki-Pilot ahnt, dass für Lorenzo ein Wechsel zu Honda reizvoll wäre. „Jeder hat festgestellt, dass die Yamaha nicht an das Paket der Honda herankommt. Wird Yamaha dadurch härter arbeiten oder geht er zu Honda?“, grübelt Schwantz.
Mit acht Siegen übertrumpfte Lorenzo Landsmann Marquez, der bei sechs Rennen triumphierte. Noch deutlicher ist die Statistik der Führungsrunden: Lorenzo drehte 236 Runden als Leader, Marquez kommt nur auf 83 Umläufe. Doch die Stürze bei den Rennwochenenden in Holland und Deutschland kosteten Lorenzo wertvolle Punkte. Kann der Weltmeister von 2010 und 2012 in der kommenden Saison zurückschlagen?
„Er hat das Maximum gegeben. Kein anderer Fahrer konnte das Potenzial der Yamaha so umsetzen wir Lorenzo“, lobt Schwantz, der von den Qualitäten des Yamaha-Werkspiloten überzeugt ist: „Er gewann zwei WM-Titel. Das bedeutet, Jorge ist mental stark genug. Er wird auf besseres Material hoffen. Jorge gibt noch lange nicht auf, das steht fest.“
Text von Sebastian Fränzschky
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