© Suzuki - Kevin Schwantz beobachtet die MotoGP mit viel Leidenschaft

Kevin Schwantz fuhr zwischen 1986 und 1995 in der Motorrad-WM gegen Piloten wie Wayne Rainey, Mick Doohan und Co. Im Jahr 1993 krönte sich der US-Amerikaner zum Weltmeister in der 500er-Klasse. Gegen seinen Landsmann Rainey kämpfte er in dieser Saison um die WM-Krone, die durch den schweren Unfall Raineys entschieden wurde. Trotzdem pflegten die beiden ein spezielles Verhältnis und waren charakterlich verschieden. Rainey versuchte sich voll und ganz auf das Rennen zu konzentrieren, während Schwantz es etwas lockerer nahm.

Die Zeiten haben sich auch in der MotoGP geändert. Sehr gute Freunde sind die Piloten nicht. Valentino Rossi und Marco Simoncelli verstehen sich beispielsweise gut, aber an den stressigen Rennwochenenden bleibt nicht viel Zeit, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Schwantz vergleicht die heutige Situation mit seiner aktiven Karriere. „Ich glaube nicht, dass die aktuellen Fahrer viel zusammen unternehmen.“

„Ich glaube nicht, dass sie sich generell viel ohne Helm begegnen. Abgesehen davon, wenn sie in der Startaufstellung auf den Start des Rennens warten“, wird Schwantz von ‚Superbikeplanet.com‘ zitiert. „Ich kann mich erinnern, dass ich zu meiner aktiven Zeit gerne nach vorne gegangen bin. Ich sage nach vorne gegangen, weil er oft in der Reihe vor mir stand“, spricht der 46-Jährige seinen Konkurrenten Rainey an.

„Ich war es gewohnt zu Wayne zu gehen und mit ihm zu sprechen. Wenn er neben mir stand, war es mir nicht so wichtig, ihn aus dem Konzept zu bringen. Ich sagte zu ihm, ‚Hey, bist du bereit? Bist du bereit für ein Rennen?‘ Er war einer derjenigen, der sich komplett konzentriert hat und versucht hat sich vorzustellen, was in den ersten Runden alles passieren würde.“

„Immer wenn ich zu ihm ging, konnte ich sehen, dass er sich dachte; ‚Oh Gott, verschwinde! Ich bin bereit dich zu töten. Geh und lass mich in Ruhe.‘ Ich glaube, das fehlt heute im modernen Grand-Prix-Sport“, findet Schwantz. „Es geht heute nur noch darum, wer das Spiel mit den Medien am besten beherrscht.“

„Alle haben Spaß beim Motorradfahren und verdienen ihren Lebensunterhalt damit. Ich würde es gerne sehen, wenn alle besser miteinander auskommen würden, denn ich glaube, dass das Racing etwas leidet. Jeder muss sich seine Manöver auf der Strecke ein zweites Mal überlegen, denn sie müssen daran denken, gegen wen sie kämpfen. Nach dem Motto: ‚Wird mich dieser Kerl zerstückeln, zu Sturz bringen oder auf den Mond schicken? Was wird passieren?'“

Text von Gerald Dirnbeck

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