Scott Redding - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Scott Redding sieht der Most-Premiere in der WSBK skeptisch entgegen

(Motorsport-Total.com) – Der Superbike-WM ist im Frühjahr ein echter Paukenschlag gelungen: Ende April gab man einerseits die Absage von Phillip Island bekannt, gleichzeitig rutschte mit dem Autodrom Most in Tschechien ein neuer Austragungsort in den Kalender.

Eine Strecke, auf die Ducati-Star Scott Redding mit gemischten Gefühlen blickt.

„Es ist kein Kurs, der WSBK-würdig ist. Selbst für die BSB wäre es fraglich“, geht Redding mit Most hart ins Gericht. „Der Kurs ist nicht für die Geschwindigkeiten und das Niveau geschaffen, das wir haben. Schon mit der Serienmaschine hatte ich das Gefühl, zu schnell zu sein für den Kurs.“

„Mit dem WM-Superbike werde ich nochmal drei oder vier Sekunden schneller sein. Viel Zeit davon werde ich in den Kurven gutmachen“, gibt Redding zu bedenken. Aus dieser Aussage geht schon hervor: Für die Superbike-WM könnte die eine oder andere Auslaufzone auf der tschechischen Rennstrecke zu klein geraten sein. Die Sicherheit könnte am Rennwochenende zum Thema werden.

Scott Redding kritisiert Sicherheit in Most
Der Superbike-Vizeweltmeister von 2020 konkretisiert seine Bedenken ein wenig: „Es gibt zwei Stellen, die sehr gefährlich sind. An diesen Stellen ist man sehr schnell und die Auslaufzonen sind sehr klein. Selbst mit Airfences wird sich daran nicht viel ändern.“

Die Auslaufzonen sind jedoch nur ein Kritikpunkt von Redding, der eigentlich zu den Hartgesottenen unter den Motorrad-Rennfahrern gilt und kleine, enge Naturstrecken noch aus der britischen Superbike-Meisterschaft kennt. Der Ducati-Pilot hat auch den Asphalt der Strecke auf dem Radar. Vor allem der Zustand der ersten, engen Schikane treibt ihm die Sorgenfalten auf die Stirn.

„Die erste Schikane wurde geschaffen, um die schnelle Linkskurve dort zu verlangsamen. Der Asphalt in der ersten Kurve ist aber völlig am Ende und hat keine Haftung. Wenn es regnet, dann wird es ein riesiges Problem geben“, schlägt der Brite Alarm.

Lob für das Layout des WSBK-Neuzugangs
Angesichts dieser Faktoren versteht Redding auch nicht, warum die WSBK-Organisatoren mit den Betreibern in Most gleich einen Vertrag über fünf Jahre abgeschlossen haben: „Ein Fünfjahres-Vertrag erscheint mir sehr lang zu sein. Es muss viel für die Sicherheit getan werden. Manchmal werden Dinge nicht angesprochen, bis etwas Ernstes passiert.“

Doch abgesehen von seiner Kritik an der Sicherheit der Rennstrecke hat Ducati-Pilot Redding auch Lob für den Neuzugang im Rennkalender der Superbike-WM übrig. „Das Layout ist ziemlich gut“, findet Redding. „Ich genoss den Kurs. Er ist flüssig und macht Spaß.“

Das Autodrom Most ist 4,2 Kilometer lang und verfügt fast ausschließlich über flüssige, mittelschnelle Kurven. Die IDM war dort in diesem Jahr schon zu Gast. Die letzte größere Rennserie, die die Rennstrecke im Norden Tschechiens besucht hat, war das ADAC GT Masters im Jahr 2019.

Text von Tobias Ebner, Co-Autor: Sebastian Fränzschky

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