Weltmeister Marc Marquez (Honda) ist auch nach dem zweiten MotoGP-Wintertest in Malaysia der schnellste Mann. Der Spanier markierte am Mittwoch die absolute Bestzeit von 1:59.115 Minuten. Damit blieb er aber über seiner inoffiziellen Rekordrunde vom ersten Sepang-Test.
Insgesamt sechs Fahrer knackten heute die Marke von zwei Minuten. Darunter war auch Andrea Iannone mit der neuen Ducati GP15. Der Deutsche Stefan Bradl (Forward-Yamaha) stürzte und belegte den 15. Platz.
Am vorläufig letzten richtigen Testtag in Malaysia standen am Vormittag schnelle Rundenzeiten im Vordergrund. Nachdem die MotoGP-Asse am Montag und Dienstag an den Einstellungen und Abstimmungen ihrer Motorräder getüftelt hatten, ging es nun auf Zeitenjagd. Die Runden waren allerdings langsamer als beim ersten Test, denn es war deutlich heißer. Alleine am Mittwoch wurden beim Asphalt Spitzentemperaturen von 60 Grad gemessen. Der Grip nahm dadurch deutlich ab.
Aufgrund der Bremsprobleme am ersten Tag musste Marquez heute noch einige Arbeit erledigen. Es standen für ihn zwei Honda-Motorräder mit unterschiedlichen Chassis bereit. Nachdem zunächst Cal Crutchlow (LCR-Honda) schnelle Rundenzeiten vorgelegt hatte, war Marquez schließlich um eine halbe Sekunde schneller. Crutchlow beendete den Tag als Dritter. Wegen ähnlicher Bremsprobleme wie Marquez musste der Brite heute eine Rennsimulation abbrechen.
Erster Marquez-Verfolger war Jorge Lorenzo als Zweiter. Dem Yamaha-Werksfahrer fehlten 0,322 Sekunden auf die Bestzeit. Am Nachmittag startete auch der Spanier eine Rennsimulation. Teamkollege Valentino Rossi reihte sich als Fünfter ein. Der Italiener konzentrierte sich am Nachmittag ebenfalls auf Longruns. Tech-3-Kundenfahrer Bradley Smith war in seiner besten Runde so schnell wie Rossi.
Iannone fährt unter zwei Minuten
Mit Spannung wurde die heutige Performance der neuen Ducati GP15 erwartet. Iannone zeigte, dass das Bike auch über eine schnelle Runde konkurrenzfähig ist. Der Italiener verlor sechs Zehntelsekunden auf die Marquez-Bestzeit. Andrea Dovizioso war etwas langsamer und belegte Rang zehn. Beide Fahrer äußerten sich positiv darüber, dass das lästige Untersteuern ausgemerzt worden ist. Für eine positive Überraschung sorgte Hector Barbera mit der Open-Ducati als Achter.
Er war fast so schnell wie Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa. Bemerkenswert an Pedrosas siebtem Platz: Er stellte seine persönliche Bestzeit zehn Minuten vor Testende auf. Suzuki konnte die Marke von zwei Minuten nicht knacken. Die neue Verkleidung und der etwas verbesserte Motor waren dennoch ein Fortschritt. Aleix Espargaro fuhr um drei Zehntelsekunden schneller als am Vortag und belegte Rang neun. MotoGP-Rookie Maverick Vinales reihte sich an der 14. Stelle ein.
Schwierig verlief der Tag wieder für Aprilia. Marco Melandri hatte am Vormittag in Kurve 1 ein technisches Problem. Mit 4,5 Sekunden Rückstand war der Italiener erneut Letzter. Alvaro Bautista kam immerhin auf Platz 19. Auch für Bradl endete der Test mit einem Zwischenfall. Er stürzte in Kurve 4, blieb dabei aber unverletzt. In seiner schnellsten Runde wurde der Deutsche mit 2:00.685 Minuten gestoppt. Das bedeutete einen Rückstand von 1,5 Sekunden und Platz 15. Auch Pol Espargaro stürzte heute in Kurve acht von seiner Tech-3-Yamaha, blieb aber ebenfalls unverletzt.
Michelin-Test am Donnerstag
Mit 73 Runden war Marquez der fleißigste Fahrer des Tages. Während der Weltmeister noch in der letzten halben Stunde auf der Strecke war, befanden sich schon viele Piloten auf dem Weg ins Hotel, um für den Donnerstag einen klaren Kopf zu bekommen. Morgen rücken die meisten Fahrer zum ersten Mal mit den Michelin-Reifen aus, die für das Comeback 2016 getestet werden. In dieser Saison ist noch Bridgestone der offizielle Einheitsausrüster.
Die Testzeiten aus Sepang (Mittwoch):
01. Marc Marquez (Honda) – 1:59.115 Minuten (73 Runden)
02. Jorge Lorenzo (Yamaha) +0,322 Sekunden (55)
03. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,543 (58)
04. Andrea Iannone (Ducati) +0,607 (59)
05. Valentino Rossi (Yamaha) +0,718 (59)
06. Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) +0,768 (41)
07. Dani Pedrosa (Honda) +0,933 (51)
08. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +1,129(52)
09. Aleix Espargaro (Suzuki) +1,160 (50)
10. Andrea Dovizioso (Ducati) +1,353 (43)
11. Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha) +1,375 (37)
12. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,441 (56)
13. Yonny Hernandez (Pramac-Ducati) +1,488 (54)
14. Maverick Vinales (Suzuki) +1,489 (43)
15. Stefan Bradl (Forward-Yamaha) +1,570 (45)
16. Scott Redding (Marc-VDS-Honda) +1,580 (57)
17. Nicky Hayden (Aspar-Honda) +1,698 (49)
18. Michele Pirro (Ducati) +1,760 (48)
19. Alvaro Bautista (Aprilia) +2,195 (58)
20. Mike di Meglio (Avintia-Ducati) +2,372 (37)
21. Karel Abraham (Cardion-Honda) +2,421 (30)
22. Jack Miller (LRC-Honda) +2,478 (40)
23. Eugene Laverty (Aspar-Honda) +2,700 (61)
24. Loris Baz (Forward-Yamaha) +3,472 (47)
25. Alex de Angelis (Ioda-ART) +4,185 (52)
26. Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) +4,333 (39)
27. Marco Melandri (Aprilia) +4,454 (48)
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare