Der Testauftakt in Sepang war aus Ducati-Sicht vielversprechend: Testpilot Casey Stoner sicherte sich die Tagesbestzeit und Werkspilot Andrea Dovizioso folgte mit 0,115 Sekunden Rückstand auf der zweiten Position.
Doch Jorge Lorenzo wirkte nach dem ersten Testtag im neuen Jahr alles andere als froh. Nach dem positiven Auftakt in Valencia Mitte November erlebte Lorenzo in Sepang unerwartete Probleme.
„Ich war in Valencia schnell, als ich auf meinen natürlichen Instinkt hörte. Hier war es anders. Ich war zu Beginn sehr langsam und steigerte mich Runde für Runde. Durch den Regen konnte ich mich nicht weiter verbessern“, bedauert Lorenzo und versucht, das Positive zu sehen: „Wir wurden bei jedem Stint schneller.“
Doch 1,669 Sekunden Rückstand sorgen für Ernüchterung: „Ich muss besser verstehen, wie ich mit diesem Motorrad schnell sein kann. Es ist komplett anders als die Yamaha. Es überraschte mich, denn damit rechnete ich nicht“, gesteht der WM-Dritte von 2016. Doch was passt nicht? „Ich verliere größtenteils beim Bremsen. In der Kurve ist es nicht so gravierend. Am Kurvenausgang war ich sogar teilweise schneller als Andrea“, vergleicht er.
„Ich muss mich aber mehr als erwartet beim Bremsen umstellen. Ich muss mich auf die Bedürfnisse der Maschine einstellen. Ich kann nicht so zeitig die Bremse lösen wie mit der Yamaha und hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren. Wenn ich so fahre, lenkt das Motorrad nicht ein“, schildert Lorenzo und betont: „Ich spürte auf diesem Kurs einen größeren Unterschied zwischen der Ducati und der Yamaha.“
„Wir müssen zwei Dinge unternehmen, um schneller zu werden: Zuerst einmal müssen wir das Motorrad an meinen Geschmack anpassen. Und noch wichtiger: Wir müssen verstehen, wie uns das gelingt und wie wir schneller fahren können. Ich benötige dafür Zeit, mehr als ich hoffte. Es ist aber noch zu zeitig, um Rückschlüsse zu ziehen. Es ist eine Frage der Zeit und der Runden“, ist Lorenzo überzeugt.
Die Zeiten von Stoner und Dovizioso sorgten bei Lorenzo nicht für Frust. Im Gegenteil: Der Spanier war erleichtert, dass seine Markenkollegen so schnell sind. „Wichtig ist, dass die anderen Ducatis sehr schnell waren. Das zeigt, dass das Motorrad sehr viel Potenzial hat“, hält der Ducati-Neuzugang fest, der am Montag 46 Runden fuhr.
Die Testzeiten aus Sepang (Montag):
1. Casey Stoner (Ducati) – 1:59.681 Minuten (33 Runden)
2. Andrea Dovizioso (Ducati) +0,115 Sekunden (33)
3. Maverick Vinales (Yamaha) +0,447 (55)
4. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0,453 (54)
5. Andrea Iannone (Suzuki) +0,809 (45)
6. Cal Crutchlow (LCR-Honda) +0,889 (45)
7. Jonas Folger (Tech-3-Yamaha) +0,962 (41)
8. Valentino Rossi (Yamaha) +1,014 (28)
9. Marc Marquez (Honda) +1,056 (57)
10. Hector Barbera (Avintia-Ducati) +1,063 (39)
11. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +1,169 (35)
12. Scott Redding (Pramac-Ducati) +1,171 (45)
13. Dani Pedrosa (Honda) +1,289 (46)
14. Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) +1,543 (68)
15. Aleix Espargaro (Aprilia) +1,590 (37)
16. Pol Espargaro (KTM) +1,657 (59)
17. Jorge Lorenzo (Ducati) +1,669 (46)
18. Loris Baz (Avintia-Ducati) +1,670 (49)
19. Takuya Tsuda (Suzuki) +2,131 (78)
20. Alex Rins (Suzuki) +2,208 (53)
21. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +2,245 (46)
22. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +2,261 (52)
23. Kotha Nozane (Yamaha) +2,506 (37)
24. Katsuyuki Nakasuga (Yamaha) +2,609 (46)
25. Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) +2,634 (38)
26. Sam Lowes (Aprilia) +3,261 (51)
27. Bradley Smith (KTM) +3,353 (50)
Text von Sebastian Fränzschky & David Emmett
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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