(Motorsport-Total.com) – Sechs Rennen hat Petronas-Yamaha im vergangenen Jahr gewonnen. Mit Valentino Rossi stößt nun der Superstar der MotoGP zum noch relativ jungen Team.
„Unser Ziel sind Podestplätze“, sagt Teamdirektor Johan Stigefelt. „Wenn wir mit Valentino ein Rennen gewinnen könnten, dann wäre das fantastisch. Wenn er eine gute Saison hat, dann wird er bestimmt in den Top 5 sein.“
In den vergangenen beiden Jahren gelangen Rossi drei Podestplätze. Zum letzten Mal stand der Italiener in Assen 2017 auf der höchsten Stufe des Treppchens. Das Petronas-Team ist zuversichtlich, dass Erfolge gelingen können. Man will das optimale Umfeld schaffen.
„Es wird natürlich nicht einfach, aber wir werden unsere Erfahrung und unsere Leidenschaft einbringen“, sagt Stigefelt. „Ich glaube nicht, dass er weniger Druck hat, weil er Leistung zeigen will. Er kommt mit der Einstellung zu uns, dass er ums Podium kämpfen und Rennen gewinnen will.“
„Wir wissen natürlich, dass das sehr schwierig ist. Im Leben ist es oft gut, wenn man sein Umfeld wechselt. Die Kombination zwischen unseren jungen Mechanikern und seinen Leuten kann großartig sein. Die Fahrer spüren das.“
„Man hat gesehen, wie gerne Franco und Fabio mit unserem Team gearbeitet haben. Unsere Aufgabe ist es, uns um unser Personal zu kümmern. Wenn die Mechaniker glücklich sind, dann sind auch die Fahrer glücklich. Und glückliche Fahrer bringen in der Regel Leistung. Das ist meine Mission.“
Johan Stigefelt will für Rossi ein gutes Umfeld schaffen
Stigefelt ist selbst gegen Rossi gefahren. In den Jahren 1998 und 1999 waren beide in der 250er-Klasse. 2001 absolvierte Stigefelt seine einzige Saison in der 500er-Klasse. Während Rossi zum ersten Mal Weltmeister der Königsklasse wurde, landete Stigefelt auf WM-Platz 22.
Nach seiner aktiven Karriere gründete der Schwede seinen eigenen Rennstall und trat damit in der Superbike-WM an. In den vergangenen zehn Jahren arbeitete Stigefelt für verschiedene Teams in den kleinen WM-Klassen.
Er kennt den Sport aus mehreren Perspektiven. Nun gilt es, Rossi und sein Personal gut im Team zu integrieren. Crew-Chief David Munoz, Elektronik-Ingenieur Matteo Flamigni und Riding-Coach Idalio Gavira durften mit Rossi das Team wechseln.
Vom Sepang-Racing-Team stehen die Mechaniker Daniel Swyer, Miguel Perurena, Robin Spijkers und Martin Zabala bereit. „Zunächst geht es darum, dass er sich im Team wohlfühlt“, blickt Stigefelt auf die Vorbereitungstests in Katar voraus.
Razlan Razali: Rossi bringt Stabilität ins Team
Eigentlich hat sich der Rennstall der Nachwuchsförderung verschrieben. Langfristig will man auch ein Talent aus Malaysia in die Königsklasse bringen. Der 42-jährige Rossi passt nicht in dieses Konzept. Sein Yamaha-Vertrag gilt derzeit auch nur für 2021.
„Valentino kann Stabilität und Performance ins Team bringen“, erklärt Teamchef Razlan Razali. „Wenn er relaxt und glücklich ist, kann er Performance zeigen. Wir wollen Stabilität im Team haben. Das war der Hauptgrund. Deshalb haben wir für Valentino diese Ausnahme gemacht.“
Auch Razali glaubt, dass das neue Umfeld positiv auf Rossi wirken wird und der Mix aus erfahrenem MotoGP-Personal und jungen Leuten mit frischen Ideen der richtige Weg zum Erfolg ist.
„Unsere Herangehensweise ist anders als im Werksteam“, betont der Teamchef. „Wenn wir unseren Weg gehen möchten, dann können wir das. Der Unterschied ist, dass wir als Satellitenteam von Yamaha verlangen können, was unsere Fahrer wollen.“
Als zahlendes Kundenteam kann Petronas SRT einen anderen Druck auf Yamaha Japan ausüben, als es zum Beispiel Lin Jarvis kann. Der Erfolg gab ihnen bisher auch recht, denn man war im Vorjahr erfolgreicher als das Werksteam.
„Als wir mit Valentino die ersten Gespräche geführt haben“, sagt Stigefelt, „war er sehr enthusiastisch, weil es auch für ihn einen Neuanfang darstellt. In unserem Team ist das Arbeitsumfeld anders als im Werksteam. Wir wissen das, weil wir Yamaha sehr nahestehen.“
„Razlan, Wilco und ich sind immer da und machen alles mit großer Leidenschaft. Ich denke, das ganze Team spürt diese Führungsqualität von unserer Seite. Als ich mit Valentino das erste Mal gesprochen habe, war das von außen auch sein Eindruck.“
Text von Gerald Dirnbeck
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