Gewitterstimmung in der MotoGP: Jorge Lorenzo (Yamaha) ist nicht gerade begeistert davon, was Marco Simoncelli (Gresini) auf der Strecke zeigt. Laut dem amtierenden Weltmeister fährt sein Rivale nämlich eine Spur zu aggressiv, was gewisse Gefahren mit sich bringen könnte. Entsprechend heftig kritisierte Lorenzo seinen Konkurrenten am Rande des MotoGP-Wochenendes von Portugal.
„Ich mag seine Überholmanöver nicht. Er ist zu aggressiv“, meint der Yamaha-Pilot. „Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich gegen ihn fahre. Er überholt immer im letzten Moment, wenn man es nicht erwartet. Für seine Gegner ist das sehr gefährlich. Es geht nicht nur mir so. Viele andere Fahrer hatten Probleme mit ihm“, wettert Lorenzo. Bei Simoncelli stoßen diese Aussagen auf Unverständnis.
„Ich bin überrascht, denn in meiner Karriere hatte ich im Rennen noch nie einen Zweikampf mit Jorge. Wir duellierten uns lediglich in Valencia und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, weshalb er so etwas sagt“, hält der Honda-Fahrer fest. „In Valencia hatte er mich berührt und möglicherweise stürzte er deswegen, doch das war nicht meine Schuld. Damals war er einfach zu hart unterwegs.“
„Und jetzt sagt er, ich wäre gefährlich. Dabei ist zwischen uns bisher rein gar nichts vorgefallen“, erklärt Simoncelli und fügt hinzu: „Ich kann also nicht nachvollziehen, warum er dergleichen von sich gibt. Wahrscheinlich hat er sonst nichts zu erzählen. Ich weiß nicht. Es ist wirklich seltsam“, findet der 24-Jährige. „Vielleicht will er mich auch mental einbremsen, aber solche Spielchen lassen mich kalt.“
Rekordchampion Valentino Rossi will in diesem Streit nicht Partei für eine der beiden Seiten ergreifen, sieht seinen italienischen Landsmann Simoncelli aber nicht als Wurzel allen Übels: „Manchmal – speziell in seiner Zeit bei den 250ern – gab es bei Simoncelli einige Manöver, die am Limit waren. Er ist ein sehr aggressiver Fahrer. In der MotoGP gab es vielleicht in Katar eine Szene mit Dovizioso.“
„Er ist aber nur aggressiv und nicht etwa zu hart“, meint Rossi. „In meinen Augen ist das große Problem in der MotoGP derzeit, dass viele Piloten einfach Weicheier sind. In der Vergangenheit war das anders. Als ich aufwuchs und die Rennen am Fernseher verfolgte, kam so etwas nicht vor. Damals waren die Piloten noch richtige Männer. Jetzt scheinen die Fahrer regelrechte Kinder zu sein.“
Text von Stefan Ziegler & Maximilian Kroiss
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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Recht hat Rossi – Schwantz & Co. lachen sich sicher schlapp, wenn sie diesen Kindergarten mitbekommen…
„Mama, der hat mich geschuckt!“