(Motorsport-Total.com) – 18 Jahre lang fuhr Dani Pedrosa für Honda, 13 Jahre davon in der Königsklasse MotoGP.
Doch statt nach seinem Rücktritt für Honda als Markenbotschafter oder in anderer Funktion weiterzuarbeiten, entschied sich der Spanier für einen Wechsel zu KTM. Mit seinem früheren Mentor und aktuellem Honda-Teammanager Alberto Puig war es hinter den Kulissen zum Bruch gekommen. Dass das passiert ist, versteht man seitens KTM überhaupt nicht. CEO Stefan Pierer kann sich einen Seitenhieb auf den japanischen Konkurrenten nicht verkneifen.
„Man muss sich vorstellen, dass ein Dani Pedrosa nach 13 Jahren bei Honda von heute auf morgen entlassen wird. So engstirnig muss man einmal sein“, findet Pierer deutliche Worte und betont: „Dani ist ein Held! Das ist DER Botschafter! Und warum kommt er zu uns? Weil er bei Mike Leitner gesehen hat, wie das bei uns funktioniert. Dass bei uns die Leute zusammenstehen. Im Unterschied zu den Japanern nimmt man bei uns die KTM-Familie wörtlich. Wir stehen in guten und in schlechten Zeiten zu unseren Leuten. Wenn sich ein Fahrer verletzt, dann steht man zu ihm.“
Mike Leitner: Pedrosa ist ein Traum als Testfahrer
Bei KTM wird Pedrosa das Testteam verstärken. Renneinsätze sind nicht geplant. Derzeit erholt sich der Spanier von einer Schlüsselbeinoperation und fehlte deshalb auch bei der Teampräsentation in Mattighofen. „Ich schätze“, sagt Teammanager Leitner, „er wird Ende April oder Anfang Mai wieder komplett fit sein, wenn alles läuft wie die Ärzte sagen. Über Dani muss man nicht viel reden. Er hat unzählige Grands Prix gewonnen und war viele Jahre in der MotoGP. Er kann uns überall helfen! Das haben wir schon beim eintägigen Test in Jerez gesehen. Das war schon sehr interessant.“
Mit dem V4-Motor fährt KTM mit dem gleichen Konzept wie Honda. Pedrosa kann demnach wertvolle Informationen liefern, die die restlichen KTM-Fahrer nicht haben. „Es war nicht geplant, aber zu uns sind viele Fahrer von Yamaha gekommen“, verweist Leitner auf Pol Espargaro, Bradley Smith, Johann Zarco und Hafizh Syahrin. „Deswegen war es sehr erfrischend, von einer anderen Marke einen Fahrer zu bekommen, weil er Dinge anders sieht und erklärt. Und das war sehr positiv. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wenn er dann richtig fit ist.“
Der kleingewachsene und demnach relativ leichte Pedrosa war schon immer ein spezieller MotoGP-Fahrer. Kritiker glauben, dass seine technischen Aussagen deshalb für andere Fahrer nicht repräsentativ sein könnten. Leitner wischt diese Bedenken aber vom Tisch: „Dani ist ein Traumtestfahrer, denn wenn jemand so aus der Norm ist, muss er eine noch bessere Abstimmung finden, um schnell fahren zu können. Ich sehe das nur positiv.“
Sollte einer der vier Stammfahrer verletzungsbedingt pausieren müssen, dann würde Mika Kallio einspringen. Wildcards sind für den Finnen 2019 nicht geplant. „Er versteht auch, dass wir nicht auf die Schnelle fünf Fahrer bei einem Grand Prix betreuen können“, verweist Leitner auf die Logistik. Kallio und Pedrosa werden künftig das Testteam bilden und können Entwicklungen testen, bevor sie die Rennteams an Grand-Prix-Wochenenden einsetzen.
Text von Gerald Dirnbeck
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