„Grundsätzlich strebe ich Plätze unter den ersten zehn an und wenn es geht auch weiter vorne“, erklärt der angriffslustige Deutsche im Gespräch mit ‚MotoGP.com‘ und ergänzt: „Ich denke, dass ich mit meinem Team durchaus das Potenzial habe, die Werksfahrer zu ärgern und dort mitmischen kann. Es wird aber sicher nicht einfach, denn die Konkurrenz ist stark und es wird um die Plätze fünf bis zwölf sehr eng werden.“
Die Situationen, in denen Bradl 2014 mit Marc Marquez und Co. mithalten konnte, waren durchaus rar gesät. Beim Saisonauftakt in Katar sammelte der Deutsche zwar sogar Führungskilometer, schied anschließend allerdings nach einem Sturz aus. Auf dem Sachsenring lag der damalige LCR-Pilot erneut einige Zeit in Führung, hatte bei schwierigen Bedingungen auf seiner falsch abgestimmten Maschine allerdings am Ende keine Chance und fiel sogar noch aus den Punkten.
So blieben seine besten Resultate am Ende drei vierte Plätze in Austin, Aragon und Sepang. Unterm Strich machte das WM-Position acht – zu wenig, um Honda zu überzeugen. Die Japaner entzogen dem Deutschen ihre Unterstützung, der nun bei Forward auf einen Neuanfang hofft. Ein konkretes Saisonziel will Bradl allerdings zunächst nicht ausgeben: „Das ist jetzt vor den ersten Tests schwierig zu sagen, den die Klasse wird sich bestimmt wieder etwas verändern, auch durch neue Hersteller und Fahrer.“
Bei den kommenden Tests in Sepang gilt es für den Forward-Neuling nun, „mit der Yamaha erst einmal noch eine Grundabstimmung zu finden und meinen Fahrstil besser anzupassen. Dann können wir uns an neue Teile wagen und Dinge ausprobieren. Ich denke, wir werden das 2014er-Chassis und auch die 2014er-Motoren bekommen.“
Wie gut ist die Yamaha wirklich?
Hoffnung dürften Bradl die Leistungen von seinem Vorgänger Aleix Espargaro machen. Der Spanier konnte die Top-Piloten 2014, vor allem dank dem weichen Hinterreifen der Open-Teams, zumindest im Qualifying hin und wieder ärgern. In der Weltmeisterschaft holte der neue Suzuki-Pilot im vergangenen Jahr 126 Zähler und damit neun Punkte mehr als Bradl. Eine Erfolgsgarantie ist das allerdings nicht.
„Ich habe mich konditionell sehr gut auf die neue Saison vorbereitet und konnte den ganzen Winter über an meiner Fitness arbeiten“, erklärt Bradl und ergänzt: „Ich bin also bereit für die ersten Tests und freue mich jetzt auch wieder, auf meine neue Rennmaschine steigen zu dürfen.“
Welche Teile sich dann an seiner M1 befinden werden, das kann der 25-Jährige „noch nicht ganz genau sagen, das werde ich auch erst in Sepang sehen. Aber mir wurde von Yamaha sehr gutes Material zugesichert und ich bin auch sehr zuversichtlich, dass wir ordentlich beliefert sein werden.“
Die Winterpause hat der Deutsche allerdings nicht nur zum Training genutzt, zwischendurch hat er auch einfach mal komplett abgeschaltet: „Ich habe den Winter überwiegend zuhause bei Freunden und Familie verbracht. Eigentlich wie jedes Jahr die einzigen zwei Monate, in denen wir etwas mehr Zeit zuhause verbringen können.“ Somit dürfte Bradl körperlich und auch mental gut auf seine neue Aufgabe vorbereitet sein. Es wird sich zeigen, ob sich das auch in guten Ergebnissen widerspiegeln wird.
Text von Ruben Zimmermann
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