Stefan Bradl - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Stefan Bradl zieht trotz Platz 13 ein finsteres Fazit

(Motorsport-Total.com) – Platz 19 im Qualifying, Letzter im Sprint und Rang 13 im Sonntagsrennen: Für Stefan Bradl endete ein schwieriges MotoGP-Wochenende in Assen immerhin mit drei Punkten.

„Deshalb kann ich jetzt auch ein bisschen lächeln“, sagt der Deutsche. Trotzdem herrscht bei ihm und Honda weiter Katerstimmung.

„Ja, ich habe es überstanden und ein paar Punkte gesammelt. Das freut mich natürlich – auch für Lucio (Cecchinello, LCR-Teambesitzer; Anm. d. R.) und das Team. Aber ich ging in dieses Rennen ohne Erwartungen. Es war ein Gefühl, dass ich ehrlich gesagt noch nie hatte“, gibt Bradl zu. „Ich wusste einfach, dass es nichts gibt, das ich tun kann, weil unser Motorrad keine wirklichen Stärken hat.“

„In dieser Woche bin ich mit drei verschiedenen Chassis und diversen Komponenten gefahren. Ich konnte nicht wirklich ein Gefühl aufbauen. Ich hatte auch keinerlei Gefühl für die Reifen, konnte das Limit nicht spüren. Fährt man sonst bei 99, 95 Prozent, hing ich irgendwo bei 75 Prozent fest“, erklärt er weiter.

Honda-Situation ist „mental nicht einfach“
„Das einzig Gute war, dass ich einen ordentlichen Start hatte und ein paar Positionen gutmachen konnte. Ich befand mich auf der ersten Runde also in einer guten Position.“

„Aber dann wurde ich zur einfachen Beute für die anderen. Ich konnte nicht mithalten, aber ich habe es akzeptiert. Wir müssen ruhig bleiben und die Situation akzeptieren, aber ist für die Fahrer natürlich mental nicht einfach“, weiß der Honda-Testfahrer.

Noch am Dienstag und Mittwoch testete er in Misano. Direkt im Anschluss ging es nach Assen, um dort den verletzten Alex Rins bei LCR zu ersetzen. Ein straffes Programm, das Bradl einiges abverlangte: „Es ist schwierig, nach drei verschiedenen Chassis in einer Woche da irgendein Gefühl aufzubauen. Das war für mich die größte Herausforderung. Am Ende war das Rennen, wie ich es erwartet habe.“

Bradl: „Alles andere als zufriedenstellend“
„Natürlich war die Aussicht auf Punkte nicht wirklich da, aber wenn man ins Ziel kommt, dann ist das schon mal gut.“ Vor allem, wenn so viele andere Fahrer stürzen. Das katapultierte Bradl auf Platz 13 und bescherte ihm immerhin drei Zähler.

„Die Position hat mich dann auch motiviert, ein paar Punkte mitzunehmen. Aber unsere Gesamtsituation ist natürlich alles andere zufriedenstellend“, hält er fest.

„Ich habe nicht das Feedback vom Vorderreifen, um schnell zu sein. Und der Mangel an Grip am Hinterrad macht das Problem noch größer“, beschreibt der Deutsche das Dilemma der Fahrer. „Auch mein Sturz im Freien Training (am Samstag) hat mich etwas Vertrauen gekostet, was das Feedback der Reifen angeht.“

„Das ist im Moment das Schwierigste: sitzen zu bleiben und schnell zu sein – schnell im Sinne der Rennpace, die wir haben. Man denkt auch einfach zu viel nach, während man fährt, und das nicht im positiven Sinne.“ Dabei half die Tatsache, dass er am Sonntag mit dem Kalex-Chassis fahren konnte, nur bedingt.

„Es verhält sich ein bisschen anders. Was mir etwas entgegenkommt, ist das Gefühl zu den Reifen. Aber der Unterschied ist auch keine andere Welt“, sagt Bradl. „Ja, ich habe den Unterschied gemerkt, aber es sind viele verschiedene Faktoren, die du berücksichtigen musst. Deshalb war ich auch im Warm-up so langsam, weil ich gar kein Gefühl aufbauen konnte. Es ist alles sehr viel und durcheinander.“

Honda-Krise: Wir brauchen „etwas Größeres“
Und dabei erhärtet sich vor allem ein Eindruck: „Es sind nicht die Schritte, die wir brauchen. Wir brauchen etwas Größeres, um endlich etwas zu verändern. Aber schauen wir mal. Wir haben jetzt eine Pause, in der auch ein paar Testfahrten anstehen.“

Drei private Tests hat Honda für die Sommerpause geplant – in Jerez und in Misano. Ob er wirklich alle drei fahren wird, müsse er aber erst noch checken, sagt Bradl.

„Denn wenn ich in Silverstone fahre, kann ich nicht noch mal so ein Programm machen wie diese Woche mit zwei Tagen bei brutaler Hitze in Misano und dann schnell hier her für das Wochenende. Das ist kontraproduktiv. Da müssen wir jetzt mit einem guten Plan vorangehen. Aber es sind definitiv ein paar Testtage geplant.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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Eine Antwort auf Stefan Bradl: Drei Punkte in Assen lassen ihn nur „ein bisschen lächeln“

  1. Rupert Möser

    Jetzt jammert er über die Honda er ist Testfahrer und hat es mit Entwickelt!

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