(Motorsport-Total.com) – Beim MotoGP-Saisonfinale in Portimao eroberte Stefan Bradl sein bestes Ergebnis in diesem Jahr. Im Regenrennen von Le Mans hatte der Honda-Fahrer mit dem achten Platz geglänzt.
Nun mischte er in Portugal im Trockenen im Verfolgerfeld mit und kam als Siebter ins Ziel.
„Mein Start war sehr gut, ich habe Positionen gewonnen“, schildert ein gut gelaunter Bradl nach dem Rennen. Nach der ersten Runde war er Siebter. Dann konnte er rasch Fabio Quartararo (Petronas-Yamaha) und Pol Espargaro (KTM) überholen und sich auf Platz fünf verbessern.
„Die Jungs waren wieder sehr aggressiv“, sagt er über die Startphase. „Ich war auch aggressiv, aber der Sturz im Warm-up hat nicht geholfen. Das war vielleicht der Grund, warum ich keinen Fehler machen wollte. Trotzdem ist es besser, im Warm-up zu stürzen als im Rennen.“
„Ich war dann in der Gruppe mit Cal und habe meine Position gehalten. Ich wollte nicht zu viel überholen, weil man dadurch auf dieser Strecke viel Zeit verliert. Deswegen wollte ich abwarten, wie sich das Rennen entwickelt. Ich konnte locker mithalten.“
„Wir haben in der Gruppe etwas zu kämpfen begonnen, wodurch einige von hinten aufgeschlossen haben. Dann waren viele Fahrer beisammen. Ich konnte überholen. Es war besser als in den vergangenen Rennen, wo ich nicht so viel Vertrauen hatte.“
„In der letzten Runde hatte ich ein schönes Duell mit Aleix. Ich konnte an ‚Dovi‘ dranbleiben. Es war nicht so schlecht. Wenn ich mehr Rennen auf diesem Level fahren könnte, dann würde ich natürlich auch beim Überholen stärker sein.“
Die Ziellinie überquerte Bradl hauchdünn hinter Andrea Dovizioso (Ducati) und vor Aleix Espargaro (Aprilia) als Siebter. Takaaki Nakagami war als Fünfter der beste Honda-Fahrer im Ziel. Der Japaner hatte aber nur zwei Sekunden Vorsprung auf Bradl.
Aufwärtstrend hat sich schon in Valencia abgezeichnet
Der Aufwärtstrend des Ersatzmannes von Marc Marquez deutete sich schon in den vergangenen Wochen an. In Portimao mischte Bradl dann vom ersten Training an in den Top 10 mit und zeigte sein insgesamt bestes Wochenende seit geraumer Zeit.
„Der Test hat ein wenig geholfen, aber das MotoGP-Level ist extrem hoch. Egal wann und egal wo, sie sind immer dabei“, verweist er auf die Konkurrenz. Trotzdem glaubt Bradl, dass der Test Anfang Oktober schon ein kleiner Vorteil war.
„Beim Test haben wir sehr gut gearbeitet, weil die Getriebeabstimmung und die Basisabstimmung schon sehr gut gepasst haben. Ich war selbst etwas überrascht, dass ich so schnell auf Speed gekommen bin. Es war natürlich gut, dass ich in jedem Training in den Top 10 mitmischen konnte.“
„Das habe ich aber schon in den beiden Valencia-Rennen gespürt. Okay, dort haben wir nicht das gewünschte Ergebnis geholt, aber ich war nicht weit weg. In einigen Sessions war ich sehr nahe dran. Die Rundenzeiten sind sehr eng beisammen.“
„Portimao passt auch zu meinem Fahrstil, und dann kommt alles zusammen. Ich habe es sehr genossen. Außerdem musste ich an diesem Wochenende nicht so viel testen und konnte Gas geben. Der Plan war, dieses Wochenende zu genießen. Im Hintergrund arbeiten wir sehr hart. Wir testen und arbeiten für die Zukunft. Honda ist sehr auf die Zukunft fokussiert.“
Dieser siebte Platz ist Bradls bestes Ergebnis seit Argentinien 2016. Damals fuhr er noch für Aprilia. In der Saison 2020 hat der 30-Jährige elf der 14 Rennen bestritten. Bei fünf Rennen fuhr er in die Punkteränge. Mit 27 Zählern belegte Bradl WM-Platz 19.
Mitte Dezember hat Honda für Bradl einen weiteren zweitägigen Test in Jerez geplant.
Text von Gerald Dirnbeck
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