(Motorsport-Total.com) – Seit dem #TermasClash in Argentinien ist das Verhältnis zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez wieder einmal auf dem Tiefpunkt.
Zwar gab es zuletzt in Austin keine neue Auseinandersetzung zwischen den beiden Ausnahmepiloten, doch eine Versöhnung zwischen Rossi und Marquez scheint aktuell weit entfernt zu sein. Ex-MotoGP-Pilot Stefan Bradl hat eine Erklärung dafür, warum die Situation zwischen den beiden so kompliziert ist.
„Ich glaube, Rossis größtes Problem ist, dass ein Marquez nicht nachgibt“, mutmaßt der aktuelle Honda-Testpilot bei ‚ServusTV‘. Er erinnert an die Vergangenheit und erklärt: „Biaggi und Gibernau hat er (Rossi; Anm. d. Red.) klein bekommen. Das waren ein, zwei Aktionen auf und neben der Strecke. Psychospielchen neben der Strecke und auf der Strecke ein harter Fight. Dann hat er die einigermaßen im Griff gehabt.“
„Aber Marc gibt einfach nicht auf“, erklärt Bradl und ergänzt: „Er hat einen wahnsinnig hohen Grundspeed. Und auf der Strecke kann er kämpfen, bis es nicht mehr geht. Das sorgt bei Rossi für Bedenken. Er wird nicht mehr jünger und will unbedingt seinen zehnten Titel. Und er spürt, dass es momentan gegen Marquez nichts zu gewinnen gibt.“ Das soll aber keinesfalls bedeuten, dass Rossi die Schuld für die Vorfälle auf der Strecke trifft.
„Man sieht, dass Marc nicht die Kurve kriegen kann, wenn er Rossi nicht als Prellbock nimmt“, so Bradl, der Verständnis für Rossis Ärger zeigt. Im Hinblick auf Marquez erklärt er: „Er will immer etwas Besonderes zeigen. Und ich glaube, das sind Mitgründe für seine Rammstöße in Argentinien. Er wusste, dass er extrem konkurrenzfähig ist und er wusste, dass er gewinnen wird.“
„Dann kam das Problem beim Start und die Durchfahrtsstrafe. Und er wollte spektakulär nach vorne kommen. […] Ein langweiliger Sieg ist für ihn nichts Besonderes mehr.“ Dennoch sei auch Rossi nicht unbeteiligt daran, dass sich die Situation anschließend so hochgeschaukelt habe. „Valentino spielt dann sein Spielchen“, glaubt Bradl und erinnert: „Er weiß natürlich auch, dass er die meisten Fans im Rücken hat.“
„Noch dazu war es in Argentinien, wo 99 Prozent Rossi-Fans sind. Dann hat er natürlich das Spielchen zu seinen Gunsten genutzt. Das ist alles schlecht für den Sport. Natürlich gibt es auch Medieninteressen. Ich glaube, die Situation sollte sich wieder beruhigen. Ich fand es auch ganz witzig, dass das Rennen in Texas das genaue Gegenteil von Argentinien war. Hoffen wir, dass sich bis Jerez wieder alles normalisiert“, so der Deutsche.
Text von Ruben Zimmermann
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