Ex-MotoGP-Pilot Stefan Bradl beobachtet sehr genau, was seine ehemaligen Kollegen in der Königsklasse treiben.
Von 2012 bis 2016 ging der Zahlinger in der höchsten Grand-Prix-Klasse an den Start und hatte gute Chancen, 2018 zurückzukehren. Doch das Marc-VDS-Team gab Tom Lüthi den Vorzug.
Bradl dürfte auch in der kommenden Saison mit Honda in der Superbike-WM fahren. Aus deutscher Sicht ruhen die Hoffnungen also weiterhin auf Jonas Folger.
Folgers MotoGP-Debüt verlief bisher positiv. Auch Vorgänger Bradl ist begeistert: „Es kann sich absolut sehen lassen. Er zeigt eine starke Saison. Der Podiumsplatz am Sachsenring war unglaublich stark“, lobt der ehemalige Moto2-Champion im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘. Aber auch Tech-3-Teamkollege Johann Zarco zeigt sehr gute Leistungen mit der Kunden-Yamaha.
„Beide Tech-3-Piloten erhalten sehr gutes Material. Sie fanden sich von Anfang an sehr gut zurecht. Das Motorrad lässt sich einfach fahren, wie es aussieht. Beide zeigen sehr starke Leistungen und stacheln sich teamintern an. Es ist für beide eine sehr gute Gelegenheit. Jonas macht es sehr gut. Man muss ihm sicher noch ein bisschen mehr Zeit geben, denn er muss es Wochenende für Wochenende neu bestätigen. Er ist auf einem guten Weg“, fasst Bradl zusammen.
Mit dem Ausgang der WM haben die beiden Tech-3-Rookies aber nichts zu tun. Voraussichtlich wird die Meisterschaft zwischen Weltmeister Marc Marquez, Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso und den beiden Werks-Yamaha-Piloten Maverick Vinales und Valentino Rossi entschieden.
„Jeder einzelne Punkt ist für die WM-Anwärter extrem wichtig. Es ist sehr spannend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Fahrer zwei oder drei Rennen vor dem Saisonende den Titel sichern kann“, analysiert Bradl und betont: „Wichtig ist, dass die Zweikämpfe sauber ablaufen. Es spitzt sich zum Ende der Saison bestimmt zu. Für die Zuschauer ist es ein unglaublich spannender Vierkampf.“
Die Leistungen der einzelnen Fahrer, besonders die der Yamaha-Piloten, änderten sich teilweise stark von Rennen zu Rennen. „Ich würde sagen, es trifft nicht nur Yamaha. Klar, in Spielberg waren sie chancenlos. Aber Honda hatte auch schon auf einigen Kursen zu kämpfen, Ducati auch. Im Moment ist es ein ganz schöner Mix zwischen diesen drei Herstellern. Es verändert sich sehr stark von Strecke zu Strecke“, erkennt auch Bradl.
Und auf wen würde der siebenfache Grand-Prix-Sieger sein Geld setzen? „Marquez ist mein Favorit auf den Titel, vor allem durch den Lauf, den er aktuell hat. Bereits zum Saisonstart war er mein Favorit. Jetzt ist es noch eindeutiger“, kommentierte Bradl vor dem Rennen in Silverstone. Durch den Ausfall in England ist Marquez WM-Zweiter, hat aber lediglich neun Punkte Rückstand auf WM-Leader Dovizioso.
Text von Fränzschky, Dirnbeck, Reyer
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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