(Motorsport-Total.com) – Die ungewisse Zukunft des KTM-Projekts in der MotoGP führt zur Frage, wie sich die Karriere von Supertalent Pedro Acosta entwickelt. Der Spanier steht aktuell bei KTM unter Vertrag, doch durch die wirtschaftliche Situation des österreichischen Motorradherstellers gibt es Zweifel, wie lange und wie konkurrenzfähig die Marke noch dabei sein wird. Seht Acosta vor einem Markenwechsel?
Sollte KTM nach der MotoGP-Saison 2025 den Stecker ziehen, dann gibt es laut aktuellem Stand nicht allzu viele reizvolle Optionen für Acosta. Das Ducati-Werksteam hat Marc Marquez und Francesco Bagnaia bis Ende 2026 unter Vertrag. Acostas beste Alternative wäre ein Wechsel in ein Ducati-Kundenteam. Italienische Medien berichten bereits, dass Acosta und Valentino Rossi in Kontakt stehen.
Rossi lud Acosta zu seinem traditionellen Dirttrack-Event „La 100 km dei Campioni“ auf seine Ranch in Tavullia ein. Dort soll Rossi mit Acosta über die Zukunft gesprochen haben, heißt es. Im Rahmen der VR46-Teampräsentation sprach auch Teammanager Alessio „Uccio“ Salucci über die Idee, Acosta aufzunehmen.
„Zuerst einmal muss ich festhalten, dass es mir sehr leid tut, was bei KTM passiert“, kommentiert „Uccio“, der bereits mit KTM zusammenarbeitete: „Wir haben eine sehr gute Beziehung zu KTM, die 2014 in der Moto3 begann. Wir waren sehr zufrieden mit ihnen. Deshalb tut es mir wirklich leid, doch leider ist es so.“
Pedro Acosta laut Alessio Salucci „vermutlich das größte Talent in der MotoGP“
Die Situation bei KTM könnte für VR46 ein Segen sein, wenn Acosta ein neues Team suchen muss. „Acosta ist ein fantastischer Fahrer“, zeigt sich auch Salucci vom Können des ehemaligen Moto3- und Moto2-Weltmeisters begeistert.
„Er ist im Moment vermutlich das größte Talent in der MotoGP. Doch es ist zu zeitig, um etwas dazu zu sagen. Ich habe mich ehrlich gesagt nie ernsthaft über die Idee unterhalten, Acosta in unser Team zu holen“, gibt sich „Uccio“ diplomatisch.
In diesem Jahr tritt das VR46-Team mit Fabio Di Giannantonio und Franco Morbidelli an. Ende des Jahres könnte ein Platz frei werden, denn Morbidelli einigte sich mit VR46 nur auf einen Einjahres-Vertrag.
Ducati-intern stieg Rossis MotoGP-Team bereits vom reinen Kundenteam zum werksunterstützten Team auf und erhält eine Werks-Desmosedici. Die Verpflichtung von Acosta könnte die Verbindung zu Ducati weiter stärken, denn der Spanier gilt als kommender Weltmeister.
Was wird aus VR46-Hoffnungsträger Celestino Vietti?
Andererseits hat VR46 mit Celestino Vietti auch noch ein eigenes Talent im Kader. Vietti wurde bereits in der Vergangenheit mit einem Aufstieg in die MotoGP in Verbindung gebracht, doch einige sportliche Rückschläge und Verletzungen ließen dieses Vorhaben platzen. Die Saison 2025 wird für Vietti wegweisend, was seine Zukunft angeht.
„Uccio“ schaut genau auf das, was Vietti in diesem Jahr macht: „Das Thema MotoGP kommt für Celestino noch zu zeitig. In den vergangenen zwei Jahren hatte er einige Probleme, viele Stürze und Schmerzen. Ich persönlich wollte Celestino vor zehn Jahren in die Akademie holen. Mir war klar, dass er ein sehr guter Fahrer ist.“
„Er muss in diesem Jahr eine sehr gute Saison mit Boscoscuro zeigen. Danach schauen wir weiter. Sein Fokus muss jetzt ganz klar auf der Moto2 liegen“, unterstreicht der VR46-Teammanager mit Blick auf die Karriere von Vietti, der in diesem Jahr seinen 24. Geburtstag feiert und somit fast drei Jahre älter ist als Acosta.
Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Matteo Nugnes
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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