Ana Carrasco, Maria Herrera - © GP-Fever.de

© GP-Fever.de – Auf dem Sachsenring räumten sich die beiden Damen Herrera und Carrasco ab

In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel für die Sicherheit getan, doch Unfälle sind weiterhin Teil des Rennsports. In der Motorrad-Weltmeisterschaft geschah der letzte tödliche Unfall im Jahr 2011.

Die meisten Stürze gehen glimpflich aus, oder ziehen kleinere Verletzungen nach sich. Stürze können mehrere Ursachen haben. Sei es wenn zwei Fahrer im Zweikampf aneinander geraten, ein Fahrer über das Limit geht oder ein technischer Defekt auftritt.

In der Motorrad-WM wird jeder Sturz vermerkt, egal ob er im Rennen oder im Training passiert ist. Zu Saisonhalbzeit 2015 lassen sich daraus einige interessante Trends ablesen. In der Königsklasse MotoGP haben nur die beiden Yamaha-Werksfahrer Valentino Rossi und Jorge Lorenzo eine weiße Weste. Keiner der beiden ging im Laufe der ersten neun Rennwochenenden zu Boden. Das ist zum Teil auch ein Grund für die Plätze eins und zwei in der Fahrer-WM.

Es gibt Fahrer, die in ihrer Karriere als „Crash-Kids“ verschrien sind. Diesen negativen Ruf hatte auch Andrea Iannone in seiner Zeit in der Moto2 und bei Pramac-Ducati. Der Italiener stürzte in der ersten Saisonhälfte aber erst einmal und ist klassenübergreifend der Fahrer, der seine Statistik am meisten verbessern konnte. Diese Konstanz zahlt sich mit dem derzeit dritten WM-Rang aus. Im gesamten vergangenen Jahr lag Iannone 14 Mal auf dem Boden.

Weltmeister Marc Marquez hält dagegen seinen Schnitt. In seiner ersten MotoGP-Saison stürzte der Spanier 15 Mal von seiner Honda. Auch im Vorjahr crashte er elf Mal. Zum Vergleich stürzte Jorge Lorenzo 2014 nur zweimal. Mit bisher sechs Stürzen ist Marquez auf dem besten Weg, seine bisherige Statistik fortzuführen.

Andrea Dovizioso hat sich in den vergangenen Jahren einen Ruf erarbeitet, sehr selten auszurutschen. In der Regel verzeichnete der Italiener pro Saison zwischen drei und fünf Stürzen. In diesem Jahr könnte Dovizioso einen neuen persönlichen Negativrekord aufstellen, denn er hält bei Halbzeit schon bei drei Stürzen.

Stefan Bradl befindet sich in der aktuellen Statistik mit fünf Stürzen im Mittelfeld. Auch sein ehemaliger Forward-Teamkollege Loris Baz, die beiden Espargaro-Brüder, Bradley Smith und Scott Redding weisen bei Saisonhalbzeit die gleiche Bilanz auf. Bemerkenswert ist die Leistung von MotoGP-Rookie Maverick Vinales, der erst dreimal ins Kiesbett purzelte.

„Crash-König“ ist bisher Mike di Meglio, der mit zehn Stürzen seinen Avintia-Mechanikern schon viel Arbeit bescherte. Auch Ioda-Pilot Alex de Angelis lag schon neunmal auf dem Boden. Cal Crutchlow und Eugene Laverty flogen je siebenmal von ihren Motorrädern. Insgesamt wurden an den ersten neun Wochenenden in der MotoGP-Klasse 110 Stürze verzeichnet.

Moto2: Deutsche stürzen häufiger als Schweizer
Wenige Stürze wirken sich auch auf den WM-Stand aus. Das zeigt sich auch in der Moto2-Klasse. Zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr war Johann Zarco schon fünfmal ausgerutscht. In dieser Saison stürzte der WM-Führende bisher nur einmal im Training. Dagegen sind die „Crash-Kids“ der mittleren Klasse offensichtlich: Axel Pons und Sam Lowes stürzten je schon zehnmal, wobei Lowes hauptsächlich in den Trainings zu Boden geht.

Auch Weltmeister Tito Rabat baute schon so viele Stürze wie im gesamten Vorjahr. Die beiden Deutschen Marcel Schrötter und Sandro Cortese weisen mit acht beziehungsweise sieben Stürzen einen recht hohen Wert auf. Jonas Folger kommt nur auf drei Stürze, wobei zwei davon in Rennen passiert sind. Mit je zwei Stürzen lieferten die beiden Schweizer Tom Lüthi und Dominique Aegerter bisher wenig Schrott ab.

In der Moto3-Klasse konnte vor allem Enea Bastianini seine Sturzrate aus dem Vorjahr deutlich reduzieren. Die „Crash-Könige“ in der kleinsten Klasse sind Karel Hanika und Tatsuki Suzuki mit jeweils elf Stürzen. WM-Favorit Danny Kent ging übrigens schon fünfmal zu Boden – sooft wie im kompletten Vorjahr.

Mit 193 Stürzen ist die Moto3 auch die Klasse mit den meisten Unfällen. Bei den neun Rennstrecken stechen zwei Kurse negativ hervor. Auf dem Bugatti-Circuit in Le Mans passierte klassenübergreifend mit 78 Stürzen am meisten. Auch der Circuit of The Americas in Texas war mit 71 Stürzen ein kritischer Ort. Dagegen wurden auf dem noch recht neuen Termas de Rio Hondo in Argentinien klassenübergreifend nur 25 Stürze registriert.

Text von Gerald Dirnbeck

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