Der Brite Jonathan Rea hat im ersten Rennen in Assen zugeschlagen und knapp, aber sicher gewonnen. Bereits zum dritten Mal in Folge jubelte der Honda-Pilot über den Sieg auf der Traditionsstrecke, denn im Vorjahr gewann er bereits beide Läufe. Weltmeister Max Biaggi (Aprilia) musste sich knapp geschlagen geben. WM-Spitzenreiter Carlos Checa sammelte als Dritter fleißig Punkte.
Bevor das Rennen richtig losging, war es für Leon Camier auch schon vorbei. Alle Piloten warteten in der Startaufstellung auf das Umschalten der Ampel, doch der Brite musste seine Aprilia von der Strecke schieben. Mit einer Runde Rückstand konnte er das Rennen doch noch aufnehmen. Den Start gewann Checa souverän, dahinter reihten sich Biaggi und Rea ein. BMW-.Pilot Troy Corser war sehr gut von der Linie weggekommen und beendete die erste Runde als Vierter, gefolgt von Rookie Eugene Laverty auf der Yamaha R1.
Kein Fahrer konnte sich zu Beginn entscheidend absetzen. Es herrschten enge Duelle in fast jeder Kurve. Die Positionen wechselten ständig. Im Mittelfeld verabschiedete sich Leon Haslam aus den Top 10. Der Brite verlor die Kontrolle über seine BMW und rutschte aus. Jakub Smrz (Ducati) und Joan Lascorz (Kawasaki) konnten knapp ausweichen, mussten aber über die Wiese und verloren viel Boden. Haslam fuhr zwar weiter, doch der Zwischenfall riss eine Lücke in das Feld.
An der Spitze übernahm Rea in Runde drei die Führung. Auch Biaggi zog an Checa vorbei, der nicht das Tempo halten konnte. Er wurde in der Folge auch von Tom Sykes (Kawasaki), Laverty und Corser überholt. Häufige Positionsverschiebungen waren weiter an der Tagesordnung und sorgten für ein unterhaltsames Rennen.
Gegen Halbzeit beruhigte sich das Feld. Rea kontrollierte Biaggi an der Spitze. Das Duo konnte eine kleine Lücke zur Verfolgergruppe herausfahren, die aus Checa, Michel Fabrizio (Suzuki) und Laverty bestand. Ex-MotoGP-Pilot Marco Melandri schloss nach verhaltenem Beginn auf und duellierte sich mit seinem Yamaha-Teamkollegen.
In den letzten Runden fiel die Entscheidung um den Sieg. Ein richtiges Duell gab es aber nicht mehr, denn Biaggi konnte das Tempo von Rea halten, aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen. Somit feierte der Honda-Pilot den dritten Assen-Sieg in Folge, denn im Vorjahr hatte er bereits beide Läufe gewonnen. Seine Ten-Kate-Mannschaft jubelte über den Erfolg, denn das Team ist in den Niederlanden beheimatet.
Biaggi überquerte die Ziellinie mit einer halben Sekunde Rückstand als Zweiter. Als Dritter komplettierte Checa das Podium. Im letzten Renndrittel konnte der Spanier auf das Spitzenduo bis auf drei Sekunden aufschließen. Mit dem dritten Platz sammelte der Routinier fleißig Punkte auf sein WM-Konto.
Hinter dem Trio war im Verlauf der 22 Runden eine große Lücke entstanden. Melandri sah die Zielflagge als Vierter, nachdem er sich nach einem schlechten Start durch das Feld gekämpft hatte. Knapp dahinter folgte Fabrizio, der auf der einzigen Suzuki im Feld ebenfalls ein gutes Ergebnis holen konnte. Corser rang in den letzten Runden noch Laverty nieder und wurde vor dem Yamaha-Piloten Sechster.
Ruben Xaus (Honda) wurde farbloser Achter und hatte eine halbe Minute Rückstand auf seinen Teamkollegen, der auf dem Podium Champagner verspritzte. Ayrton Badovini (BMW Italia) und Mark Aitchison (Kawasaki) komplettierten die Top 10. Lascorz konnte nach dem Zwischenfall um Haslam keinen großen Schritt nach vorne machen. Die beiden Fahrer wurden als Elfter und Zwölfter gewertet. Barry Veneman, der den verletzten James Toseland ersetzte, holte vor heimischer Kulisse drei Punkte als 13. Sykes fiel nach der starken Anfangsphase noch bis auf Platz 14 zurück.
Mehr Fahrer sahen die Zielflagge nicht. Für einen kuriosen Zwischenfall sorgte das Liberty-Ducati-Duo. Smrz stieg in der Schikane vor der Start-Ziel-Geraden per Highsider ab. Sein Teamkollege Sylvain Guintoli lag direkt hinter dem Tschechen auf dem neunten Platz, konnte nicht mehr ausweichen und krachte in die Maschine seines Stallgefährten. Beide gingen zu Boden und waren draußen.
Pech hatte auch Noriyuki Haga. Von der ersten Startreihe aus hatte sich der Japaner ein starkes Ergebnis ausgerechnet, doch die Technik machte dem Routinier einen Strich durch die Rechung. Bereits nach fünf Runden wurde der 36-Jährige langsamer und rollte mit seiner Aprilia an die Box. Auch Werks-Pilot Camier stellte nach seinen Problemen am Start die Aprilia drei Runden vor Schluss bei seinen Mechanikern ab.
Nicht viel besser erging es Supersonic-Ducati-Pilot Maxime Berger, der ebenfalls aufgeben musste. Comebacker Chris Vermeulen (Kawasaki) beendete sein 60. Superbike-Rennen ebenfalls vorzeitig. Roberto Rolfo (Kawasaki) stürzte in Kurve zehn spektakulär ins Kiesbett.
Ergebnisse:
Text von Gerald Dimbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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