Chaz Davies - © Ducati

© Ducati – Ducati-Pilot Chaz Davies holte in Deutschland die Maximalpunktzahl

Ducati-Pilot Chaz Davies setzte sich beim Superbike-Event auf dem Lausitzring auch im zweiten Rennen am Sonntag durch.

Davies war genau wie am Samstag spürbar stärker als WM-Leader Jonathan Rea, der die Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen konnte, denn Teamkollege Tom Sykes verpasste als Vierter das Podium.

Die beiden deutschen Starter schafften es am Samstag in die Punkteränge. Stefan Bradl war fit genug und erkämpfte sich wichtige Punkte.

Landsmann Reiterberger duellierte sich mit einigen namhaften Stammpiloten und fuhr als Neunter in die Top 10. Bereits vor dem Start war klar, dass die Kawasakis ihre Strategie für den zweiten Lauf änderten, denn im Gegensatz zum Samstagsrennen wählten Rea und Sykes den harten Hinterreifen aus.

ie geänderte Startreihenfolge sorgte zu Beginn für spannende Manöver. Ducati-Pilot Melandri nutzte die Pole-Position und übernahm nach dem Start die Führung. WM-Leader Rea fuhr extrem aggressiv und machte dank seiner harten Manöver Positionen gut. Teamkollege Tom Sykes ging es ruhiger an und verlor dadurch den Anschluss an die Spitze. Die Reihenfolge nach der ersten Runde: Melandri vor Xavi Fores, Jonathan Rea, Lorenzo Savadori, Chaz Davies, Leon Camier, Tom Sykes, Alex Lowes, Eugene Laverty und Jordi Torres.

Bereits in der zweiten Runde schob sich Rea an der Ducati von Fores vorbei und nahm die Verfolgung von Melandri auf. Davies übernahm den vierten Platz und schnappte sich wenig später Markenkollege Fores. An der Spitze rückten die Top 3 zusammen, denn Melandri geriet unter Druck von Rea und Davies schloss immer weiter auf und schloss die Lücke.

Top 3 setzen sich vom Feld ab
Rea wusste, dass er möglichst schnell an Melandri vorbei muss und startete ein Manöver. Davies benötigte eine Weile, um ebenfalls an Melandri vorbeizuziehen. Rea gelang es nicht, die Situation für sich zu nutzen und sich von den beiden Werks-Ducatis abzusetzen.

Sykes hing in der Verfolgergruppe fest und war keine Gefahr für Rea und die beiden Ducatis. Der Weltmeister von 2013 tat sich schwer, an der MV Agusta von Camier vorbeizugehen. Nach dem Elektronikproblem am Samstag fehlte Aprilia-Pilot Laverty erneut das nötige Glück. Der Nordire stürzte etwa zur Halbzeit des Rennens. Die beiden Deutschen kämpften im Mittelfeld. Markus Reiterberger hatte ein Top-10-Finish vor Augen, Stefan Bradl fuhr trotz Verletzung in den Punkterängen.

An der Spitze geriet Rea unter Druck von Davies und verlor die Führung. Die Ducati mit der Startnummer 7 gab das Tempo vor. Rea hatte keine passende Antwort auf die starken Zeiten von Davies und musste um Platz zwei zittern, denn Melandri kam im Vergleich zum Vortag deutlich besser mit abbauenden Reifen zurecht.

Regentropfen steigern die Spannung
Wenige Runden vor Schluss zogen dunkle Wolken über die Strecke. Davies ließ sich davon nicht beirren und fuhr trotz vereinzelten Regentropfen schnelle Zeiten. Rea musste abreißen lassen und verzichtete auf unnötiges Risiko. An der Spitze änderte sich nichts mehr. Davies überquerte die Ziellinie mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung auf Rea, der Platz zwei erfolgreich gegen Melandri verteidigte. Sykes hatte als Vierter bereits 14 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Ducati.

„Es ist unglaublich. Ich wusste, dass das zweite Rennen enger wird. In den ersten Runden hatte ich viel Spaß. Wir waren an einigen Stellen schneller, unsere Gegner an anderen. Deshalb war es nicht so einfach, die Überholmanöver zu starten“, berichtet Davies, der in der Fahrerwertung näher an Sykes heran kam und sich nach der Vorstellung auf dem Lausitzring berechtigte Hoffnungen machen darf, den WM-Zweiten noch einzuholen. „Ich habe mir heute einen Burger verdient“, freut sich Davies.

Rea erschöpft, Melandri überrascht
„Chaz war sehr stark heute“, gesteht Rea, der nach dem Rennen erschöpft wirkte: „Es war das Maximum, was möglich war. Das Motorrad ist hier sehr anstrengend zu fahren, ich gab alles. Ich war zu Beginn sehr aggressiv, um schnell an die Spitze zu kommen“, erklärt der Weltmeister.

Für Melandri was Podium eine willkommene Überraschung. „Nach dem gestrigen Rennen rechnete ich nicht mit einem Podium. Das Motorrad war aber deutlich besser. Ich war in einigen Kurven aber etwas langsam, denn das Motorrad verhielt sich ziemlich unruhig“, schildert der Italiener, der dank der Fortschritte im zweiten Rennen sehr optimistisch auf den Rest der Saison blickt.

Aus deutscher Sicht verlief der zweite Lauf erfreulicher als das Rennen am Samstag. Reiterberger erzielte mit Platz neun ein starkes Ergebnis beim Wildcard-Start. Der BMW-Pilot ließ einige erfahrene WSBK-Stammpiloten hinter sich, unter anderem Althea-Nachfolger Raffaele de Rosa. Bradl biss die Zähne zusammen und sammelte als 13. immerhin drei WM-Zähler für die Meisterschaft.

Ergebnisse Rennen 2 Lausitzring 2017

1 6 7 C. DAVIES GBR Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 21 1’36.634 286,6 1’36.761 280,6 25 25 276 3
2 2 1 J. REA GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10RR 21 2.290 1’36.868 284,3 1’36.334 282,8 20 20 381 1
3 4 33 M. MELANDRI ITA Aruba.it Racing – Ducati Ducati Panigale R 21 4.388 1’36.892 289,6 1’36.700 285,8 13 16 218 4
4 1 66 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10RR 21 14.167 1’37.390 283,5 1’36.121 281,3 16 13 311 2
5 7 22 A. LOWES GBR Pata Yamaha Official WorldSBK Team Yamaha YZF R1 21 15.786 1’37.241 283,5 1’36.774 279,8 10 11 169 5
6 9 2 L. CAMIER GBR MV Agusta Reparto Corse MV Agusta 1000 F4 21 16.023 1’37.424 280,6 1’36.931 274,1 11 10 120 8
7 3 32 L. SAVADORI ITA Milwaukee Aprilia Aprilia RSV4 RF 21 16.138 1’37.495 282,8 1’36.463 280,6 9 9 81 11
8 5 81 J. TORRES ESP Althea BMW Racing Team BMW S 1000 RR 21 16.900 1’37.359 286,6 1’36.739 281,3 7 8 109 9
9 10 21 M. REITERBERGER GER Van Zon Remeha BMW BMW S 1000 RR 21 20.355 1’37.640 282,0 1’37.243 279,1 3 7 29 19
10 12 12 X. FORÉS ESP BARNI Racing Team Ducati Panigale R 21 24.066 1’37.661 282,0 1’37.834 281,3 8 6 146 6
11 11 60 M. VAN DER MARK NED Pata Yamaha Official WorldSBK Team Yamaha YZF R1 21 24.885 1’37.810 281,3 1’37.532 279,8 1 5 135 7
12 14 36 L. MERCADO ARG IODARacing Aprilia RSV4 RF 21 35.566 1’38.225 285,8 1’38.456 282,8 5 4 75 13
13 15 6 S. BRADL GER Red Bull Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR 21 36.772 1’38.238 283,5 1’38.498 278,4 3 67 14
14 20 40 R. RAMOS ESP Team Kawasaki Go Eleven Kawasaki ZX-10RR 21 38.508 1’37.958 278,4 1’39.388 272,7 2 2 77 12
15 13 35 R. DE ROSA ITA Althea BMW Racing Team BMW S 1000 RR 21 39.613 1’37.844 283,5 1’38.194 282,0 1 31 18
16 18 37 O. JEZEK CZE Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10RR 21 1’00.744 1’39.167 273,4 1’39.252 269,3 12 22
17 17 34 D. GIUGLIANO ITA Red Bull Honda World Superbike Team Honda CBR1000RR 21 1’01.401 1’38.814 279,1 1’39.223 273,4
18 16 86 A. BADOVINI ITA Grillini Racing Team Kawasaki ZX-10RR 21 1’01.531 1’39.206 277,0 1’38.603 277,7 14 21
19 23 55 M. ROCCOLI ITA Guandalini Racing Yamaha YZF R1 21 1’27.642 1’40.509 272,7 1’40.634 272,1
————————————————–Not Classified————————————————–
RET 19 88 R. KRUMMENACHER SUI Kawasaki Puccetti Racing Kawasaki ZX-10RR 15 6 Laps 1’38.347 277,0 1’39.319 277,0 4 50 15
RET 22 84 R. RUSSO ITA Pedercini Racing SC-Project Kawasaki ZX-10RR 15 6 Laps 1’40.133 274,8 1’39.904 274,8 8 23
RET 21 19 P. SZKOPEK POL Pazera Racing Yamaha YZF R1 13 8 Laps 1’39.632 272,7 1’39.803 270,7
RET 8 50 E. LAVERTY IRL Milwaukee Aprilia Aprilia RSV4 RF 8 13 Laps 1’37.346 286,6 1’36.796 286,6 6 95 10

Text von Sebastian Fränzschky

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