Der erste Lauf der Superbike-WM in Magny-Cours wurde zu einer Triumphfahrt für Carlos Checa. Der Spanier fackelte nicht lange herum, setzte sich in der Anfangsphase an die Spitze und dominierte das Rennen weltmeisterlich. Mit dem Sieg stellte er eindrucksvoll klar, wer der neue Weltmeister ist.
Es ist der bisher größte Erfolg für den 38-Jährigen in seiner langen Karriere. In der Auslaufrunde ließ sich Checa gebührend von den Fans feiern. Alle Fahrerkollegen gratulierten dem Ducati-Piloten. Marco Melandri (Yamaha) wurde Zweiter, doch das war zu wenig, um die Titelentscheidung zu verzögern.
Pole-Mann Jonathan Rea (Honda) kam beim Start nicht gut weg und verlor gleich einige Plätze. Als Führender bog Eugene Laverty (Yamaha) in die erste Kurve. Leon Camier (Aprilia) folgte als Zweiter vor Tom Sykes (Kawasaki). Checa sortierte sich zunächst als Dritter ein. Melandri beendete den ersten Umlauf als Sechster. Soweit kam Mark Aitchison gar nicht. Gleich nach dem Start flog der Australier in der langen Rechtskurve spektakulär per Highsider von seiner Kawasaki. Er humpelte selbständig von der Strecke.
Checa schnappte sich gleich Sykes und machte sich an die Verfolgung von Camier. In der zweiten Runde fuhr der Spanier am Ausgang der Adelaide-Haarnadel hinten auf. Es ging ihm wohl zu langsam. Camier drehte sich um und schüttelte den Kopf. Kurz darauf war Checa sowieso vorbei und machte sich an die Verfolgung von Laverty, der sich in der Anfangsphase um ein paar Motorradlängen abgesetzt hatte.
In der dritten Runde lag die einzige Honda im Feld beschädigt in der Wiese. Rea wollte nach seinem schlechten Start zuviel und stürzte. Auch Jakub Smrz (Liberty-Ducati) war bereits durch Sturz ausgefallen. Das dünne Feld mit nur 18 Startern wurde somit rasch noch dünner. Trotzdem konnte Melandri keine entscheidenden Manöver setzen. Er steckte in einem Pulk mit Leon Haslam (BMW), Noriyuki Haga (PATA-Aprilia) und Sykes rund um Platz sieben fest.
Besser lief es für Laverty, der an der Spitze weiterhin führte. Das Duell um Platz eins wurde härter. 14 Runden vor Schluss bremste sich Checa in der Adelaide-Haarnadel am Nordiren vorbei. Der Yamaha-Pilot konnte allerdings sofort wieder kontern. Checa probierte es in der verletzten Kurve erneut und kam vorbei. Sofort setzte sich der Spanier leicht ab und war auf dem Weg zum WM-Titel.
Das war auch schon die Entscheidung. Checa fuhr den Sieg souverän nach Hause. Es war eine Triumphfahrt für den neuen Superbike-Weltmeister. Mit seinem zwölften Sieg hat „El Matador“ drei Läufe vor Saisonende alles klargestellt. Es ist der größte Triumph des 38-Jährigen in seiner langen Karriere.
Im Kampf um Platz zwei ging es in der Schlussphase eng zu. Laverty wurde von Haslam und Camier eingeholt. Auch Melandri zog das Tempo an, überholte Gegner um Gegner und drückte sich auch an seinem Teamkollegen vorbei. Damit war der Italiener Zweiter. Das half ihm aber nichts, denn Checa machte als Sieger fünf Punkte mehr – drei hätten schon zum vorzeitigen Titelgewinn gereicht.
Auf dem Podium traf Melandri seinen neuen Teamkollegen für die nächste Saison. Haslam schnappte sich den dritten Platz von Camier. Am Vormittag wurde offiziell verkündet, dass Melandri in der kommenden Saison für BMW fahren wird. In Abwesenheit von Max Biaggi musste Camier die Kohlen für Aprilia aus dem Feuer holen Schlussendlich verpasste der Brite das Podest als Vierter nur knapp. Bei Laverty brachen die Rundenzeiten am Ende ein. Deshalb wurde er auf den fünften Rang durchgereicht.
Auf die Plätzen sieben bis acht kamen Sylvain Guintoli (Liberty-Ducati), Haga und Joan Lascorz (Kawasaki). Routinier Troy Corser steuerte die zweite Werks-BMW als Neunter ins Ziel. Sykes schnitt kurz vor Schluss Michel Fabrizio in der Adelaide-Haarnadel den Weg ab. Der Suzuki-Pilot konnte eine Berührung nicht verhindern und ging zu Boden. Sykes blieb sitzen und rundete im Ziel die Top 10 ab. Javier Fores (BMW Italia) war als Elfter das Schlusslicht.
Ergebnisse:
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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