© Infront - Weltmeister Carlos Checa untermauerte seinen Titel mit dem Doppelsieg

Nachdem sich Carlos Checa im ersten Rennen in Magny-Cours den Weltmeistertitel gesichert hatte, konnte er in Lauf zwei befreit fahren. Das änderte aber nichts am Kampfwillen des Spaniers. Wie in Lauf eins überholte er Gegner um Gegner und fuhr den Sieg sicher nach Hause. 14 Triumphe hat Checa in dieser Saison gefeiert.

Ducati hat auch die Herstellerkrone gewonnen. Yamaha-Pilot Marco Melandri, der im nächsten Jahr für BMW fahren wird, belegte wieder den zweiten Platz. Das Podium komplettierte Eugene Laverty auf der zweiten Yamaha.

Diesmal klappte bei Jonathan Rea (Honda) der Start perfekt. Sofort ging der Brite in Führung, gefolgt von Laverty, Leon Camier (Aprilia) und Tom Sykes (Kawasaki). Checa überholte den Kawasaki-Piloten, der am Ende der ersten Runde stürzte und draußen war. Checa zeigte ein ähnliches Rennen wie zu Mittag. Er schnappte sich gleich Camier und machte sich über Laverty her. Es lief dann aber nicht ganz nach Plan für den neuen Weltmeister. In der dritten Runde verbremste er sich bei einem Überholversuch und fiel auf Platz fünf zurück.

Es entwickelte sich eine muntere Kampfgruppe an der Spitze. Laverty griff seinen Landsmann Rea an und überholte in der Adelaide-Haarnadel. Camier mischte sich ebenfalls ein, während der neue Weltmeister das Geschehen als Vierter beobachtete. Gegen Rennhalbzeit erhöhte Checa die Schlagzahl, schnappte sich Camier und Rea und machte Druck auf Laverty.

Dessen Yamaha-Teamkollege Melandri kämpfte sich durch das Feld und führte drei Sekunden hinter der Spitze die Verfolgergruppe vor Camier und Leon Haslam (BMW) an. Melandri gewann einen weiteren Platz, denn elf Runden vor dem Ziel wurde Rea plötzlich langsamer. Bereits am vergangenen Wochenende in Imola fiel der Honda-Pilot mit Elektrikdefekt aus.

Checa übernimmt wieder das Kommando

Im Gegensatz dazu lief es für Checa wieder wie geschmiert. Er überholte Laverty und führte das Rennen an. In den verbleibenden neun Runden ließ der Routinier nichts mehr anbrennen, obwohl er sich nicht sehr deutlich absetzen konnte. Laverty folgte der Ducati mit etwas mehr als einer Sekunde Abstand. Bis ins Ziel wurde die Lücke noch etwas größer.

Checa feierte seinen ersten Weltmeistertitel mit Stil. Besser als ein Doppelsieg geht nicht. Es war bereits der 14. Erfolg in diesem Jahr. In den letzten Runden kam Laverty noch unter Druck von seinem Teamkollegen Melandri. Im letzten Umlauf bremste sich Melandri in der Adelaide-Haarnadel daneben. Die beiden Motorräderberührten sich leicht, aber der Italiener konnte das Manöver durchziehen.

Damit feierte Melandri zum zweiten Mal als Zweiter auf dem Podium und ist damit auf dem besten Weg zum Vize-Weltmeistertitel. Laverty belegte den letzten Podestplatz und schnappte Max Biaggi in der WM-Tabelle den dritten Platz weg. Der Römer war verletzungsbedingt nicht in Frankreich dabei.

Haslam knapp verpasst Podium

BMW-Pilot Haslam konnte nicht ganz an seine Performance vom ersten Rennen anschließen und verpasste das Podium als Vierter deutlich. In der Schlussphase lag der Brite nicht in Schlagdistanz zum Yamaha-Duo. Dafür hielt er die Verfolger in Schach. Sylvain Guintoli (Liberty-Ducati) belegte den fünften Platz, gefolgt von Camier, der in der zweiten Rennhälfte immer weiter zurückfiel.

Joan Lascorz führte die dritte Gruppe an und war als Siebter bester Kawasaki-Pilot. Ayrton Badovini klassierte sich mit der BMW Italia vor Werksfahrer Troy Corser, der sich auch in Magny-Cours nicht groß in Szene setzen konnte und auf Position neun ins Ziel kam. Noriyuki Haga (PATA-Aprilia) konnte nicht an sein Tempo von Lauf eins anschließen und fuhr abgeschlagen auf den zehnten Platz. Javier Fores (BMW Italia) und Maxime Berger (Supersonic-Ducati) waren als Elfter und Zwölfter die Schlusslichter.

Mehr Fahrer kamen nicht ins Ziel. Nachdem bereits Honda-Pilot Ruben Xaus verletzungsbedingt passen musste, verzichtete auch Jakub Smrz (Liberty-Ducati) nach seinem Sturz im ersten Lauf auf das zweite Rennen. Damit sank die Teilnehmerzahl auf 17. Neben Sykes stürzten auch Michel Fabrizio (Suzuki) und Robert Rolfo (Kawasaki). Mark Aitchison (Kawasaki) gab an der Box auf. In zwei Wochen findet das Saisonfinale in Portimao statt.

Ergebnisse:
1. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 38’17.851
2. Marco Melandri (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 38’19.118
3. Eugene Laverty (Yamaha World Superbike Team) Yamaha YZF R1 38’19.894
4. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 38’24.357
5. Sylvain Guintoli (Team Effenbert-Liberty Racing) Ducati 1098R 38’25.694
6. Leon Camier (Aprilia Alitalia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 38’26.211
7. Joan Lascorz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 38’33.136
8. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 38’33.400
9. Troy Corser (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 38’34.129
10. Noriyuki Haga (PATA Racing Team Aprilia) Aprilia RSV4 Factory 38’40.847
11. Javier Fores (BMW Motorrad Italia SBK Team) BMW S1000 RR 39’00.983
12. Maxime Berger (Supersonic Racing Team) Ducati 1098R 39’05.697
RT. Roberto Rolfo (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 32’02.403
RT. Jonathan Rea (Castrol Honda) Honda CBR1000RR 21’36.461
RT. Mark Aitchison (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 20’27.804
RT. Michel Fabrizio (Team Suzuki Alstare) Suzuki GSX-R1000 3’21.492
RT. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team Superbike) Kawasaki ZX-10R 1’39.136

Text von Gerald Dirnbeck

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